Gelsenkirchen. Der Corona-Ausblick prägt den Staffeltag des Fußballkreises in der Veltins-Arena. Erfreuliches gibt es unter anderem von den Schiedsrichtern.

Das Coronavirus lässt den Amateurfußball auch in der Saison 2021/22 nicht in Ruhe. Nach eineinhalb Jahren mit erheblichen Einschränkungen, die zum vorzeitigen Abbruch der beiden vergangenen Spielzeiten geführt haben, hoffen nicht nur die Verantwortlichen des Fußballkreises Gelsenkirchen/Gladbeck/Kirchhellen, dass die neue Saison endlich mal wieder regulär zu Ende gespielt werden kann.

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Ob sich diese Hoffnung erfüllt, kann kurz vor dem Meisterschaftsstart am letzten August-Wochenende niemand mit Bestimmtheit prognostizieren. „Die Inzidenzwerte steigen leider wieder“, teilte Gerd Eschenröder, der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses, den Vertretern der anwesenden Klubs beim Staffeltag des Fußballkreises in der Veltins-Arena mit. Um dennoch einen geordneten Spielbetrieb zu gewährleisten, sind die Vereine gefordert, sich auch künftig an die Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen zu halten.

Inzidenzstufe 2 bedeutet wieder striktere Vorgaben

Trotz der steigenden Inzidenzwerte hat die Landesregierung die Zuordnung zur Inzidenzstufe 3 ausgesetzt - zumindest bis zum 19. August. Sie begründet das mit dem weniger schweren Verlauf der Corona-Erkrankungen. Sollte diese Maßnahme nicht verschärft werden, bedeutet das für die Amateurfußballer: Es kann bald wieder um Tore und Punkte gespielt werden.

Nach der Inzidenzstufe 2 ist Kontaktsport draußen mit bis zu 25 Personen erlaubt. „Das stellt für uns kein Problem dar“, sagt Kreisvorsitzender Christian Fischer. „Schiedsrichter und Ergänzungsspieler zählen nicht mit. Entscheidend ist, dass auf dem Platz jeweils elf gegen elf spielen. Es sind dann also 22 und damit weniger als 25 Leute auf dem Platz.“

Es muss jedoch die 3G-Regel beachtet werden. Eingesetzt werden dürfen nur diejenigen, die geimpft, genesen oder getestet sind. Wie viele Spieler bereits geimpft oder genesen sind, lässt sich nur erahnen. Alle anderen müssen einen tagesaktuellen Test mit einem negativen Ergebnis nachweisen. Sonst dürfen sie nicht spielen. Diese Tests sind bis zum 11. Oktober kostenlos.

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Spende von drei Euro pro getestetem Mitglied

Bis dahin können die Vereine mit den Testungen sogar noch ihre Einnahmesituation verbessern. Denn: Die H.I. Competence, dahinter steckt die Stölting Group, hat sich bereiterklärt, jedem Verein pro getestetem Mitglied eine Spende von drei Euro zukommen zu lassen, wenn der Test an bestimmten Teststationen durchgeführt wird.

„Da kann eine Menge Geld für die Vereine zusammenkommen“, sagt Christian Fischer. Zumal bald drei Teams mehr am Spielbetrieb teilnehmen werden als in der vergangenen Saison. Arminia Hassel und SW Gelsenkirchen-Süd haben jeweils eine zweite Mannschaft angemeldet, der SV Union Neustadt sogar eine dritte. Sie treten in der Kreisliga C an, die in der Saison 2021/22 aus zwei Staffeln mit 17 und mit 18 Mannschaften bestehen wird.

Einige Rückzüge und Absteiger schon vor Saisonstart

Obwohl der Abstieg in der annullierten Saison 2020/21 ausgesetzt wurde, gingen Preußen Sutum II (jetzt Kreisliga B) und Sportfreunde Haverkamp II (jetzt Kreisliga C) freiwillig eine Klasse runter. Der erste Absteiger der neuen Spielzeit steht auch schon fest: Firtinaspor hat die zweite Mannschaft aus der Kreisliga B zurückgezogen und geht als dritte Mannschaft in der Kreisliga C an den Start.

Es gibt aber auch einen Aufsteiger, und er kommt sogar vom FC Schalke 04: Nick Schitzik. Obwohl die zurückliegende Spielzeit nach bereits acht Runden beendet war, fiel der 21 Jahre alte Finanzbeamte derart positiv auf, dass er jetzt in der Westfalenliga und in der B-Junioren-Bundesliga pfeifen darf.

Das war nicht die einzige erfreuliche Nachricht, die Frank Kaczmarczik, der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschuss, aus seiner Sparte auf dem Staffeltag kundtun konnte. „Wir haben fünf Schiedsrichter mehr als wir unbedingt brauchen. Das Soll liegt bei 195, das Ist bei 200“, teilte er mit. Er machte aber auch auf eine ungleichmäßige Verteilung aufmerksam: „Während einige Vereine mehr Schiedsrichter als gefordert ausbilden, verweigern sich andere weiterhin und nehmen lieber Strafen in Kauf.“

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Fair-Play-Preis geht an YEG Hassel und SSV Buer

Keine Strafe, sondern einen Fair-Play-Preis erhielten René Dijkstra von der SSV Buer und Sener Bükrü von YEG Hassel. Mit ihrem „Kick für Demokratie und gegen Rassismus“ am 7. Oktober des vergangenen Jahres setzten beide Vereine ein gemeinsames Zeichen für Vielfalt, Respekt und Menschlichkeit. Sie gaben damit gleichzeitig die Richtung vor für alle anderen Amateurfußballer in der Saison 2021/22 - sofern sie nicht wieder vom Coronavirus ausgebremst werden sollten.