Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat sein Drittliga-Heimspiel gegen den TuS Spenge mit 27:29 verloren. Der VfL lag schon deutlich hinten, bewies Kämpferherz.
Nach Spielschluss standen Sven Deffte und Thorben Mollenhauer, die beiden Trainer des VfL Gladbeck, sowie Vereinschef Siegbert Busch in der Riesener-Halle noch lange zusammen und suchten, engagiert diskutierend, nach den Gründen für die 27:29 (11:17)-Niederlage gegen den TuS Spenge. Für Sven Deffte war die Sache klar: „Mit diesen Schiedsrichtern gewinnen wir kein Spiel.“
Darüber, dass die Unparteiischen Alexander Ernst und Maximilian Henkel keinen guten Tag erwischt hatten, gab es an der Schützenstraße aus Gladbecker Sicht wohl keine zwei Meinungen. Ob sie aber letztlich für die Pleite verantwortlich gemacht werden konnten, hingegen schon. Nachzufragen etwa bei Siegbert Busch.
VfL Gladbeck regt sich unter anderem über ein Wembley-Tor aus
Sven Deffte ließ sich aber nicht beruhigen. „Die Schiedsrichter“, so der Coach, „haben uns doch alle 1:1-Situationen weggenommen.“ Alleine Jan-Bernd Kruth sei drei-, viermal Siebenmeter-reif gefoult worden, sagte der Trainer des VfL.
Zudem regte er sich über den Spenger Treffer von Fabian Breuer zum 23:21 (52.) auf. Es war, jetzt mal fußballerisch gesprochen, ein Wembley-Tor, der Ball war also nicht drin. Dazu Sven Deffte: „Beim Vorbeilaufen an unserer Bank hat ein Schiri gesagt, er sei sich nicht sicher gewesen. Wie kann er dann das Tor geben?“
Zur Wahrheit des Spiels gehört zudem, dass der VfL Gladbeck mittlerweile wirklich auf der letzten Rille läuft. Fünf Spieler aus dem Kader standen nicht zur Verfügung, in Max Krönung, Philipp Arens und Jan Schmiemann stellten sich drei stark angeschlagen in den Dienst der Mannschaft. „Max und Philipp konnten quasi nur mit einem Bein und Jan nur mit einer Hand spielen“, so Deffte. Auch deshalb sagte er: „Meinem Team mache ich keine Vorwürfe.“
VfL Gladbeck führt in der zwölften Minute mit 8:6
Der VfL fing gut an in der einmal mehr gut besuchten Riesener-Halle. Die Rot-Weißen erarbeiteten sich rasch eine Führung von zwei Toren, die bis zum 8:6 in der zwölften Minute Bestand hatte. In der Folge jedoch klappte bei den Gastgebern plötzlich nichts mehr. Und auch das gehört zur Wahrheit dieses Vergleichs.
Im Angriff taten sich die Gladbecker nun gegen die massive Abwehr der Spenger mit Oliver Tesch und Gordon Gräfe im Innenblock sehr schwer. Und in der Abwehr agierten sie viel zu passiv. Die Folge: Der TuS glich aus und setzte sich schließlich von 10:9 (18.) auf 16:9 (25.) ab. Als die Seiten gewechselt wurden, führte der Gast mit 17:11.
Entschieden war die Partie aber noch längst nicht. Sven Deffte und Thorben Mollenhauer reagierten und brachten Nick Kalhöfer für Fynn Blißenbach auf der Linksaußenposition. Blißenbach kam nun im Rückraum zum Zuge. Das war ein guter Schachzug. Außerdem gingen die VfLer nun in der Deckung viel engagierter zur Sache.
Ein 5:0-Lauf bringt den VfL Gladbeck wieder heran
Und so wurde es doch noch einmal richtig spannend in der Riesener-Halle. Nach einer Deffte-Auszeit in der 52. Minute - unmittelbar zuvor hatten seine Gladbecker das 15:21 kassiert - gelang dem VfL ein 5:0-Lauf. Es hieß 20:21 und noch waren mehr als elf Minuten auf der Uhr.
Doch so sehr sich die VfLer auch mühten, der Ausgleich wollte ihnen einfach nicht gelingen. Der TuS Spenge nutzte seine Chancen und hatte wie bei dem bereits erwähnten 23. Treffer schlicht und ergreifend Glück. 18 Sekunden vor dem Ende entschied schließlich Fabian Breuer mit dem Tor zum 29:27 die Partie zugunsten der Gäste.
Auf den VfL Gladbeck warten anno 2022 noch die Spiele gegen die beiden Top-Aufstiegsfavoriten HSG Krefeld Niederrhein und TV Emsdetten. „Max Krönung“, kündigte Sven Deffte bereits an, „wird in diesem Jahr nicht mehr spielen.“ Auch Jan Schmiemann dürfte eine Auszeit erhalten, um sich auszukurieren für die Partien, in denen es für die Rot-Weißen etwas zu holen gibt.
Aufstellung und Torschützen des VfL sowie der Spielverlauf
VfL Gladbeck: Beckmann (1. - 30.), Spierau (31. - 60.) - Brockmann, Sankalla (6), Arens, Kalhöfer (1), Krönung (4/2), Dervisevic (5), Luggenhölscher, Kirsten, Schmiemann (3), Blißenbach (6), Kruth (2).
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Spielverlauf: 2:2 (2.), 4:2 (4.), 6:4 (8.), 8:6 (12.), 8:10 (17.), 9:10 (18.), 9:16 (25.), 10:17 (30.), 11:18 (31.), 13:18 (35.), 14:20 (40.), 15:21 (42.), 20:21 (49.), 21:22 (52.), 22:23 (53.), 23:24 (55.), 24:25 (56.), 25:26 (58.), 26:27 (59.), 27:28 (60.), 27:29 (60.).
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