Gladbeck. Die Handballer des VfL Gladbeck mussten sich aus der 3. Liga sofort wieder verabschieden. Am Ende spielten Köpfe, Hände und Beine nicht mehr mit.
Letztlich war es doch nur eine einjährige Stippvisite. Die Handballer des VfL Gladbeck durften in der 3. Liga West zwar bis zum letzten Spieltag auf die Rettung hoffen, doch in der letzten, alles entscheidenden Partie beim Team Handball Lippe II, in der es um das Erreichen der Abstiegsrunde ging, spielten bei den Rot-Weißen die Köpfe, die Hände und die Beine überhaupt nicht mehr mit.
„Zwischenzeitlich“, gab Trainer Sven Deffte nach der krachenden 21:37-Pleite in Augustdorf zu, „sind wir in Einzelteile zerfallen.“ Seine Mannschaft konnte selbst kämpferisch an diesem 1. April 2023 nicht dem Gegner Paroli bieten. Deffte, für den es die letzte Partie als Trainer des Teams war, sagte weiter: „Wir hätten nach den ersten 30 Minuten eigentlich in der Kabine bleiben können.“
Dennoch: Viel gefehlt zum Erhalt der 3. Liga hat dem VfL Gladbeck nicht. Das Team trotzte tapfer allen Widrigkeiten und stand nach Rückschlägen immer wieder auf. Und doch stand am Ende der eigentlich unnötige Abstieg.
VfL Gladbeck liegt zu Beginn des Jahres 2023 in der 3. Liga auf Kurs
Vor allem die permanenten personellen Probleme erwiesen sich letztlich als zu groß. Kein einziges Mal (!) konnten die Rot-Weißen in Bestbesetzung antreten. Insbesondere der Ausfall von Linksaußen Leon Prüßner, einer der wenigen in der 3. Liga erprobten Akteure im Aufgebot, wog schwer. Zwischenzeitlich musste auch Kapitän Max Krönung sechsmal aussetzen.
Nach einem verkorksten Start mit 0:12 Punkten hatten die VfLer sich bis zum Ende der Hinrunde auf den ersten Nichtabstiegsplatz gekämpft. Nach dem Jahreswechsel lief jedoch nicht mehr viel zusammen. Die ersatzgeschwächten Rot-Weißen starteten mit fünf Niederlagen in Folge, unter anderem gab es ein schmerzhaftes 23:26 bei der SGSH Dragons in Schalksmühle, die auch um den Klassenerhalt kämpfte.
VfL Gladbeck überwintert in der Oberliga auf dem dritten Platz
Merkwürdig genug war, dass der traditionell doch so heimstarke VfL Gladbeck in der Riesener-Halle nur sieben Punkte errang. Vor allem viele der knappen Spiele gingen verloren (22:24 gegen den Longericher SC, 22:25 gegen das Team Handball Lippe II, 27:29 gegen den TuS Spenge, 27:30 gegen LIT 1912 II). Dabei waren die Ränge stets voll und der Rückhalt der Fans vorbildlich.
Die Mannschaft blieb nach dem Abstieg zusammen und wurde noch mit Rückraummann Fabian Neher (Tusem Essen II) verstärkt. Trainiert wird sie seit dem Sommer von Thorben Mollenhauer, einem, wie könnte es anders sein, Ur-VfLer. Die Gladbecker überwintern auf dem dritten Tabellenplatz, der Rückstand zu Spitzenreiter TSV GWD Minden II beträgt nur einen Zähler . . .
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