Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel hat einen großen Umbruch hinter sich. So schlugen sich die Zugänge. Ein Trio schlägt komplett ein, ein Spieler hat viel Pech.
Es war ein riesiger Umbruch, den die TSG Sprockhövel zu dieser Saison vornahm. Die Mannschaft bekam einen komplett neuen Anstrich. Viele Zugänge schlugen ein, manche hatten Probleme. Ein Zwischenzeugnis.
Spieler wie Benjamin Janson, Levin Müller oder Tobias Eurich, die zwar auch ihre erste richtige Senioren-Saison spielen, aber schon in der vergangenen Spielzeit auf Einsatzminuten kamen, werden hier nicht berücksichtigt – auch wenn vor allem Eurich überzeugte.
Hendrik Höh, 12 Einsätze
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Mit einer solchen Bilanz war sicherlich nicht zu rechnen. Der 18-jährige Torhüter, der aus der eigenen Jugend hochgezogen wurde und zuvor in Borussia Dortmunds Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet wurde, ist aufgrund der langwierigen Verletzung von Philipp Knälmann aktuell klarer Stammspieler in der Oberliga. Höh machte es dabei ordentlich, zeigte eine gute Technik, war stets anspielbar und strahlte für eine für sein Alter beeindruckende Ruhe aus.
Eine ganz fehlerfreie Hinrunde spielte das Talent, welches noch kein Lautsprecher auf dem Feld ist, aber freilich nicht, auch die sogenannten Monster-Paraden, mit denen er ein Spiel für die TSG gewinnt, fehlen noch. Aber das kann man einem 18-Jährigen in seiner ersten Senioren-Saison nun wirklich nicht vorwerfen. Note: 2+
Agon Arifi, 17 Einsätze, ein Tor
Mit der Erfahrung von 32 Ober- und vier Regionalligaspielen kam Agon Arifi, der in der Jugend bei Fortuna Düsseldorf ausgebildet wurde, zur TSG Sprockhövel. Trainer Yakup Göksu setzte den 24-Jährigen meistens auf der rechten Außenbahn ein. Dort überzeugte Arifi mit seiner Laufstärke. Er ist sich für keinen Meter zu schade und bringt die nötige Robustheit mit. Auch den Weg nach vorne sucht er immer wieder und schafft so Räume.
Ganz sicher steht er aber in der Defensive nicht immer, verpasst ab und an den richtigen Zeitpunkt, in den Zweikampf zu kommen. Insgesamt verleiht Arifi der TSG Stabilität, unangefochtener Stammspieler ist er rein leistungstechnisch aber nicht. Note: 3+
Yunus Emre Cakir, 16 Einsätze, 1 Tor
Früher Rot-Weiss Essen, FC Kray, VfB Waltrop, Westfalia Herne, Hammer SpVg und nun Sprockhövel. Yunus Emre Cakir ist trotz seiner erst 23 Jahre schon viel rumgekommen. Bei der TSG ist Cakir nicht wegzudenken aus dem defensiven Mittelfeld. Meist gibt er den tiefstehendsten Part und hält Akteuren wie Marcel Weiß oder der offensiven Reihe den Rücken frei, gibt ihnen die Möglichkeit, nach vorne zu gehen. Sein Stellungsspiel überzeugt, seine Disziplin und die Zweikampfstärke ebenfalls.
Noch Luft nach oben ist im Passspiel. Cakir könnte noch mehr Flexibilität zwischen kurzen und langen Anspielen zeigen und das Tempo der eigenen Konterangriffe somit noch besser initiieren. Dennoch ist er schon jetzt einer der Bosse auf dem Feld und ein ganz wichtiges Puzzleteil im Spiel der TSG. Note 1-
Maximilian Dagott, 12 Einsätze, 1 Tor
Auch Dagott brachte Oberliga und sogar Regionalliga-Erfahrung mit nach Sprockhövel. Der Defensivmann, der in der Jugend bei Rot-Weiss Essen und dem VfL Bochum spielte, spielte zu Beginn der Saison viel, hatte aber darunter zu leiden, dass die TSG genau zu dieser Zeit defensiv noch ganz klar in der Findungsphase stand. 20 Gegentore setzte es bei seinen acht Einsätzen von Beginn an.
Zuletzt kam der körperlich viel mitbringende Dagott, der insgesamt trotz einiger Einsatzminuten eine eher unauffällige Hinserie spielte, von der Bank. Note 3.
Ishak Dogan, 12 Einsätze, 3 Tore
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Dogan ist ein Mann für clevere Momente. Ein unhaltbarer Freistoß, ein das Tor ermöglichender Schnittstellenpass, eine hohe Spielverlagerung, all das hat Dogan im Repertoire. Damit sicherte er der TSG den einen oder anderen Punkte wie zum Beispiel den 3:2-Sieg gegen Erndtebrück. Auch seine Flexibilität tut dem Team gut. Mal kommt Dogan im Zentrum zum Einsatz, mal außen, mal offensiver orientiert, mal defensiver.
Aber der 32-Jährige ist kein Sprinter und Zweikämpfer mehr und drückte dem Spiel gerade in der Endphase der Hinrunde dann doch zu selten seinen Stempel auf, schwamm nach starker Anfangsphase der Saison etwas mit – womöglich auch aufgrund einer langwierigen Krankheit. Note 2-
Edin Husidic, 8 Einsätze
Der 22-jährige Rückkehrer vom Cronenberger SC ist stets ein Kandidat als linker Außenverteidiger, fiel in der Hinrunde aber auch lange aus. Im August und September war er gesetzt, im Oktober kam er zwei Mal von der Bank, seitdem fehlt er. Insgesamt erledigt Husidic seinen Job vor allem in der Defensive. Offensiv könnte aber noch mehr von ihm kommen. Note 3
Felix Gunnar Sauer, 11 Einsätze, 1 Tor
Der Sprung von der A-Jugend des Wuppertaler SV in die Oberliga ist ein großer. Auch für den 19-jährigen Sauer, der in der Jugend auch bei Schalke 04, den VfL Bochum und RW Oberhausen spielte. Sauer macht dabei aktuell den klassischen Weg durch. Nach einem guten Start, bei dem er von Anfang an spielte oder so etwas wie ein Lieblings-Joker für Trainer Göksu war und gegen den FC Eintracht Rheine traf, fiel er in ein kleines Leistungsloch.
Waren es zu Beginn noch häufig 45 Minuten oder mehr, die er auf dem Feld stand, wurde dies im Laufe der Hinrunde immer weniger. Zudem sucht der laufstarke und technisch versierte Sauer auch noch seine perfekte Position im Spiel der TSG. Dennoch ist er die erhoffte Positive Überraschung und kann nicht nur auf der Sechs spielen wie zuvor gedacht. Note 3+
Sky Krzysztofiak, 7 Einsätze, 1 Tor
Der Unglücksrabe der Hinrunde. Eine Zehenverletzung setzte den Offensivmann, der ansonsten sicher auf mehr Einsätze gekommen wäre, in der Hinrunde lange außer Gefecht. Denn eigentlich ist der 22-Jährige wie gemacht für ein Spiel, in dem die TSG mal hinten liegt. Er vereint Zweikampfstärke und Tempo, hat aber noch kein einziges Ligaspiel von Anfang an bestritten. In der Rückrunde läuft es hoffentlich deutlich besser. Note 3-
Joshua Perea Torres, 5 Einsätze, 3 Tore
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Es ist eine dieser seltenen Fußball-Geschichten. Aus Panama nach Deutschland, aus der Kreisliga A in die Oberliga. Monatelange Sperre. Und dann ein Einstieg mit Knalleffekt. Der 27-Jährige lief Ende Oktober das erste Mal für die TSG auf und war prompt Gesprächsthema auf der Tribüne. Mit seinem Tor sicherte er der TSG direkt ein Remis gegen die Sportfreunde Siegen. Auch gegen Preußen Münster II und gegen den FC Gütersloh traf er.
Perea Torres vereint Drahtigkeit und Zweikampflust mit starker Technik und der passenden Portion Übermut. Ab und an taucht er noch ab, unabhängig davon, ob er im Mittelfeld oder im Sturm agiert. Insgesamt aber eine große Erfolgsgeschichte. Note 2+
Deniz Duran, 17 Einsätze, 2 Tore
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Für ihn gilt vieles genauso wie für Perea Torres. Nach seiner Jugendzeit in Sprockhövel, spielte Duran beim SC Velbert und kehrte nun mit 22 Jahren zurück. Duran ist ebenfalls ein nur schwer zu verteidigender Offensivspieler, der mal auf dem Flügel, mal im Zentrum auftaucht. Tempo, ein niedriger Körperschwerpunkt und Dribbelstärke bringt er mit. Damit ist er ein wichtiger Bestandteil des Teams und stand in der Hinrunde auch meistens von Anfang an auf dem Feld.
Allerdings ist die Bilanz von zwei Toren für Durans Spielzeit und seine Torchancen zu wenig. Da geht noch mehr. Zu häufig taucht er ganze Spielphasen lang ab, ist noch zu unbeständig in seiner Leistung. Auch den Laufweg von außen ins Sturmzentrum könnte er noch häufiger suchen. Note 2
Farid Kiyan Gilani, 12 Einsätze, 1 Tor
Nicht nur, dass er ebenfalls wie Dagott aus Haltern nach Sprockhövel kam, verbindet die Beiden. Auch der bisherige Saisonverlauf ist ähnlich. Zu Beginn der Saison stand Gilani in der Gunst des Trainers weit oben, spielte meistens von Anfang an, agierte im offensiven Mittelfeld.
Er ist ein Spieler, der Schwung bringen kann, einige Vorlagen gab und der von seinen Stärken und Schwächen Deniz Duran ähnelt. Die Technik ist gut, Robustheit und Effizienz reichen aber noch nicht für eine tragende Rolle. Seit Perea Torres spielberechtigt ist und er selbst länger krank bzw. verletzt war, sinken Gilanis Einsatzminuten. Note 3+
Dominick Wasilewski, 17 Einsätze, 6 Tore
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In fast jedem Spiel blitzt es auf, das Können von Wasilewski. Der 19-Jährige, der in der Jugend für Schalke 04, Borussia Dortmund und den VfL Bochum spielte, hat einen Torriecher. Mit seinen kurzen Antritten, seinem bulligen Körper und seinen schnellen Drehungen um die eigene Achse ist Wasilewski kaum aus der Startelf der TSG herauszudenken. Selbst wenn der Stürmer nicht selbst trifft, bindet er die gegnerischen Verteidiger und schafft so Raum für die offensive Mittelfeldreihe. Die Oberliga muss für ihn nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Luft nach oben gibt es aber natürlich auch bei ihm. Noch etwas aktiver könnte er werden, sich noch mehr ins Mittelfeld oder auf die Flügel fallen oder den Ball als Wandspieler prallen lassen. Note 2+
Eren Alybarak, 8 Einsätze, Nazar Partuta, 3 Einsätze, Can Bayrakli, 2 Einsätze, Tunahan Akyol, 2 Einsätze, Konstantinos Toris, 0 Einsätze.
Zwar kam der defensive Mittelfeldspieler Albayrak auf acht Einsätze, sammelte dabei aber nur knapp 110 Minuten Spielzeit. Zu stark ist bisher die Konkurrenz im Mittelfeldzentrum. Daher ist er wie auch Bayrakli, Toris, Akyol und Partuta nicht zu bewerten. Eingeschlagen sind sie bisher nicht.
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