Mülheim. Zwei Jahre lebte die Mülheimer Fußballerin Lena Wicker in den USA. Vor der Wahl hat sie noch mit ihrem Co-Trainer aus Washington gesprochen.

Die Präsidentschaftswahl in den USA hat auch bis zum Mittwochabend deutscher Zeit noch keinen offiziellen Sieger hervorgebracht.

Auch eine Mülheimerin hat den Zweikampf zwischen Biden und Trump mit Interesse verfolgt – schließlich lebte sie zwei Jahre lang in einem Vorort von Washington.

Seit 2018 spielte Lena Wicker an einem College in Washington Fußball

Lena Wicker erhielt im Jahr 2018 ein Stipendium für die George Mason University und spielte Fußball in der höchsten College-Liga der Staaten. „Als ich noch in Amerika war, wurde nicht viel über Politik gesprochen“, berichtet die 20-Jährige. Das habe sich mittlerweile geändert: „Einige teilen regelmäßig Beiträge auf Instagram, in denen Leute dazu aufgerufen werden, wählen zu gehen und vor allen Dingen nicht Trump zu wählen“. Oft ginge es dabei um Rassismus. Auch am Wahlabend gab es viele Beiträge in sozialen Netzwerken zu diesem Thema.

Es gab aber auch Gegenbeispiele. „Ich hatte auch eine gute Freundin in der Mannschaft, die aufgrund ihrer Eltern Trump-Vertreterin war. Eine super nette Familie mit intellektuellen Eltern“, erzählt die Fußballerin.

Donald Trump hat ihr Interesse an der Wahl gesteigert

Die aktuelle Wahl hat Lena Wicker deutlich intensiver verfolgt als die Wahlen zuvor. „Das hat wahrscheinlich mehrere Gründe. Unter anderem, dass ich dort einige Zeit verbracht habe und somit eine gewisse Verbindung zu Amerika habe. Aber auch, weil Trump schon viele Sachen auf den Kopf gestellt hat und seine Präsidentschaft nicht nur Amerika betrifft, sondern die ganze Welt“, sagt die 20-Jährige.

Seit Anfang Februar kann die Holthausenerin das Geschehen aber nur noch aus der Ferne betrachten, denn sie hat ihr Studium der Finanz- und Versicherungsmathematik nach drei Semestern mittlerweile in Düsseldorf fortgesetzt.

Ehemaliger Co-Trainer erzählt von der Sorge vor Randale

Dennoch hatte sie noch vor wenigen Tagen Kontakt zu ihrem ehemaligen Co-Trainer. „Er hat mir erzählt, dass in Washington Barrieren aufgebaut wurden, da befürchtet wurde, dass – egal wie die Wahl ausgeht – randaliert wird“, so die 20-Jährige und ergänzt: „Die Stimmung war sehr angespannt und es wurde viel darüber geredet.“

Sportlich gesehen hat die Mülheimerin den Schritt in die Staaten nicht bereut. Vor allem die erste Saison lief für die Verteidigerin richtig gut. „Wir hatten eine tolle Mannschaft und waren ziemlich erfolgreich. Ich habe jedes Spiel durchgespielt und mich super wohl gefühlt“, blickt die 20-Jährige gerne auf das erste Jahr mit den George Mason Patriots zurück.

Wicker spielt nun wieder für die SGS Essen II

Weil die sogenannten „Seniors“ anschließend ihren Abschluss machten und das Team verließen, kam es vor dem zweiten Jahr zu einem Umbruch. „Wir haben gleichzeitig nur wenige Neuzugänge bekommen. Das Niveau ist schlagartig runtergegangen“, bedauert Lena Wicker. Dies habe man nicht nur an Hand der Ergebnisse gespürt, sondern auch im Training. „So schnell kann sich das leider ändern.“

Deswegen entschied sie sich für die Rückkehr nach Deutschland. Mittlerweile spielt die 20-Jährige wieder für die SGS Essen II in der Regionalliga. In fünf der bisherigen sechs Saisonspiele stand sie über 90 Minuten auf dem Platz.

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