Herne. Die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC empfangen Saarlouis zum nächsten „Endspiel“. Was Trainer Piotrowski von seinem Team fordert.
Den Dezember mit vier Spielen gegen direkte Konkurrenten hatte Marek Piotrowski, Trainer der Herner Erstliga-Basketballerinnen, zum Endspielmonat ausgerufen.
Das erste dieser vier Endspiele hat der Herner TC (9. Platz/2:6 Siege) am Sonntag in Berlin mit 66:77 verloren, die Situation hat sich damit weiter zugespitzt.
Und weil es gerade in schwierigen Zeiten nur gemeinsam geht, appelliert der 63-Jährige an die Basketballfreunde, zum Heimspiel gegen die inexio Royals Saarlouis (6./4:4) am Samstag um 18 Uhr in die H2K-Arena zu kommen.
„Wir freuen uns über jeden einzelnen Zuschauer. Denn wir brauchen im Moment jede Unterstützung“, so Piotrowski.
Die feine Basketballkost, mit der die HTC-Fans in den letzten Jahren häufig verwöhnt wurden, kann das aktuelle Team gerade nicht auftischen. Noch sind nicht alle Zutaten perfekt aufeinander abgestimmt, auch ist zu viel Druck auf dem Kessel.
„Jetzt geht es nicht darum, schön zu spielen, sondern effektiv. Wir brauchen einen Sieg“, sagt der Headcoach, und untermauert das mit einem Blick auf die Tabelle. „Saarlouis hat vier Punkte mehr als wir. Wenn wir verlieren, sind es schon sechs. Das lässt sich nur sehr schwer wieder aufholen“, will Piotrowski die Royals nicht davonziehen lassen.
Herner TC: Gegner Saarlouis hat sich komplett neu aufgestellt
Nach drei, vier schwächeren Jahren ist Saarlouis auf einem guten Weg, an frühere Glanzzeiten anzuknüpfen. Zweimal wurden die Royals Deutscher Meister, dreimal Vizemeister, dreimal Pokalsieger. Nachdem sie zuletzt nur knapp den Abstieg vermeiden konnten, haben sie sich zu dieser Spielzeit komplett neu aufgestellt. Trainerin Isabel Fernandez verfügt über einen breiten, sehr international aufgestellten Kader.
Herner TC II erwartet Braunschweig
Einen Tag nach den Erstliga-Basketballerinnen des Herner EC spielt die Zweitvertretung ebenfalls in der H2K-Arena. Am Sonntag, 18 Uhr, bestreitet der Herner TC II dort das Nachholspiel gegen Eintracht Braunschweig.
Es ist das letzte Spiel im Basketballjahr 2022 für das Herner DBBL2-Team. Trainerin Lejla Beijtic hatte schon nach der 45:69-Niederlage des HTC II in Bad Homburg gesagt: „Es wird ein wichtiges Spiel. In diesem Spiel wird noch nichts entschieden, es kann aber die Richtung anzeigen, in die es im kommenden Jahr geht.“
Herne ist mit acht Punkten aus zehn Spielen Tabellensiebter, die Braunschweigerinnen belegen mit zwei Zählern weniger den drittletzten Platz (10.).
Von den Rheinland Lions kam US-Centerin Brianna Rollerson, seit Jahren Top-Rebounderin der Liga. Mit 1,85 m nicht übermäßig groß, ist Rollerson extrem durchsetzungsstark und führt mit 11,8 Rebounds pro Spiel diese Kategorie erneut an. Bisher legte sie zudem im Schnitt 12,2 Punkte auf und ist hinter der portugiesischen Flügelspielerin Laura Ferreira (15,3) zweitbeste Scorerin ihres Teams.
Royals wechseln ständig die Systeme
Ebenfalls zweistellig punktet die Lettin Ketija Vihmane (11,8), die wie die Polinnen Sylwia Bujniak, Monika Jasnowska und Monika Naczk auch gern von der Dreierlinie Maß nimmt. Auch die US-Amerikanerin Isabelle Spingola und die zuletzt fehlende Kroatin Ana Petrak haben ihren festen Platz in der Rotation und bekommen viel Spielzeit.
„Das ist ein tolles Team, von den Namen her eines der besten der Liga“, findet Marek Piotrowski. „Die Royals haben viele Spielerinnen, die für Dreier gut sind, sie wechseln ständig die Systeme, spielen mal Zone, mal Manndeckung, mal pressen sie übers ganze Feld. Sie sind sehr schwer auszurechnen.“
Herner TC: Die letzten Spiele
Hernes Cheftrainer hat aber Erfahrung genug, um auch dafür Lösungen zu finden. Den Schlüssel sieht er ohnehin woanders. „Wir haben es in Berlin ja eine Halbzeit lang nicht schlecht gemacht“, blickt er noch einmal auf den letzten Sonntag. „Leider sind wir nach der Pause wieder in die alte Krankheit zurückgefallen, haben das Teamplay vergessen und es mit Einzelaktionen versucht. Und das geht nicht. Es gibt nur ganz wenige Spielerinnen, die ein Spiel allein entscheiden können.“
Genau das hat Piotrowski unter der Woche noch einmal verdeutlicht. „Wir müssen konstant über 40 Minuten als Team auftreten, dann sind wir auch in der Lage, Spiele zu gewinnen.“
Den Beweis kann der HTC schon am Samstag liefern.
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