Gelsenkirchen/Gladbeck/Bottrop. Die Einführung des Stopp-Konzepts ist die gravierendste Regeländerung im Amateurfußball. Was der Schiri-Sprecher des Kreises GE davon hält.

Die Einführung des sogeannten Stopp-Konzeptes ist zur Saison 2024/2025 die gravierendste Regeländerung im Amateurfußball Westfalens. „Das Stopp-Konzept“, sagt Ulrich Sabellek, Sprecher der Schiedsrichtervereinigung des Kreises 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen), „wird kommen.“ Dabei handelt es sich um eine Strategie zur Prävention von Gewalt auf Fußballplätzen.

Eingesetzt werden soll es, wenn ein Schiedsrichter bei einem Spiel eine Eskalation befürchtet. In diesem Fall soll der Unparteiische die Partie unterbrechen und die Mannschaften jeweils in ihre Strafräume schicken. Daraufhin sollen sich Teamverantwortliche im Mittelkreis mit dem Spielleiter austauschen, wobei dieser den Grund für die Unterbrechung nennt und auch die ungefähre Dauer der Beruhigungsphase. Nach dem Ende dieser Phase wird das Spiel fortgesetzt.

Insgesamt sind in einer Partie zwei solcher Beruhigungsphasen möglich. Würde eine weitere benötigt werden, wird das Spiel abgebrochen. Bei bestimmten Situationen kann eine Partie aber auch nach wie vor sofort abgebrochen werden.

Kapitäns-Regel wird gerade bei der EM getestet

„Ich glaube“, sagt Ulrich Sabellek, „das dieses Konzept eine Lösung ist, um Konflikte zu verhindern.“ In anderen Landesverbänden sei es getestet und als erfolgreich gewertet worden. Sabellek: „Ich sehe das positiv, es wird sich einspielen müssen.“

Ulrich Sabellek ist der Sprecher der Schiedsrichtervereinigung des Fußballkreises 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen).
Ulrich Sabellek ist der Sprecher der Schiedsrichtervereinigung des Fußballkreises 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen).

Noch kein Thema ist dagegen die Einführung der sogenannten Kapitäns-Regel, die gerade bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland getestet wird und deren Regeltestlauf der zuständige International Football Association Board schon im vergangenen März beschlossen hat. Damit ist es den Verbänden freigestelllt, dies als Test in ihren Wettbewerben anzuwenden.

Die Kapitäns-Regel bedeutet, dass ausschließlich der Spielführer einer Mannschaft, die über eine Entscheidung debattieren möchte, den Unparteiischen ansprechen darf. Falls andere Akteure reklamieren, sollen sie mit einer Gelben Karte bestraft werden. Rudelbildungen sollen damit verhindert werden.

Ulrich Sabellek verweist auf eine Handball-Regel

Nach den bisher gesammelten Erfahrungen bei der EM, sagt Ulrich Sabellek, würde er sich wünschen, dass diese Regel auch in Deutschland eingeführt wird. „Aber es war erst der erste EM-Spieltag“, gibt der Kirchhellener zu bedenken, „mal abwarten, was passiert, wenn die entscheidenden Gruppen- oder K.O-Spiele anstehen.“ Ungeachtet dessen halte er die Regel für „eine gute Sache“.

Abgeguckt haben die Fußballer sich diese übrigens vom Rugby. Sabellek: „Ich würde mir noch einen nächsten Schritt wünschen. Beim Handball wird der Ball, sobald der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat, sofort hingelegt, ansonsten gibt es eine Zeitstrafe. Das ist auch etwas, was wir uns von einer anderen Sportart abgucken können.“

Apropos Zeitstrafen. In einigen Landesverbänden wird es zur Saison 2024/2025 wieder Zeitstrafen geben. In Westfalen jedoch nicht. „In dieser Hinsicht bleibt bei uns alles beim Alten“, betont Sabellek.

Schiedsrichtervereinigung lädt im Juli zu Schulungen

Um die im Fußballkreis 12 pfeifenden Unparteiischen auf den neuesten Regelstand zu bringen, veranstaltet die Schiedsrichtervereinigung am 8. und am 12. Juli jeweils ab 18.30 Uhr an der Hugostraße 60 bei Westfalia Buer zwei außerordentliche Schulungsabende.

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