Essen. 17-jähriges Talent trifft beim Bundesliga-Debüt zur Essener Führung. Am Sonntag empfängt die SGS den Titelfavoriten Bayern München.

Laureta Elmazi ist so etwas wie eine Neuentdeckung bei der SGS Essen. In den Testspielen zu Jahresbeginn trat die 17-Jährige erstmals in Erscheinung und feierte am vergangenen Wochenende gegen Werder Bremen auch ihr Debüt in der Frauenfußball-Bundesliga. Und damit nicht genug: Sie krönte ihren Einstand gleich mit dem Treffer zum 1:0 und hatte damit einen wichtigen Anteil am umjubelten ersten Heimsieg (2:1) der Essenerinnen in dieser Spielzeit.

Nicht nur für Elmazi dürfte die nächste Aufgabe nun besonders reizvoll sein. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) ist die SGS beim Spitzenreiter Bayern München zu Gast. Und die Blessur an der Achillessehne, wegen der Elmazi gegen Bremen in der Halbzeitpause ausgewechselt wurde, hat sich als nicht so schwerwiegend herausgestellt. Wohingegen Nationalspielerin Nicole Anyomi weiter von Knieproblemen geplagt wird.

Nationalspielerin Anyomi plagen Knieprobleme

Über seine neue Alternative im Angriff darf sich Essens Trainer Markus Högner also freuen. „Laureta ist eine typische Straßenfußballerin. Sie hat eine gute Technik, einen starken Abschluss und ist unheimlich schnell", lobt der Coach. Auch dank Elmazi kann er die nächsten Wochen nun entspannter angehen.

An der Platzierung hat der Sieg gegen Bremen für den Tabellenachten zwar nichts geändert, doch war es mit Blick auf den Abstiegskampf ein wichtiger Dreier. „Da dürfte jetzt eigentlich nichts mehr passieren. Auch wenn in der Vorsaison 18 Punkte für den Klassenerhalt notwendig waren."

Wichtiger Dreier im Abstiegskampf

Ein Zähler fehlt der SGS bis zu dieser Marke noch. Doch um Gefahr zu spüren, wäre zunächst einmal eine Aufholjagd von Duisburg (3 Punkte), Sand (6) und Meppen (6) notwendig. Anhaltspunkte dafür gibt es aber kaum. Außerdem präsentierte sich die SGS gegen Bremen trotz einiger Ausfälle stabil.

„Wir haben die Partie in den ersten 30 Minuten komplett kontrolliert“, erklärt Högner, der neben Elmazi in Katharina Piljic und Carlotta Wamser noch zwei weitere 17-Jährige von Beginn an aufbot.

SGS muss noch zielstrebiger werden

Folgerichtig ging die SGS durch eben jene Elmazi in Führung, weil die Angreiferin aus 18 Metern einfach mal draufhielt. Solche Szenen möchte Högner von seiner Mannschaft häufiger sehen: „Selbst wenn er nicht reingeht, kannst du vielleicht auch mal einen Abpraller nutzen. Insgesamt müssen wir vor dem Tor zielstrebiger werden."

Zwei gute Angriffe gab es im ersten Durchgang gegen Bremen noch, doch Estelle Laurier und Wamser verpassten das 2:0. Und das wäre die SGS fast teuer zu stehen gekommen.

„Kurz vor der Pause haben wir uns dann aber immer mehr Unsicherheiten geleistet“, moniert der Trainer. Und das setzte sich im zweiten Durchgang fort: „Wir haben zu viele Chancen zugelassen und sind in einige Konter gelaufen. "Der zwischenzeitliche Ausgleich war damit kein Zufall. „Wir haben es da fast hergeschenkt", ärgert sich Högner.

FC Bayern mit unglaublicher Bilanz

Allerdings zeigte seine Mannschaft sofort eine Reaktion und übernahm das Kommando gleich wieder. Einem starken Antritt von Wamser und einem technisch perfekten Abschluss von Manjou Wilde war es zu verdanken, dass letztlich der erste Heimsieg glückte.

"Das war ein richtig guter Angriff. Wenn du wie Carlotta mit Tempo auf die Viererkette zuläufst, ist das einfach ganz schwer zu verteidigen“, lobte Högner. Sicher auch für den FC Bayern, obwohl der in der gesamten Saison bisher erst zwei Gegentore kassiert hat, dafür aber selbst schon 54 Mal traf. Eine unglaubliche Bilanz.

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