Herne. Auch der fünfte Anlauf zum ersten Saisonsieg misslingt Westfalia Herne. 0:4 bei der Hammer SpVg – eine Niederlage, die den SCW hart trifft.

1. Dezember 2019. Lang her. Kalt war’s damals, Westfalia Herne aber behält dieses Datum nicht wegen des Wetters in guter Erinnerung. Damals gelang dem SCW auf dem Nebenplatz des Hammer Stadions der bislang letzte Sieg in einem Punktspiel. Auffrischen konnten die Herner an diesem letzten Sonntag im September 2021 aber nichts von damals, als es nun wieder auswärts gegen die Hammer SpVg ging. Mit 0:4 (0:1) verloren sie das Kellerduell.

Westfalia Herne muss weiter auf den ersten Sieg der Saison warten

Das Warten auf den nächsten Liga-Sieg, auch durch die zwei Corona-Pausen ist es so lang, geht also weiter für die Herner. 20 Minuten lang waren sie nach der Halbzeit das dominierende Team, hatten die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Um dann doch wieder als Verlierer vom Platz zu gehen.

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Hamm (drei Punkte) gegen Herne (ein Punkt): Es war ein wichtiges Spiel für beide, und das Drumherum in der 24nexx-Arena gab schon mal eine „Alles oder nichts“-Stimmung vor. Wer auf der Tribüne das Gitarren- und Rockröhrengewitter des Vor-Anpfiff-Programms hinter sich hatte, war in mindestens genauso kämpferischer Stimmung für den anstehenden Punktefight wie die Spieler beider Mannschaften.

Lokman Erdogan und Nick Jünemann fehlen gesperrt

Nick Jünemann (Gelb-Rot-Sperre) war nicht dabei, und Lokman Erdogan fehlte als Zehner Rot-gesperrt. Dafür bot Westfalia-Trainer Christian Knappmann hinter Spitze Kaan Terzi Danilo Curaba und Burinyuy Nyuydine als Flügelzangenduo mit zentralen Optionen auf.

In den ersten Minuten der Begegnung war schnell zu erkennen: Dieser Wahlsonntag sollte in Hamm auch ein Tag der Arbeit auf dem Naturrasen werden. Tief stehen und klug kontern allerdings war den Hernern ab einem frühen Zeitpunkt nicht mehr möglich.

Hamms erster Treffer aus dem „Ausgerechnet“-Regal

Denn der erste Treffer dieses Nachmittags sollte schnell fallen, und den fischten die Gastgeber zielsicher aus dem „Ausrechnet“-Regal. Denn in den in den Herner Strafraum getretenen Eckball hinein lief – ausgerechnet – der frühere Herner Spieler Emre Cakir. Er war im Sommer schon mit mehr als einem Stollenschuh Rückkehrer nach Herne, war aber in Hamm geblieben. Er lief mit Wucht heran und köpfte ein zur Führung der Gastgeber (1:0/8.).

Diese Standardvariante war ein Trumpf, den die Hammer auch bei den nächsten Ecken in dieser ersten Halbzeit ziehen wollten, in den nächsten Fällen aber erfolglos.

SCW-Trainer Christian Knappmann ließ sich bei der Pressekonferenz von Co-Trainer Danny Vos vertreten. Aber später sagte er: „Für uns war es schwer, ohne zwei Spieler wie Lokman Erdogan und Nick Jünemann nach diesem Rückstand zurückzukommen.“

Das hatte Danny Vos zuvor auch bereits erklärt: „Lokman hat uns mit seiner individuellen Klasse gefehlt, Nick mit seiner Zweikampfstärke.“ In der Pressekonferenz hatte Vos gesagt: „Es ist schwer für uns, diese Niederlage anzunehmen, sie trifft uns sehr hart. Wir hatten uns etwas ganz anderes vorgenommen und vorgestellt.“

Nach der Pause hat Herne seine Chancen

Knappmann wechselte früh nach dem Rückstand, nach 20 Minuten kam Timo Conde für Danilo Curaba, und in der Partie waren die Herner auch mit eigenen Offensivaktionen.

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Die besten Szenen im Sturm hatten Burinyuy Nyuydine, der aber mit dem Abschluss im SpVg-Strafraum einen Tick zu lange wartete, und Bünyamin Karatas mit einem platzierten Weitschuss, an den Hamms Torhüter Tim Oberwahrenbrock so eben noch die Fingerspitzen bekam.

Mit dem einen Treffer für Hamm ging es in die Pause, aber danach waren es die Herner, die nachlegen wollten. Die Gäste machten das Spiel, und sie bekamen ihre Chancen.

Timo Conde vergibt die Großchance zum Ausgleich

Die größte schon sechs Minuten nach Wiederanpfiff. Jan-Niklas Kaiser leitete den langen Ball weiter in den freien Raum vor Hamms Sechzehner, und dort zog Timo Conde an zum Sprint in den Strafraum – unnachahmlich, unaufhaltsam sah das zunächst aus.

Stoppen konnte ihn nur sein eigener Fuß, mit dem er den Ball aus drei Metern freistehend vor Oberwahrenbrock noch nicht mal aufs Tor brachte, sondern Richtung linke Eckfahne über den Spann rutschen ließ.

Westfalia entfacht ein kurzes Offensivfeuer

Herne entfachte noch ein kurzes Offensivfeuer.

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Bei Julius Woitascheks Aktion im Strafraum gegen Nyuydine aber erkannte Schiedsrichter Waldemar Stor nicht wie von den Hernern gefordert auf Strafstoß, und Dacain Barazas Schuss aus kurzer Distanz nach einer Ecke blockte ein SpVg-Bein weg.

Hamm greift zum Löscheimer

Doch Hamm griff nicht lange danach zweimal zum Löscheimer. Hosan Ahmed schloss sein Solo durch die Herner Abwehr aus spitzem Winkel zum 2:0 (65.) ab, und nur vier Minuten später spielten die Gastgeber in der Mitte Rion Latifaj frei, der den dritten Hammer Treffer festmachte (69.).

Ahmed Öncel traf noch einmal den Pfosten für Herne, später sah er noch die Gelb-Rote Karte – aber Hamm war immer noch nicht fertig, Vincent Ocansey schickte die ab dem zweiten Gegentreffer taumelnde Westfalia mit seinem Treffer zum 4:0 endgültig in den Staub.

Tore: 1:0 (8.) Cakir, 2:0 (65.) Ahmed, 3:0 (69. Latifaj), 4:0 (86. Ocansey).
Herne: Rothkamm; Kaiser, Baraza, Lübke, Öncel – Karatas, Koymali, El Gourari (48. Gweth) – Nyuydine, Curaba (20. Conde) – Terzi (57. Ergüzel).
Gelb-Rot: Öncel (Herne/83.).

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