Herne. Danny Albrecht ist demnächst Co-Trainer bei der U20-WM, die neue Oberliga-Saison steht auch im Fokus. Was sich beim Herner EV ändern soll.
Es ist schon ein paar Jahre her, dass Danny Albrecht einem kleinen Steppke namens Yannick Proske das Schlittschuhlaufen beigebracht hat. In Weißwasser war das damals, und nach der damaligen Laufschule hat Yannick Proske wie auch Danny Albrecht seinen Weg im Eishockeysport gemacht.
Was beide damals nicht ahnen konnten: Im Jahr 2022 sehen sie sich wieder, und sie bereiten sich auf eine Weltmeisterschaft vor. Proske (18) ist als Spieler der deutschen U20-Nationalmannschaft für die WM im August im kanadischen Edmonton nominiert, Danny Albrecht gehört zum Trainerteam der deutschen U20-Auswahl.
Das deutsche Team spielt zunächst in der Staffel A gegen die USA, Schweden, die Schweiz und Österreich. Was für die U20-Auswahl möglich sei, das hänge auch davon ab, ob das deutsche Team mit dem kompletten Kader in Edmonton antreten kann, so Danny Albrecht.
Herner EV: Trainer Danny Albrecht ist Co-Trainer der deutschen U20 bei der WM
Im Juni findet in Füssen der erste Lehrgang der deutschen U20-Auswahl statt, Ende Juli beginnt dort auch die Phase der endgültigen Vorbereitung. Danny Albrecht hat seine Präsentationen für die Spieler schon fertig. Er ist als Co-Trainer im Team von U20-Nationaltrainer Tobias Abstreiter für die Powerplay-Situationen zuständig.
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Danny Albrecht blickt bei dem Stichwort selbst kurz auf die abgelaufene Saison zurück, als die Herner den ein oder anderen Shorthander (Gegentor bei eigener Überzahl) zu viel hinnehmen mussten. Kritik daran hat er natürlich wahrgenommen, und dazu stellt er kurz klar: „Das ist ja keine Frage des Systems. Sondern sagen wir es mal so: Das liegt natürlich auch an der Arbeit und dem Fleiß der Sportler, die es dann auf dem Eis umsetzen.“
Tobias Abstreiter, so Danny Albrecht, sei als Trainer auch ein Mentor für ihn, der seine Arbeit beim Herner EV nicht erst seit dieser Saison, sondern von Anfang an beobachte. Albrecht hatte 2019 die Ausbildung für den Trainer-A-Schein abgeschlossen und kam dann ins Perspektivteam und Mentoren-Programm des DEB.
Tobias Abstreiter sagt über seinen WM-Co-Trainer: „Danny ist ein sehr akribischer Trainer mit vielen neuen Ideen. Beim Herner EV hat er bewiesen, dass er sehr gut mit jungen Spielern umgehen kann. Wir hoffen, dass er unser Powerplay in erfolgreiche Bahnen lenkt.“
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Wenn Danny Albrecht in Sachen U20-Nationalmannschaft unterwegs ist, übernimmt Co-Trainer Lars Gerike am Gysenberg. Die Vorbereitungen der Spieler jedenfalls laufen schon, sagte Kapitän Michel Ackers auf der Bühne in der Hannibal-Arena, als er als Mitglied der HEV „All Time Starting Six“ geehrt wurde – die Spieler haben schon mit dem Fitnessprogramm für die neue Saison angefangen.
Für eine Position sei der Herner EV noch auf der Suche, sagt Trainer Danny Albrecht. An diesem Mittwoch haben die Miners mit dem Kanadier Braylon Shmyr den ersten Konti-Spieler für die neue Spielzeit vorgestellt und außerdem mitgeteilt, dass Artur Tegkaev den HEV verlassen wird.
Insgesamt, sagt Danny Albrecht, seien es bisher gute Gespräche mit Blick auf die neue Saison gewesen: „Es gab für einige Spieler auch Angebote anderer Vereine. Aber sie haben sich dazu entschieden, den neuen Weg mitzugehen.“
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Jünger, schneller will der Herner EV spielen, auf dem Eis arbeiten, und das schon vor der Saison. Ein Trainingslager wie vor der vergangenen Saison wird es nicht geben. Zwar eine Turnierteilnahme in Deggendorf, aber insgesamt weniger Testspiele als zuletzt.
„Der Fokus liegt ganz klar auf der Arbeit. Wir wollen fit und für die neue Saison frischer und schneller sein“, so Albrecht – und das Ziel sei es, als Team und auch mit den Fans eine Einheit zu sein.
Der Plan der Vorsaison sei jedenfalls nicht aufgegangen: „Wir haben einige Spieler gehabt, die woanders funktionieren. Aber bei uns eben nicht.“
Also will der Herner EV den Kader verjüngen. Albrecht: „Wir wollen jünger, schneller, fleißiger, körperbetonter sein.“ Dem 25-jährigen Braylon Shmyr soll dabei eine der Führungsrollen zukommen.
Als eine der festen Größen ist auch in der nächsten Saison Robert Peleikis dabei – ein Spieler, der die von Danny Albrecht gewünschte Körperlichkeit mit auf das Eis bringt.
Aber, so der Trainer: Bereits im vierten Spiel der vorigen Saison hatte sich der Verteidiger die Hand gebrochen und anschließend einen Innenbandriss. Frei von Verletzungen soll Robert Peleikis gewohnt kampfstarker Teil eines Teams sein, das in der nächsten Saison anders auftritt als in vielen Partien der vergangenen Spielzeit.
„Der Faktor Verspieltsein und das Klein-Klein-Spielen fällt weg“, so umschreibt Danny Albrecht das Motto: An die Arbeit.