Mülheim. Julien Schneider, neuer Trainer des VfB Speldorf, spricht über das Ziel Klassenerhalt und die langfristige Perspektive der Mülheimer.
Julien Schneider
wechselt innerhalb der Fußball-Landesliga vom Duisburger SV 1900 zum VfB Speldorf.
Über die Gründe und seine Ziele mit dem neuen Klub sprach Marcel Dronia mit dem 27-jährigen Coach.
Herr Schneider, wie kam der Wechsel vom DSV zum VfB zustande?
Julien Schneider:
Speldorf hatte sich bei mir gemeldet. Ich habe dann offene Verhandlungen geführt und es hat sich irgendwann herauskristallisiert, dass ich den Wechsel nach Speldorf wahrnehmen möchte. Ich habe die Verantwortlichen des DSV dann auch sofort eingebunden und am Ende haben sich alle drei Parteien auf einen Wechsel geeinigt.
Bevor sich die Speldorfer gemeldet haben, war ein Wechsel also noch kein Thema?
Nein, bis dato war ein Wechsel kein Thema. Sportlich lief es in meiner Amtszeit eigentlich sehr ordentlich. In meiner ersten Saison waren wir Siebter der Rückrundentabelle, diesen Winter haben wir den Stadtpokal gewonnen und dabei den VfB Homberg geschlagen, der mit einer guten Mannschaft am Start war. Und auch in dieser Saison haben wir uns nach einem schwachen Start stabilisiert. Die Mannschaft hat auf jeden Fall Zukunftspotenzial.
Dennoch wechseln Sie nun nach Speldorf. Warum?
Speldorf ist generell eine spannende Aufgabe, das ist schon ein größerer Name, auch aus der jüngeren Vergangenheit, als sie in der NRW-Liga gespielt haben. Es liegt ein Reiz in der Aufgabe, den Verein da hinzuführen, wo er nach der Meinung von Vielen auch hingehört.
Das heißt Sie wünschen sich mittelfristig auch andere Ziele als den Klassenerhalt?
Die Zielsetzungen muss man differenziert sehen. Erstmal zählt jetzt nur der Klassenerhalt. Egal, wie lange die Saison noch geht, hat man den selbst in der Hand. Man muss aber auch mit Demut und Respekt da herangehen. Die meisten sagen ja, dass die Mannschaft besser ist, als sie jetzt da steht. Das denke ich auch. Aber nur das zu sagen, reicht ja nicht. Mit Worten allein kommt man nicht da raus.
Drei Speldorfer Spieler haben Sie schon trainiert, wie gut kennen Sie den Rest der Mannschaft?
In meiner Zeit in Düsseldorf-West gab es ja auch schon einige Duelle gegen Speldorf, da kennt man schon den ein oder anderen. Ich kenne zum Beispiel Martin Hauffe sehr gut. Als Trainer sollte man schon den Anspruch an sich haben, auch andere Spieler aus gegnerischen Teams zu kennen.
Ein Probetraining oder Kennenlernen in großer Runde ist ja aktuell nicht möglich – was ist da in den nächsten Tagen und Wochen geplant?
Ich will mich der Mannschaft noch persönlich vorstellen und dann werden wir die weiteren Abläufe besprechen. Bisher hatten wir ja noch andere Dinge zu klären. Und dann wird sich irgendwann zeigen, ob wir im Januar wieder loslegen oder doch erst im Februar. Bis dahin haben die Jungs aber eine sehr gute Eigeninitiative.
Bringen Sie eigentlich einen Co-Trainer mit?
Ich werde irgendwann einen Co-Trainer benennen. Meinen Assistenten vom DSV werde ich nicht mit rüberbringen. Das gehört sich jetzt nicht. Ich habe natürlich schon zwei bis drei Kandidaten im Kopf, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde, aber das muss ja auch alles realisierbar sein, denn die haben ja auch alle ihre beruflichen Verpflichtungen. Wir haben da keinen Zeitdruck und ich halte nichts von Aktionismus, weil es eine wichtige Position ist.
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