Karin Schnaase-Beermann erinnert sich an das Team-EM-Finale 2012 zurück. Trotz großer Nervosität gelang ihr der entscheidende Sieg.
„Das Finale der Frauen Team-Europameisterschaft 2012 gegen Dänemark ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Deutschland hatte zuvor schon oft gegen Dänemark gespielt – und immer verloren.
Bevor ich auf den Platz gegangen bin war klar, dass wir Europameisterinnen sind, wenn ich gewinne. Entsprechend aufgeregt und nervös war ich. Wir hatten niemals damit gerechnet, dass wir gegen Dänemark eine Chance haben. Die waren immer die Favoriten. Aber das Blatt hatte sich gewendet.
Nervöser Start ins Spiel – aber Gewinn des ersten Satzes
In der Halle hat zu diesem Zeitpunkt kein anderes Spiel stattgefunden, das Spotlight war auf meine Gegnerin Line Kjaersfeldt und mich gerichtet. Und schon bei der Begrüßung vor dem Spiel haben wir beide richtig gezittert. Da mussten wir beide lachen, als es auf das Feld ging.
Entsprechend holprig ging das Spiel dann auch los, es war für alle super emotional und aufregend. Der erste Satz war entsprechend super wichtig – und auch total knapp. Aber ich konnte ihn mit 23:21 gewinnen.
Freudentaumel nach spannenden Matchende
Im zweiten Satz habe ich dann sehr schnell hoch geführt. Meine Mannschaftskolleginnen haben sich schon zum Feiern aufgestellt. Aber dann kam meine Gegnerin Punkt für Punkt ran. Alle haben gesagt, ich soll ruhig bleiben. Aber ich konnte 0,0 ruhig bleiben.
Die Trainer wollten, dass ich beim Stand von 20:18 einen langen Ballwechsel spielen sollte. Aber meine Gegnerin hat einen hohen Aufschlag gemacht und ich habe zwei Mal geschmettert, dann ist sie zu kurz geworden und ich habe den Punkt gemacht.
Land unter! Meine Teamkolleginnen kamen auf das Feld gerannt und haben das T-Shirt zerrissen. Das war ein ganz tolles Spiel. Meine gesamte Familie war da, es war das Spiel, bei dem alles gepasst hat.“
Karin Schnaase-Beermann hat seit ihrem 18. Lebensjahr für die Badminton-Nationalmannschaft gespielt. Damals ist sie nach Mülheim gezogen. Nach den Olympischen Spielen 2016 hat sie ihre internationale Karriere beendet. Die Mutter von zwei Kindern lebt mittlerweile wieder in Lüdinghausen.
Jeden Tag bis Weihnachten öffnet sich ein Törchen in unserem Adventskalender, und aktuelle und ehemalige Sportler erzählen vom Spiel ihres Lebens.
Alle Folgen aus unserem Adventskalender
- Tor 01:Aufstieg mit der B-Jugend war für Mülheimer das Spiel des Lebens
- Tor 02:Speldorfer spielte mit seinem Ex-Klub gegen die Freundin
- Tor 03:Mülheimer hat sich 1992 seinen olympischen Traum erfüllt
- Tor 04:Thomas Libera: Titelgewinn in Mülheim bleibt unvergessen
- Tor 05:Jana Heßeln: Nach Aufstieg war noch eine Rechnung offen
- Tor 06:Für Dirk Pusch waren Spiele gegen Schalke 04 die Höhepunkte
- Tor 07:Wie Mintards Marco Guglielmi im Pokalfinale geblufft hat
- Tor 08:Als Styrum mit dem Sekt vom Gegner den Aufstieg feierte
- Tor 09:HTCU-Stürmerin Grote: „Hockey war das Spiel meines Lebens“
- Tor 10:Mülheimer und sein New York Marathon mit Hindernissen