Gladbeck. Jan-Bernd Kruth hat sich beim VfL Gladbeck schon gut eingelebt. Wir haben mit dem Zugang über seinen Wechsel, den VfL und die 3. Liga gesprochen.
Immer und immer wieder, Saison für Saison, hat er es versucht. Anfang des Jahres schließlich war Tim Deffte, der Handballchef des VfL Gladbeck, erfolgreich. „Unsere Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt“, sagte Deffte, als er im Februar Jan-Bernd Kruth als Zugang für die Saison 2022/2023 präsentierte. Seit knapp zwei Monaten ist der torgefährliche und trickreiche Rückraumspieler, der Haltern eigentlich nie verlassen wollte, nun ein Gladbecker. Ist Kruth schon angekommen beim VfL? „Es läuft super, das ist eine coole Mannschaft.“
Warum hat er sich letztlich für den Wechsel vom HSC Haltern-Sythen, mit dem er in der vergangenen Runde trotz erheblicher Verletzungsprobleme im Team den Erhalt der Oberliga feiern durfte, zum VfL Gladbeck entschieden? „Ich wollte den nächsten Schritt machen.“ Und zwar unabhängig von der Ligazugehörigkeit der Gladbecker, betont er. „Als ich zugesagt habe, stand ja noch gar nicht fest, ob sie in die 3. Liga aufsteigen werden oder nicht.“
VfL Gladbeck ist laut Kruth ähnlich familiär wie der HSC Haltern-Sythen
Der Zeitpunkt sprach für einen Wechsel. Sein BWL-Studium hat Jan-Bernd Kruth fast abgeschlossen. Während der ersten Semester hat er noch in Münster gelebt - auch das war früher ein Grund für seinen Verbleib in Haltern. Ein weiterer ganz ganz wichtiger Punkt: Jan-Bernd Kruth war und ist beim HSC natürlich tief verwurzelt und hat dort in all den Jahren viele Freunde und gute Bekannte gefunden.
„Der VfL Gladbeck ist ja ähnlich familiär“, sagt Jan-Bernd Kruth, der, wie die Testspiele gezeigt haben, bereits bestens mit seinen neuen Mannschaftskollegen harmoniert. Zu sehen war das beispielsweise in der Partie gegen die eigene Zweitvertretung, in der Kruth in der 28. Minute Leon Prüßner einen Kempa auflegte, den der Linksaußen zum 21:11 verwandelte. Ein toll herausgespielter Treffer!
„Ein paar VfLer kannte ich ja bereits, mit zwei, drei Mann haben wir auch früher abends schon mal ‘was unternommen“, erzählt er. Außerdem stehen im Aufgebot der Rot-Weißen in Lukas Schulte-Lünzum und Jonas Luggenhölscher ja zwei weitere Spieler, die Tim Deffte aus Haltern zum VfL lotsen konnte. Mit Schulte-Lünzum hat Kruth beim HSC lange zusammengespielt. Auch das war in den Vorbereitungspartien unschwer zu erkennen.
Jan-Bernd Kruth freut sich auf die 3. Liga
In Haltern war Jan-Bernd Kruth Dreh- und Angelpunkt des Spiels und zudem der torgefährlichste Akteur des HSC. Infolgedessen konzentrierten sich die gegnerischen Mannschaften oftmals darauf, vor allem seine Kreise zu stören. In Gladbeck dürfte er künftig ein paar mehr Freiheiten besitzen, oder? „Beim VfL können wir die Verantwortung auf viele Schultern verteilen. Und wir können von jeder Position Tore werfen.“
Apropos jede Position: Wo sieht Jan-Bernd Kruth seinen Platz auf der Platte? „Auf der Mitte“, sagt er. Er betont aber auch, dass es ihm letztlich egal sei, auf welcher Position er eingesetzt werde.
In Kürze beginnt die Drittliga-Saison. Dem Rückraummann aus Haltern ist deutlich anzumerken und anzuhören, dass er sich darauf freut, auf Teams zu treffen wie beispielsweise Zweitliga-Absteiger TV Emsdetten, der in Tobias Reichmann ja sogar einen deutschen Nationalspieler verpflichtet hat, oder die ebenfalls noch einmal personell mächtig verstärkte HSG Krefeld.
Jan-Bernd Kruth baut auch auf die rote Wand des VfL Gladbeck
„Das“, sagt Jan-Bernd Kruth und grinst, „ist doch mal ein Projekt, das man machen kann.“ Für den VfL gehe es nur um den Ligaerhalt, es gehe schließlich gegen Vereine, die über ganz andere Strukturen verfügten als die Gladbecker. Den Klassenerhalt hält er gleichwohl für möglich. Dabei setzt Kruth auch auf die Heimspiele und die rote Wand: „Gladbeck ist in Sachen Zuschauer verwöhnt, der Klub hat gute Fans.“
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Das weiß er aus leidvoller Erfahrung, als er noch mit dem HSC Haltern-Sythen in der Riesener-Halle antreten musste („Die letzten Spiele in Gladbeck haben wir alle verloren“). Und das weiß er, weil er in der Oberliga-Aufstiegsrunde bei der Heimpartie des VfL gegen den TuS Möllbergen live vor Ort war. Die Stimmung war beim Spiel, das die Gastgeber mit 35:30 gewannen, und danach natürlich bestens . . .
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