Herne. Der Herner EV hat Big Points im Rennen um einen Platz in den Top Vier verpasst. Der Eishockey-Oberligist unterlag 4:5 gegen Erfurt.

Die Black Dragons aus Erfurt bleiben in dieser Saison der Angstgegner des Herner EV. Die Gysenberger zogen am Freitag auch im dritten Duell mit den Thüringern den Kürzeren und unterlagen nach einer 3:1-Führung noch mit 4:5 (2:0, 1:1, 1:4).

Es wären drei Big Points im Kampf um den vierten Platz gewesen, zumal die beiden anderen Konkurrenten überraschend stolperten. Die Crocodiles Hamburg verloren beim Schlusslicht Hammer Eisbären ebenso mit 3:6 wie die Hannover Indians in Rostock, womit dem HEV am Ende des Tages wenigstens der erneute Sturz aus den direkten Playoff-Rängen erspart blieb.

Herner EV und Black Dragons: Spiel mit Playoff-Charakter

Playoff-Charakter hatte die Freitagspartie am Gysenberg jetzt schon. Beide Mannschaften lieferten sich ein intensives und temporeiches Match, wobei die Abwehrreihen zunächst dominierten. Viele Angriffe auf beiden Seiten, aber wenig klare Torchancen kennzeichneten das erste Drittel, in dem der HEV die effektivere Mannschaft war. Kapitän Michél Ackers brachte die Gastgeber in Führung und Patrick Asselin erhöhte kurz vor der Pause auf 2:0, während vor dem Tor von Björn Linda zunächst nicht viel anbrannte.

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Aber die Black Dragons blieben im Spiel, verkürzten im Powerplay auf 1:2 und hatten gleich die nächste Riesenchance. Linda klärte jedoch in höchster Not gegen Erfurts Topscorer Kyle Beach und blieb später auch im Eins-gegen-eins gegen Arnoldas Bosas Sieger.

Zu viele Strafzeiten – das hat Folgen

Doch die Grün-Weiß-Roten kassierten jetzt zu viele Strafzeiten, und das sollte später Folgen haben. Zunächst erhöhte Marcus Marsall noch auf 3:1, doch im letzten Drittel zogen die Gäste das ohnehin schon hohe Tempo noch einmal an, kamen mit dem schnellen Anschlusstreffer aus der Kabine, und der HEV verlor nach und nach die Ordnung in der Defensive.

Als Linesman auf dem Eis: Der frühere HEV-Spieler Christian Nieberle (re.).
Als Linesman auf dem Eis: Der frühere HEV-Spieler Christian Nieberle (re.). © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Nachdem Nils Liesegang bei einem Drei-auf-eins-Konter noch einmal querlegte, anstatt selber abzuschließen, brachte eine weitere Überzahl dem Gegner den Ausgleich und läutete eine dramatische Schlussphase ein. Die Gästeführung wenig später hatte sich angedeutet, doch der taumelnde HEV kam noch einmal zurück. Liesegang spielte wieder einmal den langen Pass auf Marsall, und der ließ Konstantin Kessler im Erfurter Tor keine Chance.

Kyle Beach ist das Schreckgespenst für den Herner EV

Marsall war es allerdings auch, der kurz darauf in der Erfurter Zone einen viel zu riskanten Pass spielte, und die Quittung folgte prompt. Im Gegenzug traf Kyle Beach zum 4:5 und wurde damit schon zum dritten Mal in der laufenden Saison zum Schreckgespenst für den HEV. Dem zerrannen die verbleibenden 73 Sekunden unter den Kufen und die bittere Niederlage war perfekt.

„Erfurt hatte zum Schluss mehr Körner, weil wir zu oft in Unterzahl waren. Zwei Drittel lang waren wir konsequent, doch am Ende haben wir zu kompliziert gespielt und um die Gegentore gebettelt“, ärgerte sich HEV-Coach Danny Albrecht anschließend über drei verpasste Punkte gegen den direkten Rivalen.

Tore: 1:0 (9:09) Ackers (Asselin/Schmitz), 2:0 (19:37, 4-4) Asselin, 2:1 (23:45, 5-4), 3:1 (29:42) Marsall (Liesegang/Asselin), 3:2 (41:48), 3:3 (52:26, 5-4), 3:4 (54:16), 4:4 (56:45) Marsall (Liesegang/Ackers), 4:5 (58:47).

Strafminuten: Herne 16 – Erfurt 13 plus Spieldauer.

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