Gelsenkirchen. Die Sanierung des Gelsenkirchener Südstadions ist für die Vereine mangels Fortschritt ein Ärgernis. Jetzt präsentierte die Stadt einen Zeitplan.
Neben dem Aufregerthema Haus Leithe hat die Gelsenkirchener Bezirksvertretung (BV) Süd sich in ihrer Sitzung am Dienstag im Wissenschaftspark noch mit den Bauplänen für das sanierungsbedürftige Südstadion beschäftigt. Ein Thema, das bei den Vertretern der Vereine ETuS Gelsenkirchen und SG Eintracht Gelsenkirchen mangels Fortschritt für Dauer-Frustration seit dem Umzug zur Sportstätte in 2021 sorgt.
Irritationen nach Ankündigung: Erneuerung der Rasenbewässerung ist abgeschlossen
Etwas Hoffnung konnten Vertreter des Hochbauamtes der Stadt und von Gelsensport den beiden Vereinen nun machen. Demnach ist „die Erneuerung der Rasenbewässerung abgeschlossen“. Es fehle lediglich noch der Anschluss an die Hauptwasserversorgung, „zum Saisonauftakt kann der Rasen aber wieder bewässert werden“.
Die Ankündigung stieß bei den Vereinen auf ein kontroverses Echo. Per Chat erreichte die BV-Versammlung die Nachricht, dass die beiden Vereine von keinerlei Baufortschritt wüssten, geschweige denn einen solchen bemerkt hätten. Worauf die Stadt konterte und zur Ortsbegehung einlud, um den Beweis anzutreten, tatsächlich tätig geworden zu sein. Das Wortgefecht lässt erahnen, wie hoch das Frustrationslevel beim ETuS und bei der SG ist. Und wie sich die Hängepartie um die ausstehende Sanierung des Südstadions für die Stadt immer mehr zur Blamage entwickelt.
Die Enttäuschung der Vereine wird noch eine ganze Zeit andauern, wenn man den Zeitplan berücksichtigt, den Stadt und Gelsensport am Dienstag präsentierten. Ende dieses Jahres, so stellten sie es dem Gremium dar, habe man Klarheit über die endgültige Vorgehensweise. Derzeit werde an einer stadtweiten Prioritätenliste für die Sanierung von Sportstätten und einem Maßnahmenplan gearbeitet, bei denen das Südstadion und die Bezirkssportanlage Lohmühle weit oben stünden.
Sportstättensanierung und Prioritätenliste in Gelsenkirchen: Gremien haben Mitspracherecht
Vorgesehen ist den Plänen nach auch eine Beteiligung der örtlichen Bezirksvertretungen, auch der Sportausschuss bekomme die Listen vorgelegt, um darüber zu befinden. Der Gang durch die Gremien bedeutet aber auch, dass sich das Prozedere noch geraume Zeit hinziehen wird.
Zu berücksichtigen ist zudem auch noch dieser Umstand: Die lang ersehnte „Überwallung der Stehstufen“ darf nicht in Eigenleistung der beiden Fußballvereine im Südstadion vorangetrieben werden. Haftungsgründe bei einem Unfall während der Arbeiten und Probleme mit Gewährleistung, wenn möglicherweise Schäden durch nicht fachgerechte Arbeiten entstehen, wurden als Gründe für das Nein genannt.
Die Stehstufen sind marode, abgesperrt und müssen zurückgebaut sowie mit Erde und Rasen überdeckt werden. Die Arbeiten soll Gelsendienste noch in diesem Jahr übernehmen. Bis Zuschauer aus der Höhe auf die Zweikämpfe gucken können – ohne Gitterzäune – ist das Jahr 2023 schon weit fortgeschritten.