Essen. Eishockey-Oberligist gibt erste Personalien bekannt. Vier Spieler und Trainer erhielten besondere Auszeichnungen für Leistungen in der Hauptrunde
Vor der Sommerpause noch einmal die Spieler sehen, den Helden, die sie über weite Strecken dieser Saison so begeistert hatten, zum vorerst letzten Mal zujubeln: Darauf hatten die Fans der Moskitos Essen trotz des frühen Ausscheidens in den Playoffs sehnsüchtig gewartet.
Auf der Saisonabschlussfeier des Eishockey-Oberligisten hatten die Anhänger noch einmal die Möglichkeit dazu, rund 350 Fans kamen in die Wohnbau-Hockey-Arena an der Raumerstraße.
Moskitos: Das waren die Highlights für Böttcher und Albrecht
„Wir gucken, dass wir nächstes Jahr gestärkt wiederkommen“, sagte Moskitos-Trainer Danny Albrecht auf der Bühne. „Wir kennen die kleinen Stellschrauben, an denen wir drehen müssen.“ Vereinschef Thomas Böttcher erinnerte noch einmal an sein persönliches Highlight der Saison: Der 8:1-Heimsieg zwei Tage vor Heiligabend gegen die Hannover Scorpions, der die Weihnachtsmeisterschaft bedeutete. „Das war eine tolle Momentaufnahme.“
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Albrechts Highlight war „die Mannschaft selbst“, die mit einer lustigen Arroganz auf dem Eis unterwegs gewesen sei. Bei der Jagd nach Fotos und Autogrammen waren vor allem drei Spieler nahezu dauerbeschäftigt: Die Letten Sandis Zolmanis, Elvijs Biezais und Edmunds Augstkalns – die drei absoluten Leistungsträger in der Hauptrunde, die Essen auf Platz drei abschloss.
Moskitos räumen bei Eishockey News-Auszeichnungen ab
Das Trio wurde noch einmal einzeln auf die Bühne gebeten, um jeweils einen ganz besonderen Pokal anzunehmen: Vom Fachmagazin Eishockey News wurde Zolmanis als bester Spieler der Oberliga Nord ausgezeichnet, Biezais als bester Stürmer und Augstkalns als bester Verteidiger. Dazu räumten die Moskitos mit DEG-Youngster David Lewandowski in der Kategorie „Rookie des Jahres“ ab, Albrecht wurde von der Fachjury, die aus den sportlichen Verantwortlichen und Kapitänen der zwölf Vereine sowie Vertretern des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) und Sprade TV bestand, zum Trainer des Jahres gewählt.
Fünf Titel in insgesamt sechs Kategorien abgeräumt – was für ein Ergebnis. „Ich glaube, das spiegelt ja auch vor allem die Vorrunde wider. Ich habe in keiner Kategorie jemand besseren gesehen“, sagte Albrecht, der die Wahl bereits einmal als Trainer des Herner EV gewann. Um die Auszeichnung gehe es ihm aber nicht. „Ich würde lieber noch Playoffs spielen, als die Auszeichnung bekommen zu haben.“ Dem Coach und mitunter auch den Spielern war anzusehen: Das frühe Ausscheiden beschäftigt sie noch immer.
Leistungsträger: Moskitos verlängern mit Saccomani und Hane
„Das letzte Spiel habe ich mir noch gar nicht auf Video angeschaut, weil ich mir das gerade noch nicht antun kann“, erklärte Albrecht. „Ich gucke zurzeit auch kein Oberliga-Eishockey, sondern schaue mir nur die DEL und DEL2 an.“ Er sei aber froh, dass die meisten Fans realisiert haben, „dass wir eine tolle Vorrunde gespielt haben“. Zumal die „Mücken“ durch die nächsten beiden Vertragsverlängerungen nach Biezais und Zolmanis schon wieder eine kleine Euphorie entfachten: Angreifer Enrico Saccomani (29) und Verteidiger Niklas Hane (20) spielen auch in der neuen Saison am Westbahnhof.
Zwei Spieler, die über weite Strecken der Saison fester Bestandteil der ersten Reihe waren und während der Spielzeit einen großen Entwicklungsschritt gemacht haben. Saccomani habe laut Albrecht seine beste Saison in den vergangenen Jahren gespielt – und das absolut konstant. „Sacco hat einen enormen Anteil daran, dass die Reihe in diesem Jahr so erfolgreich war, weil er noch einmal einen anderen Input reingebracht hat“, lobte der Coach.
Lesen Sie hier: Die große Analyse zum frühen Playoff-Ausscheiden der Moskitos Essen.
Sein heimlicher Spieler des Jahres war aber Hane, der zwar etwas unscheinbar spiele, aber ein Paradebeispiel für junge Spieler hinsichtlich der Entwicklung sei. „Nikki hat einfach den größten Schritt gemacht“, erklärt Albrecht seine persönliche Wahl. „Ich glaube, dass wir im nächsten Jahr einen noch besseren Nikki sehen werden.
Zu jeder Saisonabschlussfeier gehört allerdings auch die Verabschiedung einiger Spieler: Dennis Reimer, Robin Slanina, Niklas Heyer, Michael Gottwald, René Behrens und Bastian Flott-Kucis werden nicht mehr für die Moskitos auflaufen. Der Torhüter war der einzige Spieler, der ein offizielles Vertragsangebot des Vereins vorliegen hatte, das er aber ausschlug. Flott-Kucis zieht es - wie von dieser Redaktion bereits berichtet – zum Süd-Oberligisten Memmingen Indians.
Moskitos-Abgänge: Slanina zu verletzungsanfällig, Behrens ohne Perspektive
Bei Slanina und Behrens lag ein Abschied auf der Hand: Slanina war in dieser Saison zu verletzungsanfällig, fiel immer wieder wochenlang aus. Behrens kam bereits in den vergangenen Monaten nicht mehr über einen Platz in der vierten Reihe hinaus und hatte keine Perspektive mehr in Essen. Bei den anderen Spielern waren die Gründe unterschiedlich: Entweder es konnte keine Einigung erzielt werden, der Spieler unterschrieb frühzeitig bei einem anderen Verein oder die Moskitos wollten noch die Playoffs abwarten.
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