Herne. Die Vorbereitung des Herner EV steht. Nächste Saison können die Oberligisten mit drei Konti-Spielern aufs Eis gehen. Wie die Miners dazu stehen.

Nicht so umfangreich wie in den Vorjahren, aber kaum weniger anspruchsvoll ist das Vorbereitungsprogramm des Herner EV vor der neuen Oberliga-Saison. Vor dem Start am 22. September bestreiten die Miners insgesamt acht Testspiele.

Zwei davon beim „Niemeier Haustechnik Cup“ des Deggendorfer SC. Am 27. August trifft der HEV beim Süd-Oberligisten auf die Selber Wölfe aus der DEL2, tags darauf ist entweder das Team der Gastgeber oder die Eispiraten Crimmitschau Turniergegner der Miners.

Am 2. September stellt sich der neue Kader der Grün-Weiß-Roten erstmals auf eigenem Eis seinem Anhang vor. Zu Gast sind die Bulldogs aus Lüttich, zwei Tage später geht es zum Rückspiel nach Belgien. An den letzten beiden Wochenenden vor dem Oberliga-Start geht es zweimal gegen die Moskitos Essen und die Tilburg Trappers.

„Wir haben uns in dieser Saison dazu entschieden, weniger Spiele in der Vorbereitung zu machen und mehr Augenmerk auf Fitness, Spielsystem und Teambuilding zu legen. Es wird ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Programm für die Jungs. Zudem ist es schön, dass wir mit Lüttich mal einen neuen Gegner dazubekommen haben“, so HEV-Chefcoach Danny Albrecht.

Herner EV: Drei Kontingentstellen – wie die Miners dazu stehen

Unterdessen hat der Deutsche Eishockey-Bund bekanntgegeben, dass in der kommenden Saison in beiden Oberligen sowie in der Deutschen Frauen-Eishockey Liga drei Kontingentstellen besetzt werden dürfen. Zumindest in den Oberligen soll die Zahl der Transferkarten-pflichtigen Spieler zur Saison 2023/24 wieder auf zwei reduziert werden.

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„Aufgrund des in Folge pandemiebedingter Entscheidungen (z.B. Aufstieg ohne Abstieg) momentan qualitativ und quantitativ sehr übersichtlichen Spielermarktes, vor allem was deutsche Athlet*innen angeht“, habe man sich mit den Vereinsvertreter*innen auf diesen vorübergehenden Schritt geeinigt, so der DEB.

Glücklich ist man beim Herner EV damit nicht. „Wir haben bei der Abstimmung gegen diese neue Regelung gestimmt. Auch wir bemerken natürlich, dass die Preise für deutsche Akteure deutlich gestiegen sind, aber dennoch ist es der falsche Weg. Wir stehen da auf der Seite der Icefighters Leipzig. Die Vereine müssen die Preise selbst mitregulieren und die Bremse einschieben“, sagt HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert.

Auch Sven Gerike, Geschäftsführer und Headcoach der Icefighters, äußerte sich zunächst kritisch: „Wir waren in den Abstimmungen eher dagegen, die Zahl der Imports zu erhöhen. Unserer Meinung nach wird der Markt deutscher Spieler, auf dem die Gehälter immer höher werden, dadurch nicht entschärft. Die Schwierigkeiten sind doch hausgemacht, wenn Spieler in unserer Liga höhere Angebote bekommen als in der DEL2.“

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Was die Icefighters jedoch nicht daran hindert, ihre Kaderplanung entsprechend anzupassen. Sven Gerike: „Trotzdem arbeiten wir nun natürlich daran, diese Stelle zu besetzen und sondieren aktuell den Markt.“

Beim Herner EV geht man dagegen zurückhaltend mit der neuen und kostenträchtigen Regelung um. „Bei uns bleibt es erst mal bei zwei geplanten Kontingentspielern. Natürlich kann man später noch nachlegen, aber es ist doch nicht sicher, dass in der nächsten Saison auch mehr Zuschauer kommen. Ich wundere mich, wo andere Vereine das Geld dafür herhaben. Wir werden jedenfalls nicht durchdrehen und uns weiterhin nur auf Herne konzentrieren. Beim Etat bleiben wir vorsichtig“, so Jürgen Schubert.

Zum Stichtag 31. Mai haben sich in der Oberliga Nord alle 15 sportlich qualifizierten Vereine einschließlich Aufsteiger EV Duisburg beim DEB um eine Zulassung beworben.

Bleibt es bei der Doppelrunde der vergangenen Jahre, mit der der HEV auch beim Dauerkartenverkauf kalkuliert hat, kämen auf die Clubs 60 Hauptrunden-Spieltage mit 56 Spielen für jede Mannschaft zu – was die Anzahl der Wochenspiele noch einmal deutlich steigern würde.

Im Vorjahr waren es im Norden 52 Spieltage, wobei nach zahlreichen coronabedingten Absagen die volle Anzahl nur von den Hammer Eisbären erreicht wurde.