Hattingen/Bochum. Bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmen in Berlin sind zwei Starter der SG Ruhr. Die Ziele sind unterschiedlich – und was noch zählt.

An diesem Wochenende stehen in Deutschland in sehr vielen Sportarten bundesweite Entscheidungen an. Im Rahmen der „Finals 2022“ werden parallel einige Deutsche Meisterschaften ausgetragen, rund um Berlin. Für zwei Schwimmer der SG Ruhr geht es dabei ins Becken der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark: Michelle Pschuk ist sogar am Freitag schon ins Wasser gesprungen, Jarno Bäschnitt folgt am Samstag.

„Ich freue mich, wieder mal in Berlin zu sein und so ein hohes Level pusht natürlich“, sagt Michelle Pschuk, die während der gesamten Corona-Zeit öfter mal den Gedanken hatte, mit dem Schwimmen aufzuhören, da ihr übergangsweise die Motivation fehlte. „Ich hatte mir aber das Ziel gesetzt, noch einmal in Berlin zu sein. Gar nicht unbedingt, um selbst dort zu starten. Aber wenn ich es schaffe, dann gerne als Abschluss für meine Laufbahn“, erzählt die Schwimmerin, die nun im Herbst eine Ausbildung beginnen wird und dann wahrscheinlich keine Zeit mehr für intensives Schwimmen hat.

Michelle Pschuk springt noch einmal motiviert ins Becken

Nun ist sie also wirklich noch einmal selbst im Becken – nachdem sie sich im Training und vor allem durch die Teamkollegen wieder motiviert hat. Früher war sie zu Schulzeiten öfter beim Training als aktuell. Ihre Leistungen lagen zuletzt jedoch nicht weit entfernt von ihren Bestzeiten. „Darüber bin ich sehr glücklich. Bei mir hat sich auch gezeigt: je weniger ich mir vornehme, desto besser wird es. Also versuche ich, so locker wie möglich in die Wettkämpfe zu gehen“, sagt Michelle Pschuk.

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Am Freitag stand die Entscheidung über 100-Meter-Brust an. Dort hat die Hattinger Starterin im Vorlauf nach 1:12,40 Minute am Beckenrand angeschlagen. Damit hat sie sich für das B-Finale qualifiziert, was am Freitagnachmittag noch auf dem Plan stand. Dabei wurde sie mit einer Zeit von 1:12,96 Minute Achte. „Sie hat sich gut präsentiert und kann mit Blick auf die 50-Meter-Rücken, auf die wir mehr Wert legen, noch einmal angreifen. Das ist ihre Spezialdisziplin“, sagt Trainer Mark Jayasundara.

Viel Potenzial bei den Schwimmern der SG Ruhr

Er freut sich, dass die SG Ruhr auf dem hohen Level vertreten ist. „Ich glaube, dass wir bei der SG Ruhr ein hohes Potenzial haben, um immer weiter nach oben aufzusteigen. Wir haben viele Schwimmerinnen und Schwimmer, die motiviert und hungrig sind, auf nationaler und internationaler Ebene vertreten zu sein“, so Jayasundara. Ihm mache es daher auch aktuell viel Spaß und er freut sich nach den Deutschen Meisterschaften auf die nächsten großen Wettkämpfe.

Jarno Bäschnitt startet für die SG Ruhr bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin.
Jarno Bäschnitt startet für die SG Ruhr bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Neben Michelle Pschuk ist mit Jarno Bäschnitt ein noch sehr junger Starter für die SG Ruhr dabei, der zuletzt durch gute Zeiten und Vereinsrekorde im Fokus stand. „Ich sehe den Wettkampf als eine Art Generalprobe vor den Jugend-Europameisterschaften. Die starke Konkurrenz spornt natürlich an“, sagt er vor dem Start über 200 Meter Freistil. Vorrangig gehe es ihm aber darum, die Meldezeit, mit der er sich für die große Veranstaltung qualifizieren konnte, zu halten.

Jarno Bäschnitt möchte neue Erfahrungen in der Hauptstadt sammeln

„Es wäre natürlich großartig, das Finale zu erreichen“, schwärmt der junge Schwimmer, für den es ungewohnt ist, in einem so breiten und starken Feld zu starten. Der 16-Jährige gesteht: „Ich bin dementsprechend auch etwas angespannt.“ Das hohe Level möchte er nutzen, um neue Erfahrungen zu sammeln. „Jarno schwimmt quasi aus dem Training heraus, der Fokus liegt für uns eben auf den Jugend-Europameisterschaften“, sagt Trainer Mak Jayasundara.

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Er hat in Berlin zudem noch Augen auf Lucas Matzerath und Yannis Willim. Die beiden gehören zwar nicht zum Team der SG Ruhr, sind ihr aber eng verbunden, da sie ebenfalls am Stützpunkt in Bochum unter dem Trainerteam trainieren. Lucas Matzerath ist Anfang diesen Jahres gemeinsam mit Mark Jayasundara zur SG Ruhr gestoßen und ist täglich am Stützpunkt im Becken. Er hat noch ein Startrecht für die SG Frankfurt und kann sich mit seinen Leistungen für die höchsten Ebenen qualifizieren, was auch das Ziel ist.

Mit Yannis Willim ist seit Anfang Mai noch ein Schwimmer mit dabei. Er startet allerdings für die SSG Leipzig. Als dritter externer Schwimmer ist Max Pilger (SG Essen) bei der SG Ruhr mit am Stützpunkt im Training. Er wurde vor einer Woche allerdings operiert und daher noch nicht wieder im Becken.

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