Herne. Dem Herner EV gelingt ein wichtiger 4:1-Sieg bei den Icefighters Leipzig. Gewinner des Wochenendes ist aber ein Team, das gar nicht gespielt hat.

Auswärts läuft es für den Herner EV in der Endphase der Oberliga-Hauptrunde besser als auf eigenem Eis. Nach zwei Heimniederlagen feierten die Gysenberger am Sonntag beim Verfolger Icefighters Leipzig einen wichtigen 4:1 (1:0, 0:0, 3:1)-Sieg.

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Hinten konsequent und vorne effektiv – so wie in Leipzig hätten sich die Herner Anhänger ihren HEV in dieser Spielzeit öfter gewünscht. Beide Mannschaften legten den Schwerpunkt auf konzentrierte Abwehrarbeit und versuchten, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen – dementsprechend selten brannte es vor beiden Toren.

Herner EV: Nils Liesegang trifft wieder wuchtig ins lange Eck

Der Herner EV kam zwar etwas besser ins Spiel, doch die erste Chance zur Führung hatten die Icefighters. Topscorer Robin Slanina trat zum Penalty gegen Jonas Neffin an, doch der parierte nicht zum ersten Mal gegen einen Angreifer mit großem Namen. Auch eine Überzahl konnten die Sachsen nicht nutzen.

Der HEV konterte mit einer Torkopie vom Freitag. Wie beim 1:1-Ausgleich gegen Rostock schickte Michél Ackers Nils Liesegang und der vollendete wieder wuchtig ins lange Eck.

Jonas Neffins Monstersave gegen Robin Slanina

Die beiden Anwärter auf die direkten Playoff-Plätze lieferten sich weiterhin ein intensives und ausgeglichenes Spiel, konnten ihre Tormöglichkeiten zunächst aber nicht nutzen. Zum Ende des zweiten Drittels bekamen die Gastgeber dann allmählich ein leichtes Übergewicht, doch Jonas Neffin blieb eine Bank im Herner Tor. Mit einem Monstersave gegen Slanina rettete der junge Goalie seinem Team den knappen Vorsprung auch über die zweite Pause.

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17 Sekunden nach Wiederbeginn war es dann allerdings soweit. Über Neffins Schulter sprang die Scheibe zum Ausgleich über die Linie, aber der HEV antwortete prompt. Nach einem langen Pass auf Marcus Marsall war Leipzigs Keeper Patrick Glatzel wieder ohne Chance, und auch diesen Herner Konter hatte man in dieser Saison schon öfter gesehen.

Es hagelt Strafzeiten

Jetzt klappte es auch mit dem Powerplay. Patrick Asselin nutzte die Herner Überzahl nur eine Minute später zum 1:3, und jetzt wurde es eine vogelwilde Schlussphase. Die Disziplin ging auf beiden Seiten verloren und es hagelte Strafzeiten.

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Der HEV überstand jedoch auch eine 3:5-Unterzahl und konterte erneut. Gerade wieder zu viert, holten sich die Gäste durch Asselin in der neutralen Zone die Scheibe und auch der Kanadier blieb vor Glatzel nervenstark – die Entscheidung.

Spielfreie Crocodiles sind die Sieger des Wochenendes

Der Sieger des Wochenendes hinter den ersten Drei war allerdings eine Mannschaft, die gar nicht gespielt hatte. Während die komplette Konkurrenz ihren Punktequotienten verschlechterte, profitierten die Crocodiles Hamburg von ihrer Quarantäne und schoben sich ohne eigenes Zutun auf den vierten Platz – 0,01 Prozentpunkte vor dem HEV.

Trainer Danny Albrecht zeigte sich nach dem Rückschlag vom Freitag erleichtert: „Es war ein intensives und körperbetontes Spiel. Erst im zweiten Drittel haben wir für einige Minuten hinten was zugelassen. Danach haben wir wieder strukturiert gespielt.“

Leipzigs Coach Sven Gerike war verständlicherweise angefressen: „Der Ausgleich hat uns keinen Auftrieb gegeben. Bis dahin waren wir diszipliniert, aber danach war es nur noch Halligalli. Wo dieser Frust nach fünf Siegen in Folge herkam, weiß ich nicht, aber das klären wir noch in Ruhe.“

Tore: 0:1 (9:38) Liesegang (Ackers), 1:1 (40:17), 1:2 (43:35) Marsall (Schmitz/Asselin), 1:3 (44:36, 5-4) Asselin (Marsall/Fominych), 1:4 (52:32, 4-4) Asselin (T. Ziolkowski).
Strafminuten: Leipzig 18 – Herne 14.

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