Hattingen/Sprockhövel. Ex-Hattinger und Ex-Sprockhöveler waren in der Saison 21/22 wieder im Profifußball unterwegs – oder kehren dahin zurück. So schnitten sie ab.

Der eine verpasste den Aufstieg in die dritte Liga und wechselt nun in den Profifußball, der andere schaffte es mit seinem Team.

Zwei weitere zitterten lange um den Klassenerhalt, durften am Ende aber jubeln und Lena Oberdorf führt das deutsche Nationalteam bei der Europameisterschaft sogar an.

Die Saison der Fußballprofis, die einst in Hattingen oder Sprockhövel spielten, hatte vieles zu bieten.

Luke Hemmerich verpasst den Aufstieg und spielt dennoch in der 3. Liga

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Seine ersten Schritte in Fußballschuhen machte Luke Hemmerich bei den Sportfreunden Niederwenigern. Von dort zog es ihn nach und nach in den Profifußball. Über die Stationen Bayer Leverkusen, RW Essen, FC Schalke 04, VfL Bochum, Erzgebirge Aue, Energie Cottbus und Würzburger Kickers landete er schließlich vor der nun abgelaufenen Saison bei Preußen Münster in der Regionalliga.

Den Aufstieg in die 3. Liga verpasste der ehemalige U18- und U19-Nationalspieler mit den Münsteranern nur knapp. Er selbst wird aber dennoch in der neuen Saison in der dritten Liga spielen. Der 24-Jährige rechte Verteidiger schließt sich der Spielvereinigung Bayreuth an, der der Aufstieg gelang.

Nach Bayreuth bringt Hemmerich die Erfahrung von 49 Drittliga- und elf Zweitligaspielen mit. Für Münster lief er 26 Mal auf.

Tim Oberdorf mausert sich zum Stammspieler bei Fortuna Düsseldorf

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Während für Lena Oberdorf am Freitag mit der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft die Europameisterschaft in England beginnt, ist ihr Bruder Tim Oberdorf mit dem Zweitligisten Fortuna Düsseldorf jüngst in die Vorbereitung auf die neue Saison eingestiegen.

Dem 25-Jährigen, der wie seine Schwester einst bei der TSG Sprockhövel spielte, gelang in der vergangenen Saison der Durchbruch in der Landeshauptstadt. 976 Einsatzminuten sammelte er in seinen 17 Spielen in der 2. Bundesliga, meistens wurde er als Innenverteidiger eingesetzt. Im Dezember 2021 wurde er auch mit seinem ersten Profivertrag belohnt. Nun wurde ihm sogar eine besondere Ehre zuteil: Beim 5:0-Testspiel-Erfolg gegen den VfB Hilden führte Oberdorf die Fortuna als Kapitän aufs Feld.

Lena Oberdorf spielt nun bei der Europameisterschaft

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Die 20-Jährige Lena Oberdorf ist sowohl in der Deutschen Nationalmannschaft als auch beim VfL Wolfsburg weiterhin klar gesetzt. In der vergangenen Saison kam sie – verletzungsbedingt – auf 17 von möglichen 22 Einsätzen für den VfL, der sich zum Meister und zum Pokalsieger krönte.

Hinzu kamen vier DFB-Pokalspiele, neun Champions-League-Partien und sechs WM-Qualifikationsspiele. Oberdorf, die als die von allen deutschen Spielerinnen den höchsten Marktwert hat, verpasste allerdings die Champions-League Spiele gegen den FC Barcelona durch eine starke Verstauchung im rechten Knie und erlebte das Highlight, im ausverkauften Stadion Camp Nou zu spielen, auf dem Rasen nicht mit.

Leroy Kwadwo hat beim MSV Duisburg eine komplizierte Saison hinter sich

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Leroy Kwadwo wechselte vor der vergangenen Saison von Dynamo Dresden zum MSV Duisburg. Der linke Verteidiger, der einst für die TSG Sprockhövel spielte, sollte bei den Meiderichern für Wirbel sorgen.

Leroy Kwadwo – hier im Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den SV Straelen – und der MSV Duisburg zitterten lange um den Ligaverbleib.
Leroy Kwadwo – hier im Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den SV Straelen – und der MSV Duisburg zitterten lange um den Ligaverbleib. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Allerdings lief die Saison nicht wie geplant. Bis kurz vor Saisonende steckte Duisburg im Abstiegskampf, rettete sich erst spät. Kwadwo kam als Linker Verteidiger oder als linker Mittelfeldspieler auf insgesamt 27 Einsätze in der Liga, sah dabei sieben Mal die gelbe Karte. Hinzu kamen fünf Spiele im Niederrheinpokal. Wirklich überzeugend agierte der 25-Jährige aber nicht.

Lukas Schmitz ist weiterhin vereinslos

Lukas Schmitz, der seine Jugendjahre bei der DJK Märkisch Hattingen verbrachte und später für die TSG Sprockhövel spielte, verließ VVV Venlo im Juni 2021, nachdem sein Verein abgestiegen war und sein Vertrag für die zweite niederländische Liga keine Gültigkeit hatte. Seitdem hat der 33-Jährige linke Verteidiger keinen nneuen Vertrag unterschrieben, seine Karriere aber auch noch nicht offiziell beendet.

Christopher Antwi-Adjej wirbelt die Bundesliga auf

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Christopher Anti-Adjej war in der abgelaufenen Saison mit dem VfL Bochum Teil eines der großen Überraschungsteams der Fußball-Bundesliga. Der 28-Jährige Linksaußen überzeugte bei seiner zweiten Spielzeit in der Beletage des deutschen Fußballs, nachdem er zuvor schon mit dem SC Paderborn in der ersten Liga spielte.

Der ehemalige Spieler der TSG Sprockhövel, der Zwillingsbruder von Christian Antwi-Adjej und Bruder von Stanley Antwi-Adjej ist, hat einen Marktwert von einer Million Euro und lief mittlerweile drei Mal für die Nationalmannschaft Ghanas auf. In den vergangenen Tagen bereitetet er bei der 1:4-Niederlage gegen Japan den Ehrentreffer Ghanas vor und spielte durch. Beim 3:1-Sieg nach Elfmeterschießen gegen Chile kam er zehn Minuten zum Einsatz.

In Bochum, wohin er vor der vergangenen Spielzeit aus Paderborn wechselte, kam er auf 25 Bundesligaeinsätze, erzielte dabei ein Tor und bereitete zwei weitere vor. In seinen drei DFB-Pokal-Spielen traf er zwei Mal. Sein Treffer in der Bundesliga gelang ihm im wohl besten Spiel des VfL Bochum in der vergangenen Saison: Dem 4:2-Erfolg über den FC Bayern München. Während er zu Beginn der Saison gesetzter Bestandteil des Spieltagskader war, fand er sich am Ende der Saison häufiger auf der Bank oder der Tribüne wieder.

Mirkan Aydin spielt in der 3. türkischen Liga

Der heute 34-Jährige Hattinger Mirkan Aydin spielt in der 3. Liga der Türkei. Bei Ankaraspor kam der ehemalige Jugendspieler des VfL Winz-Baak und der TSG Sprockhövel in der vergangenen Spielzeit auf sieben Spiele. Dabei gelang ihm ein Tor. Seit dem 15. Spieltag stand Aydin, der 2009 ein Spiel für den VfL Bochum in der Bundesliga machte, aber nicht mehr im Kader. In seiner Karriere lief Aydin 76 Mal in der 2. Liga für den VfL Bochum auf. In der türkischen ersten Liga absolvierte er 21 Partien.

Marcel Appiah führt den VfB Oldenburg als Kapitän hoch

115 Spiele machte Marcel Appiah im Laufe seiner Karriere bereits in der 3. Liga, 52 Mal lief er sogar in der 2. Liga auf. Nun kehrt der 34-Jährige Innenverteidiger, der von 2004 bis 2005 und dann noch einmal von 2008 bis 2009 bei der TSG Sprockhövel spielte, wieder in die dritte Liga zurück. Mit dem VfB Oldenburg gelang Appiah der erneute Sprung in den Profifußball. Der Abwehrmann, der auch schon für Arminia Bielefeld, NEC Nijmegen, VfR Aalen und den VfL Osnabrück spielte, war mit all seiner Erfahrung gesetzt in Oldenburg, teilweise sogar Kapitän. Er kam auf 18 Einsätze.

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