Wanne-Eickel. Die Fußballer des DSC Wanne-Eickel feiern ihr 50-jähriges Bestehen. Die ganz großen Zeiten sind lange her, doch der Verein bleibt ambitioniert.

Ist heute vom DSC Wanne-Eickel die Rede, dann fällt den meisten wohl zuerst der Fußball-Verein ein. Vielleicht noch das Stadion Wanne Süd, mittlerweile Mondpalast Arena, als Wanne-Eickel im Kleinformat.

Dabei hatte die Geschichte des DSC Wanne-Eickel am 5. Oktober 1969 noch ganz ohne Fußball begonnen. Auf Bestrebung des Bauunternehmers Robert Heitkamp wurde der Deutsche Sport Club Wanne-Eickel gegründet. Vorbild: Bayer Leverkusen. Abteilungen: Fechten, Kampfsport, Luftsport.

DSC Wanne-Eickel: ein neuer Verein in der Bindestrich-Stadt

Aber warum gerade ein neuer Sportverein in der Bindestrichstadt? Heitkamp hatte da besonders die Jugend im Blick: „Mit großer Sorge muss die Entwicklung in der heutigen Jugend, insbesondere der Studenten, von der Party- und Beat- über die Sex-Welle bis hin zu Krawallen an den Universitäten aus politischen Motiven und ihrer Einstellung der älteren Generation gegenüber, betrachtet werden“, ließ der langjährige DSC-Mäzen 1968 verlauten.

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Die Geschichte der DSC-Fußballer beginnt mit etwas Verspätung. Im Sommer ´71. Der Turnerbund Eickel 54 wurde einverleibt und brachte einen Startplatz in der Verbandsliga Westfalen mit. Unter tatkräftiger, finanzieller Heitkamp-Hilfe begann der Aufgalopp der Schwarz-Gelben.

Zweitliga-Aufstieg 1978 schien nur ein Zwischenschritt

Der Aufstieg in die 2. Bundesliga 1978 schien da nur ein Zwischenschritt. Durch den Rückzug von Westfalia Herne 1980 sonnte man sich kurz vor dem dritten Bundesligajahr im Licht der fußballerischen Vormachtstellung in der seit 1975 bestehenden Städte-Ehe – „Zwangshochzeit“ mochten da einige gerufen haben.

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Es war die Zeit der großen Namen. Ralf Regenbogen, Norbert Lücke, Ingo Peter, Uli Borowka oder Aufstiegstrainer Günter Luttrop.

1980 die Lizenz zurückgegeben

Doch die Freude währte nur kurz. Im April 1980 gaben die Fußballer „freiwillig“ und aus finanziellen Gründen ihre Lizenz zurück. Die großen Highlights, Aufstiege, ausverkauftes Haus, Titel sind seitdem Mangelware.

Ein kurzes Aufblitzen gab es noch. Die Vizemeisterschaft der Amateure 1985 nach einem 0:3 gegen Werder Bremen. Noch mit einigen DSC-Legenden auf dem Platz. Lücke, Regenbogen und Luttrop an der Seitenlinie. Ein Jahr später der Gewinn des Westfalenpokals. Dann lange nichts.

Der Abstieg kam in Folge schleichend. Finanzielle Querelen machten mehr Schlagzeilen als die sportlichen Leistungen. Negativer Höhepunkt: die Landesliga-Saisons ab 2003.

2018 in der Relegation den Oberliga-Aufstieg verpasst

Seit 2005 spielt die Fußballabteilung in der Westfalenliga 2. Der Anspruch ist höher. 2018 standen die Wanne-Eickeler kurz vor dem Aufstieg. Doch die Oberliga-Rückkehr nach 25 Jahren gelang nicht. Zwei Platzverweise, viel Kampf, Verlängerung. Mit dem besseren Ende (3:2) in der Relegation für den SV Schermbeck.

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Das Ziel bleibt. Und auch der Heitkampsche Anspruch, die Jugend einzubinden, setzt sich weiter fort. Der Nachwuchs des DSC spielt in vielen Altersstufen überkreislich. Der Weg nach oben ist weiterhin offen – er wäre ein schönes Geschenk zum 50. gewesen. Doch aufgeschoben ist nie aufgehoben.

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