Essen. Vor neun Monaten gab es den letzten Dreier im Stadion Essen. Nun kommt Werder Bremen am Samstag (15 Uhr) an die Hafenstraße.
Vor fast neun Monaten war es, als die SGS Essen den bis heute letzten Heimsieg in der Frauenfußball-Bundesliga einfahren konnte. Barbara Dunst vom damaligen 1. FFC Frankfurt traf acht Minuten vor dem Ende ins eigene Tor und sorgte damit für einen 2:1-Erfolg der Essenerinnen. Dass es in dieser Spielzeit noch nicht zu einem „Dreier“ daheim gereicht hat, erscheint für die eine oder andere Spielerin durchaus ein Makel in einer ansonsten zufriedenstellenden Saison.
Auswärts vier Siege in fünf Spielen
Allerdings gibt es für die magere Heimbilanz von nur zwei Punkten eine einfache Erklärung, wie SGS-Trainer Markus Högner weiß: „Man muss sehen, gegen wen wir bisher gespielt haben: Bayern München, Wolfsburg, Turbine Potsdam und Eintracht Frankfurt. Da relativiert sich das gleich.“ Zumal die Essenerinnen in der Auswärtstabelle mit vier Siegen in fünf Spielen ziemlich gut dasteht. Und doch soll er nun endlich her, der erste Heimerfolg der Saison.
Am besten gleich an diesem Samstag (15 Uhr, Hafenstraße) gegen Aufsteiger Werder Bremen. Zumindest geht die SGS dort erstmals im eigenen Stadion als Favorit auf den Rasen. Damit die Zuschauer erneut zumindest aus der Ferne zuschauen können, wird die Begegnung auf dem vereinseigenen Youtube-Kanal übertragen. „Ich hoffe, dass wir schnell wieder in den Rhythmus finden“, erklärt Högner vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres.
Nationalmannschaft sorgte für Zwangspause
Zwei Partien sind zuvor bekanntlich dem Wintereinbruch zum Opfer gefallen, ehe die Nationalmannschaft für eine weitere Zwangspause in der Liga sorgte. Allerdings zeigte die SGS sich davon zuletzt beim 6:0 im Testspiel gegen die klassentiefere Borussia Bocholt unbeeindruckt. Überbewerten möchte Högner das aber nicht: „In der Meisterschaft ist der Druck ein ganz anderer. Und Bremen ist ein ganz anderes Kaliber als Bocholt, darauf müssen wir uns einstellen.“
Anders als die SGS sind die Gäste schon im Rhythmus: Gegen Meppen gelang zuletzt nach einem 5:3-Sieg im Elfmeterschießen der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. „Das dürfte sie nochmal beflügeln. Wir müssen da alles raushauen“, weiß Högner, der möglichst früh den (theoretischen) Klassenerhalt einfahren möchte. „Erfahrungsgemäß brauchen wir dafür 18 Punkte.“ Mit einem Sieg am Samstag stünde seine Mannschaft dann schon bei derer 17.
Noch nie gegen Werder Bremen verloren
Auf die Statistik möchte er dabei nicht vertrauen. Auch wenn die SGS bisher noch nie gegen Bremen verloren hat und den Hanseatinnen hochgerechnet fast 3,5 Tore einschenken müsste. Denn bisher kassierten die Gäste 41 Treffer in zwölf Partien – mehr als jeder andere Erstligist. „Gegen Bayern haben sie sieben Stück bekommen. Das kann passieren. Deshalb will ich die Defensive nicht als Schwachstelle ausmachen. Wir müssen auf uns schauen“, findet Högner.
Und tatsächlich beschäftigt ihn die eigene Defensive aktuell wohl mehr als die des Gegners. Denn es zeichnen sich zwei Ausfälle in der Viererkette ab: Selina Ostermeier plagen die Adduktoren. Trainieren konnte sie in dieser Woche nicht. Bei Kapitänin Irini Ioannidou sind es Knieprobleme, weshalb sie ihren 150. Einsatz für die SGS in der Eliteliga wohl noch einmal verschieben muss. Fallen beide aus, würde das wohl ein kleines Personalkarussell in Gang setzen.
Lena Ostermeier könnte auf links wechseln
Lena Ostermeier könnte für Ioannidou von der rechten auf die linke Abwehrseite wechseln, wo sie in der vergangenen Saison eine feste Größe war. Jacqueline Klasen dürfte Högner dann aus dem Mittelfeld nach hinten rechts zurückziehen. Jana Feldkamp ist in der Innenverteidigung als Ersatz für Selina Ostermeier denkbar. Zumal die SGS im Mittelfeld wohl wieder mehr Alternativen hat: Elisa Senß und Manjou Wilde sind wieder fit. Zumindest eine von beiden wird wohl auch beginnen.
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