Gladbeck. Das tut richtig weh: 22:25 verliert Drittligist VfL Gladbeck gegen das Team Handball Lippe II. So bewertet Trainer Sven Deffte die Niederlage.
Die stark ersatzgeschwächten Drittliga-Handballer des VfL Gladbeck haben ihr letztes Hinrundenspiel verloren. Nach der 22:25 (14:11)-Pleite gegen das ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfende Team Handball Lippe II war die Enttäuschung in der Riesener-Halle förmlich mit den Händen zu greifen.
„Diese Niederlage“, sagte VfL-Trainer Sven Deffte, „war unnötig. Und es ist eine Niederlage, die, erstmals in dieser Saison, richtig wehtut. Trotz der vielen Ausfälle hätten wir dieses Spiel nicht verlieren dürfen.“
VfL Gladbeck: „Wir waren nicht zwingend genug“
Dass die Gladbecker mit leeren Händen dastanden, hatten sie sich letztlich selbst zuzuschreiben. Denn nach dem Seitenwechsel ließen sie etliche Chancen aus und brachten gegen die eigentlich doch schwächste Abwehr der Liga nur noch mickrige acht Tore zustande.
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„Wir waren nicht mehr zwingend genug“, so Sven Deffte, dem spontan fünf, sechs sehr gute Gelegenheiten einfielen, die seine Mannschaft im zweiten Abschnitt nicht nutzen konnte. Mal traf der VfL Pfosten oder Latte, mal verschoss er einen Siebenmeter (Jan Schmiemann, 50.) und einige Male parierte der Lipper Schlussmann Timon Mühlenstädt prächtig.
Nur 22 Treffer für die Heimmannschaft, das lag natürlich auch am Fehlen ihres Torjägers. Max Krönung hatte zwar das komplette Aufwärmprogramm mit dem Team absolviert und sie auch aufs Feld geführt. Zu diesen Zeitpunkt stand aber schon fest, dass auch der Kapitän infolge einer Oberschenkelverletzung nicht spielen würde. Dies hatte Krönung nämlich eine knappe Viertelstunde vor Anwurf Sven Deffte mitgeteilt.
Mehrere wichtige Spieler fehlten dem VfL Gladbeck
Ungeachtet dessen - neben Max Krönung fehlten auch Leon Prüßner, Niklas Rolf, Philipp Arens, Felix Brockmann und Florian Bach - bot der VfL Gladbeck in der ersten Halbzeit eine ordentliche Leistung. Die Rot-Weißen lagen daher nach 30 Minuten gegen den allerdings ebenfalls ersatzgeschwächten Gegner aus Lemgo und Augustdorf verdientermaßen mit 14:11 in Führung.
Gewechselt hatte Sven Deffte kaum, weil auf der Bank fast ausschließlich Spieler aus der Verbandsliga-Mannschaft und der A-Jugend saßen. Zudem hockte dort in Lukas Schulte-Lünzum ein Akteur, der, krank wie er war, eigentlich ins Bett gehört hätte und nicht auf die Platte.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber nicht mehr an ihre ordentliche Vorstellung aus Halbzeit eins anknüpfen. Das Team Handball Lippe II dagegen, immer wieder angetrieben vom flinken Thomas Houtepen, holte Tor um Tor auf, ging in der 43. Minute wieder in Führung (18:17) und setzte sich schließlich sogar auf vier Treffer (21:17, 50.) ab.
VfL-Trainer Sven Deffte sucht das Gespräch mit dem Schiedsrichter
Der VfL wehrte sich nach Kräften und hielt das Spiel bis zur Schlussphase offen. Drehen konnten es die Gladbecker, denen am Ende wohl auch schlicht und ergreifend einige Körner fehlten, jedoch nicht mehr.
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Dass Sven Deffte nach den 60 Minuten zunächst einmal das Gespräch mit den Schiedsrichtern Janis Brandt und Hendrik Thies suchte, war auch kein Zufall. Die Unparteiischen waren aus Sicht des Trainers des VfL Gladbeck nämlich auch ein Faktor in dem Spiel. „Wir haben“, so der VfL-Trainer, „in der zweiten Halbzeit ja keinen Pfiff mehr bekommen.“
Allzu viel Zeit, um die bittere Niederlage gegen das Team Handball Lippe II zu verarbeiten, bleibt den Gladbeckern nicht. Die Rückrunde beginnt nämlich bereits am Samstag, 3. Dezember. Der VfL, der nach der Hälfte der Saison mit 9:17 Punkten den zehnten Platz belegt, genießt dann erneut Heimrecht. Gegner der Rot-Weißen ist der TuS Spenge (6. mit 13:13 Zählern).
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VfL Gladbeck: Beckmann (1. - 35., 51. - 60./1 Tor)), Spierau (35. - 51.), Sankalla (3), Winkelmann (5), Kalhöfer (3), Dervisevic (2), Luggenhölscher, Schmiemann (2/1), Blißenbach (4/1), Kruth (2), Schulte-Lünzum.
Spielverlauf: 3:1 (5.), 3:3 (8.), 5:5 (12.), 6:8 (18.), 11:8 (24.), 12:9 (26.), 14:11 (30.), 14:13 (34.), 16:14 (37.), 17:16 (41.), 17:21 (50.), 19:21 (53.), 19:23 (55.), 20:23 (56.), 20:25 (58.), 22:25 (60.).