Herne. Corona bringt nicht allein die Spielpläne durcheinander. So liegt der letzte Punktspielsieg von Westfalia Herne schon länger zurück: 2:1 in Hamm.

„Klar weiß ich das noch“, sagt Christian Knappmann, der Trainer des SC Westfalia Herne, auf die Frage nach dem letzten Sieg in der Oberliga Westfalen seiner Mannschaft. Aber nicht, als wäre es gestern gewesen: „Vorgestern“, sagt Christian Knappmann. Passt.

Denn lang ist die Corona-bedingte Pause im Amateur- und Breitensport seit Ende Oktober vergangenen Jahres gewesen – und auch, weil es nicht die erste ihrer Art ist, ist es noch viel länger her, dass die Westfalia ein Punktspiel gewonnen hat. 2:1 bei der Hammer SpVg, am 1. Dezember 2019. Vorgestern.

Temmes Grätsche für Westfalia Herne rundet den Nachmittag ab

Christian Knappmann kann sich aber noch gut daran erinnern: „Wir gehen in Führung durch ein frühes Eigentor, kriegen den Ausgleich, und Hatano bereitet vor, Temme macht das Tor.“ Dies die Kurzversion zum Herner Sieg durch das Hammer Eigentor von Seoungsun You (4.), den SpVg-Ausgleich durch Niklas Sewing (19.) und den Siegtreffer von Maurice Temme (60.).

Nicht nur der Treffer, sondern auch eine Grätsche des Kapitäns kurz vor Schluss rundete die Leistung Temmes und des Teams an diesem Tag ab. „Mentalität“ war das Stichwort für desen Sonntagnachmittag, damals, gewesen. „Für uns war es ein schwieriges Spiel“, so Christian Knappmann, „weil für uns klar war, dass wir wegen der bevorstehenden Insolvenz neun Punkte abgezogen bekommen.“

Winterpause, Punktabzug, Insolvenz, Corona-Pausen

Der Punktabzug und die spätere Insolvenz kamen, aber vorher noch eine Winterpause 19/20 und nach wenigen Spielen die erste Corona-Pause ab März vorigen Jahres samt Saisonabbruch.

Acht Spiele hatten die Herner später in der neuen Saison gemacht, dabei einen Zähler beim 0:0 in Finnentrop-Bamenohl geholt, dann kam Ende Oktober das nächste Corona-bedingte Aus.

Letzter Pflichtspielsieg: 9:0 in Ickern

Einen Pflichtspielsieg haben die Herner in dieser Zeit noch eingefahren, am 14. Oktober 2020 mit 9:0 im Kreispokal, erste Runde beim B-Kreisligisten Eintracht Ickern.

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Was Maurice Temme, der zur neuen Saison vom Landesligisten Türkspor Dortmund zur Westfalia zurückkehrt, damals auf dem Kunstrasen in Hamm gezeigt hatte, das würde sein Trainer auch gerne wieder im Herner Dress von ihm sehen: „In den acht Spielen dieser Saison haben wir oft ordentlich gespielt. Aber wir haben gemerkt, dass uns die Typen, eben Spieler wie Temme, fehlen.“

Anlauf zum nächsten Punktspielerfolg in der nächsten Spielzeit

Der Anlauf auf den nächsten Punktspielsieg ist nach dem vorzeitigen Ende dieser Saison 20/21 auf die nächste Spielzeit verschoben. Christian Knappmann hofft, dass ein Saisonstart am 15. August – mit genug Vorbereitungszeit vorher – möglich ist. Wenn es nach ihm geht, auch in einer größeren Oberliga Westfalen dann im klassischen Modus in einer Staffel mit Hin- und Rückspielen.

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Wenn es wieder auf den Platz geht, dann wollen die Herner auch weiter daran arbeiten, den Jugendbereich enger mit den Seniorenfußballern zu verbinden.

„Wer keinen Bock hat, der kann sich auch beim Zoom-Training verstecken“

Erst mal aber muss überhaupt mal wieder der Ball rollen. Im vorigen Jahr, als sich andeutete, dass die Fußballer bald wieder auf den Platz können, gehörten auch die Herner Oberliga-Kicker zu denen, die fragten: „Trainer, geht’s morgen los?“

Ähnliche Nachfragen hat Christian Knappmann zuletzt auch wieder gehört, berichtet der Coach. Wenn, würde er das nach seinen Erfahrungen mit Online-Einheiten begrüßen. Schließlich: „Wer keinen Bock hat, der kann sich auch beim Zoom-Training verstecken.“

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