„Bin sauer!“ Zweckel-Trainer kontert Kritik am Gladbecker Fußball

Gladbeck. Den Vorwurf, dass die Gladbecker Fußballklubs zu anspruchslos sind, will Zweckels Marc Bahl nicht unkommentiert lassen. Das sind seine Argumente.

Marc Bahl, der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Zweckel, reagierte fast prompt. Nachdem er den WAZ-Artikel über Göksel Maden (Co-Trainer SSV Buer) gelesen hatte, in welchem dieser den Gladbecker Fußball kritisiert und unter anderem Anspruchslosigkeit vorgeworfen hatte, verfasste der SVZ-Coach auf der „Fußball in Gladbeck“-Seite ein kurzes Statement. Wir haben daraufhin bei Marc Bahl genauer nachgefragt.

„Ich habe mich“, begründete der Trainer der Schwarz-Grünen seine schnelle Reaktion, „über die Worte von Göksel ein bisschen geärgert. In dieser Frage bin ich als Gladbecker empfindlich und sauer. Seine Aussage trifft nämlich einfach nicht zu, auch bei uns haben die Vereine den Anspruch, Spieler vernünftig auszubilden und vernünftigen Fußball zu spielen.“

Zweckels Marc Bahl verweist auf die lebendige Gladbecker Fußballszene

Es gebe in Gladbeck nur noch sechs Fußballvereine. „Davon spielen aber“, so Marc Bahl, „zwei in der Bezirks- und zwei in der Kreisliga A.“ Und, nur zur Erinnerung: Der BV Rentfort ist mit seiner Zweitvertretung ebenfalls im Oberhaus des Kreises vertreten. Der Zweckel-Übungsleiter weiter: „In Gelsenkirchen gibt es ja viel mehr Teams als in Gladbeck. Es spielen aber nur zwei in der Landesliga und fünf in der Bezirksliga.“

Im Kreispokalspiel der ersten Runde trafen in dieser Saison der SV Zweckel und die SSV Buer aufeinander. Der Außenseiter aus Gladbeck, hier mit Talha Uzan (re.), musste sich erst im Elfmeterschießen geschlagen geben. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Tatsache sei ferner, dass die Gladbecker Klubs finanziell keine großen Sprünge machen können. Bahl: „Wir, also die Gladbecker Vereine, versuchen es anders zu lösen, weil wir kein oder kaum Geld zur Verfügung haben. Wir können nicht wie Buer fertige Spieler kaufen.“ Vor Ort werde, wie anderswo auch, ehrlich gearbeitet. Der SVZ-Coach: „Bei uns wird die gleiche Arbeit reingesteckt wie bei den Vereinen in Gelsenkirchen.“

SV Zweckel hat im Kreispokal nur mit Elfmeterschießen gegen die SSV Buer verloren

Marc Bahl verweist des Weiteren darauf, dass Gladbeck über eine lebendige und auch eine recht große Fußballszene verfüge. Das sei jedes Jahr beispielsweise bei den Hallenstadtmeisterschaften zu sehen, bei denen es immer „heiß hergeht“, das sei zuletzt auch beim Bezirksliga-Derby Zweckel gegen Rentfort zu sehen gewesen. „Wir hatten“, so der SVZ-Trainer, „700 Zuschauer!“

Sportlich bräuchten sich die Gladbecker Mannschaften vor den Gelsenkirchenern nicht verstecken, betont Bahl. Er sagt: „Wir haben in der ersten Kreispokalrunde ja gegen die SSV Buer gespielt und sind nur knapp an einer Überraschung vorbeigeschrammt.“ Tatsächlich musste der SVZ sich der SSV am 17. September erst im Elfmeterschießen mit 3:4 geschlagen geben.

Marc Bahl: „Ich wünsche der SSV Buer wirklich alles Gute und dass sie ihre Ziele erreicht. Die Aussagen von Göksel halte ich aber zumindest für unglücklich.“ Auf „Fußball in Gladbeck“ schrieb er noch an Göksel Madens Adresse: „Gerne könne wir uns auch mal an einen Tisch setzen und darüber mal fachsimpeln.“

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