Essen. Eishockey-Oberligist muss für längere Zeit auf zwei erfahrene Verteidiger verzichten. Nun kommen Gegner, mit denen sich Moskitos messen müssen.

Schnell abhaken und auf die kommenden Aufgaben vorbereiten: So lautete der Plan der Wohnbau Moskitos nach den jüngsten beiden Klatschen in Tilburg (1:6) und zu Hause gegen Hannover Scorpions (1:8). Vor allem das Spiel in Tilburg hatte weitere Folgen für den Essener Eishockey-Oberligisten.

Co-Kapitän Thomas Ziolkowski musste das Eis verletzungsbedingt früh verlassen. Zu Beginn dieser Woche gab es dann die bittere Diagnose: Der Routinier hat sich einen Adduktorenabriss zugezogen und wird den Essenern mindestens drei Monate fehlen. „Wenn es schlecht läuft, werden es vier Monate oder sogar die ganze Saison“, erklärt Moskitos-Coach Frank Petrozza. „Das ist ein harter Schlag.“

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Moskitos wollen Ausfälle nicht als Alibi nehmen

In der nächsten Woche wird Ziolkowski operiert. Damit reiht er sich neben Thomas Richter, einem weiteren erfahrenen Verteidiger, der bereits in Herne mit Rückenproblemen passen musste, in die Verletztenliste ein. Bei Richter steht die genaue Diagnose noch aus, einen Monat wird er den „Mücken“ aber wohl auf jeden Fall noch fehlen. Petrozza möchte die Ausfälle allerdings nicht als Ausrede gelten lassen. „Es ist sehr hart, aber es muss schließlich weitergehen.“

Angreifer und Kontingentspieler Aaron McLeod von den Wohnbau Moskitos trifft noch nicht so, wie er sich das vorgestellt hat.
Angreifer und Kontingentspieler Aaron McLeod von den Wohnbau Moskitos trifft noch nicht so, wie er sich das vorgestellt hat. © Michael Gohl

Denn genau jetzt stehen für die Essener Moskitos richtungsweisende Wochen an. Die ersten Spiele gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte hat der Aufsteiger hinter sich. Nun geht es gegen die Teams, mit denen die Moskitos sich messen wollen und müssen. An diesem Freitag reisen die „Mücken“ zu den Black Dragons Erfurt (20 Uhr, Eissportzentrum), am Sonntag empfangen sie den Krefelder EV zum Halloween-Spieltag (Westbahnhof, 18.30 Uhr).

Nur noch vier Stammverteidiger im Kader

Dabei stellt sich die Frage, wie die Essener die Ausfälle kompensieren wollen. Sie stehen mit nur vier Stammverteidigern da und schauen sich deswegen auf dem Transfermarkt nach Alternativen um, was sich aber nicht leicht gestaltet. „Der Markt ist leer, und andere Vereine suchen auch nach Verteidigern“, stellt Petrozza, der gleichzeitig Sportlicher Leiter ist, fest. Eine Alternative befindet sich in den eigenen Reihen: Der junge Raphael Palmeira-Kerkhoff stand in dieser Saison bereits einige Minuten für die erste Mannschaft auf dem Eis, wird die Routiniers aber nicht gleichwertig ersetzen können und hatte im Training am Dienstag selbst mit kleinen Wehwehchen zu kämpfen.https://www.waz.de/sport/lokalsport/essen/wohnbau-moskitos-stechen-im-derby-zum-richtigen-zeitpunkt-zu-id233610391.html

Der Blick muss auf Erfurt und Krefeld gerichtet werden. Die Black Dragons haben mit dem 3:2-Auswärtssieg in Leipzig am Sonntag ein Ausrufezeichen gesetzt, die Moskitos sind gewarnt. „Sie haben zwei sehr gute Kontingentspieler und sind gerade zu Hause sehr stark“, weiß Petrozza, der auch die Krefelder, die bislang in neun Spielen nur sieben Punkte gesammelt haben, nicht auf die leichte Schulter nimmt: „Auch sie können Eishockey spielen. Wir sind nicht in der Position, irgendjemanden zu unterschätzen.“

Essener wollen sich auf das eigene Spiel konzentrieren

Die Moskitos wollen sich jedoch nicht zu stark auf den Gegner konzentrieren, sondern den Fokus auf das eigene Spiel richten. Um gegen diese beiden Mannschaften auf Augenhöhe zu bestehen, müssen die Essener ihre Chancen, die sie auch am vergangenen Wochenende hatten, besser nutzen. „Wir müssen uns vor dem gegnerischen Tor mehr konzentrieren. Da hatten wir in den letzten Spielen Probleme.“

https://www.waz.de/sport/lokalsport/essen/warum-wohnbau-moskitos-wenig-erfolgreich-gestartet-sind-id233519061.html

Auf der anderen Seite müssen die „Mücken“ ihre Unkonzentriertheiten in der Defensive abstellen, um wieder erfolgreich zu sein. „Wir arbeiten daran und haben die individuellen Fehler auf Video analysiert“, so der Coach.

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