Essen. Ein 1:6 und ein 1:8: Es war nicht das Wochenende der Moskitos Essen. Doch auf den Eishockey-Oberligisten warten nun machbare Aufgaben.

Robin Just setzte mit dem letzten Treffer für die Hannover Scorpions 18 Sekunden vor Spielende den Schlusspunkt eines enttäuschenden Eishockey-Abends am Essener Westbahnhof. Die Spieler der Wohnbau Moskitos waren erleichtert, als die Schlusssirene aus den Lautsprechern dröhnte. Eine deutliche und verdiente 1:8-Niederlage (1:3, 0:3, 0:2) für die „Mücken“ stand nach dem neunten Spiel der Oberliga Nord auf der Anzeigetafel.

Nach dem 1:6 bei den Tilburg Trappers am Freitagabend war es die zweite herbe Klatsche innerhalb von nur zwei Tagen, die allerdings beide nicht überraschend kamen. Denn die Vorzeichen standen vor dem Duell mit der stärksten Offensive der Liga denkbar schlecht.

Moskitos Essen: Zwei Stammverteidiger fehlten

In Thomas Richter und Thomas Ziolkowski fehlten den Moskitos gleich zwei erfahrene Stammverteidiger. Die Hannoveraner reisten mit drei kompletten Reihen nach Essen, die auch in der Breite den Moskitos um Längen überlegen waren. Die Gäste hatten nach ihrer ersten Saisonniederlage (2:3 gegen Leipzig) etwas wieder gut zu machen, und so traten sie auch von Beginn an auf. Die Moskitos fanden nach einer doppelten Führung der Scorpions besser in die Partie. Marc Zajic schoss die Scheibe nach 15 Minuten unter Scorpions-Goalie Brett Jaeger zum Anschluss hindurch.

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Es keimte kurz Hoffnung im Lager der „Mücken“ auf: Enrico Saccomani hatte den Ausgleich in Form einer Doppelchance auf dem Schläger, ehe die Hannoveraner den Zwei-Tore-Abstand kurz vor der Pause wiederherstellten – die frühe Entscheidung einer über weite Strecken einseitigen Partie.

„Nach dem 1:2 hatten wir ein bisschen Leben, aber durch einen einfachen Fehler nach dem Bully kassieren wir dann den nächsten Gegentreffer“, erklärte Moskitos-Coach Frank Petrozza. Die Gäste dominierten das Geschehen, aber auch die Essener hatten in den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts weitere Tormöglichkeiten, verpassten es aber, den erneuten Anschluss zu erzielen. So ging es mit einer 6:1-Führung für die Niedersachen in die zweite Pause.

Trainer Frank Petrozza von den ESC Wohnbau Moskitos sah, wie sein Team zwei Niederlagen kassierte.
Trainer Frank Petrozza von den ESC Wohnbau Moskitos sah, wie sein Team zwei Niederlagen kassierte. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Moskitos: „Musst ein perfektes Spiel machen“

„Bei dem Kaliber, dass die Scorpions sind, musst du ein perfektes Spiel machen. Sie haben einfach die Qualität, aus jedem Fehler ein Tor zu machen“, analysierte Petrozza.

Die Essener konnten die Gäste im Schlussdrittel zwar gut von ihrem eigenen Tor weghalten, waren aber in ihren eigenen Aktionen nicht zwingend genug. „Nach dem 1:6 war ein bisschen die Luft raus“, fand auch der Deutsch-Kanadier.

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Lediglich zwei Tore konnten die Moskitos in den Spielen gegen Tilburg und die Scorpions, zwei absolute Top-Teams der Oberliga Nord, erzielen. Gerade in eigenem Powerplay konnten die Essener die gegnerische Defensive nicht knacken und waren insgesamt zu ungefährlich - in sechs Überzahlsituationen gelang nicht ein einziger Treffer.

Machbare Gegner warten auf die Moskitos

Trotz des dritten Null-Punkte-Wochenendes der Saison sind die Moskitos weiterhin voll im Soll. Aus den drei Spielen gegen die Spitzenmannschaften Herne, Tilburg und die Hannover Scorpions holten die Essener immerhin drei Punkte. So stehen sie mit nun acht Punkten auf dem zehnten Tabellenrang – das Ziel, dass die Verantwortlichen vor der Saison ausgerufen hatten. Mit Erfurt und Krefeld treffen die Moskitos am kommenden Wochenende auf zwei Gegner auf Augenhöhe.

Sollten die verletzten Spieler nicht zurückkehren, dürfte es aber erneut schwer werden. Coach Petrozza hofft auf die nächsten Punkte: „Es werden auch wieder Wochenenden kommen, an denen wir gewinnen können.“

Tore: 1:2 Zajic (15.). Strafen: Essen zehn Minuten, Hannover elf Minuten.

Zuschauer: 709.