Essen. Moskitos Essen stecken vor Weihnachten in der Krise. Allmählich gerät auch Danny Albrecht in den Fokus. An diesen drei Punkten will der Trainer jetzt ansetzen.

Nur drei Siege aus den vergangenen elf Oberliga-Spielen, ein Punkteschnitt von nur einem Zähler in dieser Zeit, Platz sieben nach der ersten Saisonhälfte: Der Abwärtstrend der Moskitos Essen hält nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen den Herforder EV seit Ende Oktober an. Allmählich diskutieren Teile der Fans auch über den Trainer. Danny Albrecht muss die Mannschaft vor Weihnachten aus der Krise führen.

+++ Wir stellen vor: An diesen drei Punkten will Moskitos-Trainer Albrecht jetzt ansetzen +++

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Moskitos Essen – Punkt eins der Krise: Endlich die Chemie in den Reihen finden

Im Heimspiel am Freitag (20 Uhr/WAZ-Liveticker) gegen den Tabellenvorletzten TecArt Black Dragons Erfurt könnte Albrecht erstmals seit vielen Wochen nahezu der komplette Kader zur Verfügung stehen. Der Lette Elvijs Biezais und Alexander Komov sollen nach ihren Verletzungen ins Aufgebot zurückkehren – allein Verteidiger Jannis Hüserich und die Förderlizenzspieler Lenny Boos und Leon Hümer von der Düsseldorfer EG (beide WM-Reise mit der U20-Nationalmannschaft) fehlen.

Viel probierte Albrecht in den vergangenen Wochen aus, veränderte die Formation oft – selten ging sein Plan auf. Vor den wichtigen Spielen rund um Weihnachten und den Jahreswechsel muss der Trainer eine funktionierende Aufstellung finden. „Erst einmal müssen wir eine gewisse Chemie in den Reihen entwickeln. Durch die vielen Verletzungen und Wechsel fehlt mir das ein bisschen“, erklärt Albrecht. „Wenn wir alle Spieler zur Verfügung haben, ist es Zeit, dass sich die Reihen untereinander finden.“

Eishockey in Essen
Könnte den Moskitos Essen im Heimspiel gegen die TecArt Black Dragons Erfurt endlich wieder zur Verfügung stehen: Der Lette Elvijs Biezais, der als Hoffnungsträger gilt. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Eishockey in Essen: Moskitos müssen „Shooting-Mentality“ entwickeln

„Schießen, einfach schießen“, schallte in den vergangenen Wochen immer wieder von der Stehplatztribüne am Westbahnhof. Damit treffen die Fans einen wunden Punkt: In vielen Situationen wirken die Moskitos-Spieler auf dem Eis zu verspielt, suchen trotz aussichtsreicher Schussposition noch einmal den Pass statt den Abschluss. Das beste Beispiel: Der Fehlpass von Kapitän Nicolas Cornett gegen Herford, der den Konter zum zweiten Gegentreffer einleitete.

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Wobei sie in diesem Spiel eher an der miserablen Chancenverwertung statt an fehlenden Abschlüssen scheiterten. Das Trainerteam spricht die Schussproblematik schon seit mehreren Wochen an, sagt Albrecht. „In Phasen, in denen es nicht so läuft und das Selbstvertrauen nicht so groß ist, ist es umso schlimmer, dass die Spieler denken, dass sie sowieso nicht treffen und die Verantwortung lieber an den Nebenmann abgeben“, erklärt der Trainer. „Wir müssen lernen, in diesen Momenten Verantwortung zu übernehmen, die Scheiben zum Tor zu bringen und in die Zonen reinzugehen, in denen es wehtut.“

Moskitos Essen müssen Defensive wieder stabilisieren

Während der Super-Serie im Oktober (sieben Siege aus acht Spielen) war die Defensivarbeit noch die große Stärke der Moskitos, nur zwei Gegentore kassierten die Essener im Schnitt in dieser Zeit. In den vergangenen Wochen präsentierten sich die „Mücken“ in der Verteidigung immer wieder anfällig, verloren die Zuordnung oder ließen sich böse auskontern.

Die erschreckende Quote: Im Schnitt 3,8 Gegentore pro Spiel seit Ende Oktober – eine bedenkliche Entwicklung. „Wir werden in der Defensivzone einiges umstellen müssen, weil es für den ein oder anderen Spieler vielleicht zu schwierig ist“, analysiert Albrecht. Das aktuelle System erfordert eine hohe Laufintensität von den Spielern, die diese in der Rückwärtsbewegung zuletzt aber immer wieder vermissen ließen.

Eishockey in Essen
Steht vor seiner Rückkehr in den Kader der Moskitos Essen: Torhüter Justus Roth (links), der zuletzt als Backup in der DEL für die Düsseldorfer EG im Einsatz war. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Wir müssen mehr die Räume schließen, die Zone vor dem Tor ein bisschen mehr schützen und insgesamt wieder kompakter stehen.“ Albrechts Ziel: Aus einer stabilen Defensive mit Torhüter Justus Roth, der ebenfalls in den Kader zurückkehren wird, heraus auch offensiv wieder erfolgreicher zu sein.

Moskitos Essen in der Krise – das Fazit: „Es geht nur über harte Arbeit und Fleiß“

„Natürlich“, weiß Albrecht, „sind wir in einer schwierigen Situation.“ Was hilft? Siege, die nicht nur die Fans zurück an den Westbahnhof locken, sondern auch das Selbstvertrauen der Spieler wieder steigern sollen. Viel Druck habe er in den vergangenen Wochen auf die Spieler ausgeübt, dadurch könne er aber auch nichts erzwingen, erklärt Albrecht.

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„Es ist jetzt wichtig, dass jeder Spieler verantwortungsvoll mit seiner Situation auf dem Eis umgeht. Es geht nur über harte Arbeit und Fleiß und nicht über Hoffnung und Erwartungen.“ Gleichzeitig gefordert ist aber auch der Moskitos-Trainer, der sich an den nächsten Ergebnissen messen lassen muss. Zeigen seine Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung und können sich die Essener nicht stabilisieren, dürften die kritischen Stimmen ihm gegenüber lauter werden.

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