Herne. Der Herner TC feiert ausgerechnet gegen Keltern den ersten Saisonsieg. Wie sich das Team gegen den Eurocup-Teilnehmer das 73:71 erkämpft.
Halloween ist vorbei, und auch für die Erstliga-Basketballerinnen des Herner TC hat das Grauen ein Ende.
Mit Leidenschaft und Teamgeist rangen die Hernerinnen die favorisierten Rutronik Stars Keltern in der Verlängerung mit 73:71 (35:40, 63:63) nieder und packten im fünften Spiel der 1. DBBL die ersten Punkte auf ihr Konto.
Die Begeisterung bei den Fans kannte keine Grenzen. Auch sie hatten ihren Anteil an diesem Überraschungscoup, hatten ihr Team förmlich zum Sieg geschrien.
Herner TC genießt heiß ersehnten Glücksmoment
Erleichtert, aber keineswegs euphorisch genoss Marek Piotrowski diesen heiß ersehnten Glücksmoment. „Wir hatten die ganze Zeit über eine gute Stimmung im Team. Jetzt freue ich mich für die Mannschaft, dass sie sieht, dass sich die ganze Arbeit im Training rentiert“, kommentierte Hernes Headcoach. Sicher stärke das auch für die nächsten Spiele das Selbstvertrauen. „Aber wir haben erst ein Spiel gewonnen. Das kann nur ein Anfang gewesen sein.“
Dass der HTC ausgerechnet gegen den einzigen deutschen Eurocup-Teilnehmer die Wende erzwingen könnte, das zeichnete sich anfangs überhaupt nicht ab. Herne begann zwar in der Defense sehr engagiert, das eigene Spiel aber war zu statisch, offensiv fehlten Tempo und Überraschungsmomente.
17:2-Lauf des Herner TC im zweiten Viertel
So lag Herne nach fünf Minuten bereits mit 4:12 hinten, ehe durch Tayler Mingo und Laura Zolper die ersten Dreier fielen und auch Denia Davis-Stewart und Magdalena Szajtauer langsam besser ins Spiel fanden.
Den Herner 17:2-Lauf im zweiten Viertel aber konnte niemand erahnen. Zolper eröffnete den Run mit einem Dreier, Davis-Stewart ließ nach einer schönen Ballstafette und Szajtauers Assist zwei Punkte zum Führungswechsel (23:22) folgen, danach klappte bei Keltern nichts mehr, beim HTC fast alles. Erst als Piotrowski der umtriebigen Mingo 70 Sekunden vor Viertelende eine Verschnaufpause gönnte, konnte der Gast den Rückstand mit drei Körben noch auf 30:35 verkürzen.
Nach Wiederbeginn schmolz die Herner Führung weiter. Lianna Tillman per Dreier und Mingo mit Steal und anschließendem Korbleger stellten von 35:34 (22.) zwar auf 40:34 (23.), aber dann verlor der HTC wieder den Faden.
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Falsche Entscheidungen, unnötige Ballverluste und Wurfpech ließen Böses erahnen. Keltern spielte zwar nicht die Sterne vom Himmel, hatte in Krystal Vaughn aber eine durchsetzungsstarke und treffsichere Centerin, die mit sechs Punkten in Folge auf 42:47 (30.) stellte, ehe Mingo das Viertel mit ihrem Korb beendete.
Die Herner Moral aber war trotz dieses schlechten Viertels nicht gebrochen. Im Gegenteil. Dank fünf Zolper-Punkten blieb der HTC dran und übernahm nach dem 49:53 (33.) durch einen 7:0-Lauf zum 56:53 (36.) sogar wieder die Führung.
Mingo hätte sie weiter ausbauen können, patzte aber zweimal an der Linie. So blieb es extrem eng. Herne lag wieder 56:57 (37.) zurück, konterte durch Trzeciak und Mingo zum 60:57 und sah 13 Sekunden vor Schluss beim 63:61 und eigenem Ballbesitz schon wie der Sieger aus. Doch dann verdribbelte ausgerechnet die großartige Laura Zolper den Ball, und fünf Sekunden vor Schluss glich Mayombo mit zwei Freiwürfen aus.
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Hernes letzter Angriff verpuffte, der Nervenkitzel ging in der Overtime weiter. Beide Teams ackerten wie verrückt, gaben alles, leisteten sich aber auch Fehler. Bei 66:66 eine Minute vor Schluss brachte Piotrowski Szajtauer für die entkräftete Sarah Polleros. Ein Glücksgriff! Entschlossen packte sich die Polin einen Rebound, zog das Foul und blieb an der Linie eiskalt. Wenig später wiederholte sie dieses Kunststück, traf zum 72:68. Wilke verkürzte per Dreier – zu spät, um Herne den Sieg noch zu entreißen.
Herner TC – RS Keltern 73:71 (18:22, 17:8, 9:17, 19:16; 10:8)
HTC: Mingo (24/1 Dreier, 5 Assists, 5 Steals), Zolper (17/4), Davis-Stewart (11, 13 Reb.), Szajtauer (8), Polleros (5), Trzeciak (5), Tillman (3/1), Arsenic, Groll, Halibasic, Reich, Bremer.
RSK: Vaughn (26), Wilke (9/1), Webb (8/2), Arthus (7/1), Kiss-Rusk (7, 10 Reb.), Brown (4), Remenárova (4), Schüler (4), Mayombo (2), Hartmann.
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