Duisburg. Nun ist auch klar, aus welchem Grund das Spiel der Duisburgerinnen beim SC Sand abgesetzt wurde. Der Ärger um die Corona-Tests geht weiter.

Die sportliche Situation ist bei den Fußballerinnen des MSV Duisburg längst in den Hintergrund getreten. Daran, dass sie Schlusslicht der Bundesliga sind und nach zwölf Spielen noch auf den ersten Saisonsieg warten, hat sich in den letzten Tagen offenkundig nichts geändert. Jenseits der Tabelle hat aber die Problematik um die positiv ausgefallenen Corona-Tests und das in diesem Kontext nun schon zweimal abgesagte Spiel beim SC Sand eine Eigendynamik entwickelt, von der abzuwarten ist, welche Folgen sie haben wird.

Dass am Montagabend irgendwann dann doch noch das passiert ist, worauf die Verantwortlichen des MSV gehofft hatten, indem der Deutsche Fußball-Bund den für Dienstag geplanten Nachholtermin in Sand verwarf, war am Ende nur ein geringer Trost. Zunächst war auch nicht klar gewesen, worauf diese Entscheidung basierte, ehe dann der DFB erklärte, „die dringende Empfehlung des zuständigen Gesundheitsamtes Duisburg, die Begegnung abzusagen“, sei dafür ausschlaggebend gewesen.

Erneut 14 Tage in Quarantäne

Zuvor war bekannt gewesen, dass bei einer Spielerin – der Name wird seitens des Vereins nicht veröffentlicht – ein positiver Test auf das Coronavirus vorgelegen hatte. Die Kickerin, die im Aufbautraining war und nicht mit nach Sand gereist wäre, lebt im gleichen Haus wie zwei Teamkolleginnen, die als „unmittelbare Kontaktpersonen“ nun ebenfalls in eine erneute 14-tägige Quarantäne müssen.

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Das Problem daran: Der MSV hat alle Spielerinnen noch einmal nachtesten lassen – und bei der ursprünglich positiv getesteten Spielerin ist der Befund nun wieder negativ. MSV-Trainer Thomas Gerstner ist nun stinksauer: „Damit liegt die Quote der falsch positiven Tests bei uns nun bei 75 Prozent. Jedoch wird uns dann auf Rückfrage beim Gesundheitsamt gesagt, wir könnten noch tausendmal negativ testen, es würde trotzdem keine Freitestung geben. Nun müssen diese nachweislich gesunden Sportlerinnen noch einmal zwei Wochen in Quarantäne verbringen, das kann nicht wahr sein.“

Gerstner will alle möglichen Wege beschreiten, um dem Trio den schnellstmöglichen Weg aus der häuslichen Isolation zu ebnen. Er befürchtet für sie vor allem mentale Folgen: „Sie sind zum Fußballspielen hier in Duisburg, haben sonst nichts, was sie tun können. Sie sind verzweifelt, sie weinen am Telefon.“ Seitens der MSV-Geschäftsführung hieß es derweil, man sei in Gesprächen mit dem Gesundheitsamt. Der Austausch habe das Ziel, die Situation der drei Spielerinnen zu verbessern. Wie das aussehen kann, werden die kommenden Tage zeigen.