Herne. Die Kanadierin ist einer der neuen Spielerinnen beim Basketball-Bundesligisten. Mit Erfahrung und Pässen will sie sich in der Liga etablieren.

Bevor Cassandra Nofuente in die Halle muss, hört sie vor jedem Spiel Musik. Sie sei dann in ihrer eigenen Welt, erzählt die Kanadierin, trage die Kopfhörer schon in der Kabine. Es sind ruhige Songs, sanfte Beats, die in solchen Momenten bei ihr laufen. „Die Musik hilft mir, cool und ruhig zu bleiben. Es passt einfach zu mir“, sagt die 27-Jährige. Seit wann sie das macht? „Schon immer.“

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Nofuente, die alle „Ceejay“ nennen, ist seit gut einem Monat beim Basketball-Bundesligisten des Herner TC. Es ist ihre erste Station in Deutschland, zuvor spielte sie bereits in Dänemark und Schweden. Ihr gefalle es beim TC, sie gewöhne sich aber noch an manches, wie etwa die Körperlichkeit im Spiel in Deutschland. Die Kanadierin war die erste Herner Neuverpflichtung in der Spielzeit 2021/22.

Nofuente: „Es war alles neu für mich“

Angefangen hat dabei alles vor gut vier Jahren. „Ich wusste nach dem College: Ich will in Übersee Basketball spielen“, erzählt sie. Damals stand sie für das Humber College in der Halle, gewann diverse College-Meisterschaften, erhielt mehrfach individuelle Auszeichnungen. Ihr Trainer hatte den Kontakt zu einem Agenten ermöglicht, der vermittelte sie an einen Klub in Europa.

„Ich wusste nicht, wie es sein würde. Es war alles neu für mich“, sagt sie. Ein neues Land, eine neue Stadt. Sie sei nervös gewesen, aber nicht ängstlich. „Wir hatten den Basketball als Gemeinsamkeit. Dadurch habe ich mich wohl gefühlt“, erzählt Nofuente.

Am Sonntag könnte Nofuente ihr Ligadebüt feiern, dann spielt der Herner TC gegen die Eigner Angels Nördlingen.
Am Sonntag könnte Nofuente ihr Ligadebüt feiern, dann spielt der Herner TC gegen die Eigner Angels Nördlingen. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die Kanadierin spielt hauptsächlich als Point Guard, in ihrer letzten Saison mit dem schwedischen Team Hogsbo Basket erzielte sie 17,1 Punkte pro Spiel und legte im Schnitt 7,4 Assists auf. „Ich bin ein Pass-First-Point-Guard“, sagt Nofuente über sich selbst. Sie wolle die Arbeit für ihre Mitspielerinnen erleichtern, Chancen herausarbeiten, gute Würfe ermöglichen.

Ihre Ziele: Pokal und Meisterschaft

Mit Herne möchte sie nun um Titel spielen, der Pokal und die Meisterschaft, das sind ihre Ziele. „Ich will die Saison so gut wie möglich beenden. Damit wir eine gute Chance haben, in die Finals zu kommen“, so Nofuente. Ihr Pflichtspiel-Debüt gab sie bereits im Pokal gegen Eintracht Braunschweig, am Sonntag (16 Uhr) bestreitet der TC nun sein erstes Ligaspiel. Gegner sind die Eigner Angels Nördlingen.

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„Ich wollte etwas Neues ausprobieren“, sagt Nofuente über ihren Wechsel nach Herne. In der DBBL will sie sich als eine der Top-Point-Guards etablieren, in Schweden ist sie zuvor zweimal zur Defensivspielerin des Jahres gewählt worden.

Einsätze für das Nationalteam

Mit dem TC hat die 27-Jährige nun immerhin einen Verein gefunden, der 2019 die Meisterschaft und den Pokal feiern konnte. Trainer Marek Piotrowski sagt über seine neue Spielerin: „Wir freuen uns über ihre Erfahrung.“ Und das sogar auf internationaler Ebene.

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Von Maximilian Lazar & Nadia Al-Massalmeh

Denn neben ihren Auslandsstationen hat Nofuente für das Entwicklungsteam der kanadischen Nationalmannschaft gespielt, war unter anderem bei den Panamerikanischen Spielen 2019 in Peru dabei. Am Sonntag heißt es nun aber Herne, nicht Lima. Und eines ist schon sicher: Bei Nofuente wird vor dem Spiel wieder Musik laufen. So wie sie das immer macht.

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