Gelsenkirchen. Der Sportausschuss hat für den Bau zweier neuer Kunstrasen-Großplätze gestimmt. Wie geht die Stadtverwaltung das Thema Kunstrasenplätze an?
27 Sportanlagen gibt es in Gelsenkirchen für Amateurfußballvereine - acht von ihnen verfügen über große Kunstrasenplätze, 13 haben kleine Kunstrasenspielfelder. In Zukunft soll es aber mehr Kunstrasenplätze geben. Im März 2024 hat die Stadtverwaltung Gelsenkirchen vom Ausschuss für Sportentwicklung den Auftrag bekommen, die „Kunstrasenplatzplanung prioritär zu behandeln“, sie solle am Anfang der Sportentwicklungsplanung stehen.
Die Stadtverwaltung hat in enger Abstimmung mit dem Stadtsportbund Gelsensport sowie dem Fußballkreis 12 eine Liste erstellt, wo auf den Anlagen ohne große Kunstrasenfelder am dringendsten neue Plätze gebraucht werden. Auf Platz eins und zwei dieser „Bewertungsmatrix“: Das Südstadion, das von ETuS Gelsenkirchen und SG Eintracht Gelsenkirchen genutzt wird, und die Sportanlage am Trinenkamp. Dort spielen Westfalia 04 Gelsenkirchen und ETuS Bismarck, die beiden Vereine wollen auch fusionieren.
Der Sportausschuss der Stadt Gelsenkirchen hat Anfang Februar einstimmig beschlossen, zwei neue Kunstrasen-Großspielfelder im Südstadion und auf der Sportanlage Trinenkamp zu errichten.
Gelsenkirchen: Auch mögliche Fusion in Resse wird in der „Bewertungsmatrix“ berücksichtigt
Eine weitere mögliche Fusion war im November 2024 Thema im Osten der Stadt, ein Zusammenschluss der Vereine Viktoria Resse, VfL Resse 08 und Spvgg. Middelich-Resse. Auch dieser Fall ist in der Bewertungsmatrix berücksichtigt worden.
Wie geht die Stadtverwaltung das Thema Kunstrasenplätze und die Sportentwicklungsplanung an? Fragen dazu an Roy Primus, Stabsstellenleiter Sport bei der Stadt Gelsenkirchen - und die Antworten aus der Verwaltung.
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Wie viele Kunstrasenplätze gibt es in Gelsenkirchen?
Insgesamt verfügen die 27 Sportanlagen in Gelsenkirchen über 8 große und 13 kleine Kunstrasenspielfelder.
Wie viel Bedarf gibt es noch?
Der genaue Bedarf wird im Rahmen der Sportentwicklungsplanung geprüft und festgestellt.
Wie hat sich die Situation in den letzten 10 Jahren verändert?
Die Rahmenbedingungen moderner Sportanlagen haben sich verändert, die Umwandlung eines vorhandenen Tennenspielfeldes in ein Kunstrasenspielfeld dient der Verbesserung des Sportbelages und bietet zudem den Vorteil einer ganzjährigen und komfortableren Bespielbarkeit
Aktuelle Kosten: Geschätzt 700.00 bis 800.000 Kosten pro neuem Kunstrasenplatz
Wie teuer sind die Plätze? Variiert der Preis?
Ja, die Kosten können variieren. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Beschaffen- und Gegebenheiten der Sportplätze. Derzeit belaufen sich die aktuellen Kostenschätzungen pro Umwandlung in ein Kunstrasenspielfeld inklusive der Außenbereiche auf ca. 700.000 € – 800.000 €.
Wie viele neue Plätze kommen pro Jahr dazu bzw. Wie viele werden jährlich umgesetzt?
Der Ausschuss für Sportentwicklung hat die Umwandlung der Tennenspielfelder am Südstadion und am Trinenkamp beschlossen. Die Verwaltung bereitet zunächst die erforderlichen Maßnahmen hierfür vor. Die weiteren Ergebnisse hinsichtlich weiterer Errichtungen von Kunstrasengroßspielfeldern kann erst nach der vorliegenden Sportentwicklungsplanung getroffen werden.
Wie lässt sich die Finanzierung für die Vorhaben planen?
Die erforderlichen Mittel werden im Rahmen der Bereitstellung der Sportpauschale geplant. Darüber hinaus wird im Rahmen der Fördermittelakquise geprüft, ob sich diese Vorhaben finanzieren lassen.
Fusionen „können sinnvoll sein“
Welche Rolle spielen mögliche Fusionen von Vereinen für den Bau neuer Kunstrasenplätze? Sind sie mancherorts eine Notwendigkeit oder würden den Bau eines Kunstrasenplatzes begünstigen?
Fusionen von Vereinen können im Rahmen einer Sportentwicklung sinnvoll sein. Allerdings ist eine Fusion keine Bedingung für die Entscheidung zum Bau eines Kunstrasenplatzes.
Was den Bau und die Verbreitung von Kunstrasenplätzen angeht: Gibt es Städte im Ruhrgebiet, an denen sich die Stadt Gelsenkirchen orientieren könnte oder orientiert?
Die Stadt Gelsenkirchen wird die weitere Umsetzung von Kunstrasenplätzen im Rahmen der Sportentwicklungsplanung konkretisieren.
Sportentwicklungsplanung: Prozess dauert etwa 18 Monate
Wie arbeiten die Stabsstelle Sport der Stadtverwaltung und Gelsensport zusammen? Welche Rolle spielt seit/ab wann ein externes Beratungsunternehmen?
Die Stabsstelle Sportangelegenheiten ist federführend für die Erstellung einer Sportentwicklungsplanung zuständig. Hierzu befindet sich die Stadt im engen Austausch mit dem Stadtsportbund Gelsensport e.V., welcher die sportwissenschaftlichen Begleitung des Prozesses übernimmt. In dieser Vorbereitungsphase zur Sportentwicklungsplanung haben die Stabsstelle Sportangelegenheiten und Gelsensport e. V. ein externes Beratungsinstitut mit der sportwissenschaftliche Begleitung beauftragt.
Wie geht es weiter mit der sportwissenschaftlichen Erarbeitung eines Sportentwicklungsplans? Wie dringend ist es, ihn zu erstellen?
Mit der sportwissenschaftlichen Begleitung des Sportentwicklungsplanes ist bereits Anfang 2025 begonnen worden. Der gesamte Planungsprozess beläuft sich auf ca. 18 Monate. Sportentwicklung ist ein Planungs- und Steuerungsprozess zur Gestaltung der Rahmenbedingungen für Sport und Bewegungsaktivitäten. Sie ist wichtig, um die Sportentwicklung nachhaltig zu sichern, zu fördern und weiterzuentwickeln.
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