Essen. Beim 2:1-Erfolg gegen Aufsteiger Bremen setzt Trainer Höger auf U17-Spielerinnen. Erfolgreiches Erstliga-Debüt für Laureta Elmazi.

Nun ist es also vollbracht: Die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen haben den ersten Heimsieg in der laufenden Saison eingefahren. Mit 2:1 (1:0) behielt die Elf von Trainer Markus Högner gegen Aufsteiger Werder Bremen die Oberhand.

Dabei gingen die Essenerinnen personell arg gebeutelt in die Partie. Neben Kapitänin Irini Ioannidou und Selina Ostermeier musste auch Nationalspielerin Nicole Anyomi kurzfristig passen. Für sie stürmte Laureta Elmazi (17), der bei ihrem Debüt auch gleich der erste Treffer im Oberhaus gelang.

Unerfahrenheit ist nicht zu spüren

Neben der Angreiferin bot Högner in Katharina Piljic und Carlotta Wamser gleich noch zwei 17-Jährige in seiner Startelf auf. Später kam zudem noch die 18-jährige Beke Sterner in die Partie. Anzumerken war den Essenerinnen ihre Unerfahrenheit aber nicht. Und auch die Gäste schienen darin keine gestiegenen Chancen zu wittern. Denn sie zogen sich mit dem Anpfiff gleich tief in die eigene Hälfte zurück und überließen der SGS den Ball.

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Allerdings tat sich Schönebeck gegen dieses Bollwerk zunächst schwer. Erst nach rund 20 Minuten rollte der erste vielversprechende Angriff: Elmazi spielte einen Doppelpass mit Elisa Senß, wurde aber kurz vor der Strafraumgrenze unsanft gestoppt. Dafür ergab sich eine ideale Freistoßposition, doch Lena Ostermeier setzte den Ball in die Mauer.

SGS Essen verzettelt sich in Klein-Klein

Trainer Högner ärgerte sich. Er hätte wohl Jana Feldkamp als Schützin bevorzugt. Die durfte später im zweiten Durchgang aus ähnlicher Position ran, machte es aber nicht besser.

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Immer wieder spielte sich die SGS in dieser Phase bis ins letzte Drittel vor, verzettelte sich dann aber immer wieder im Klein-Klein. Zu selten suchten die Essenerinnen den Abschluss, so wie Senß (23.).

Und das sah wohl auch Elmazi so, die nur eine Minute später selbst mal aus der zweiten Reihe abzog und schon stand es 1:0 für die Gastgeberinnen. Allerdings ging der Treffer auf die Kappe von Bremens Torfrau Pauels, der der Ball durch die Handschuhe rutschte. Dass sie eine SGS-Vergangenheit hat, dürfte sie in diesem Moment besonders geärgert haben.

Bremen wird vor der Pause mutiger

Essen versuchte es weiter: Elmazi brachte nach einer halben Stunde Estelle Laurier in Schussposition, deren Schlenzer das lange Ecke aber verfehlte. Noch besser war die Chance wenig später: Elmazi und Wamser stocherten im Fünfmeterraum und letztere verpasste im Sitzen nur knapp das 2:0.

Jung, aber keinesfalls zurückhaltend: Die erst 18-jährige Beke Sterner von der SGS Essen, zeigte mit ihrem insgesamt recht jungen Team eine gute Leistung.
Jung, aber keinesfalls zurückhaltend: Die erst 18-jährige Beke Sterner von der SGS Essen, zeigte mit ihrem insgesamt recht jungen Team eine gute Leistung. © Michael Gohl

Bremen wurde anschließend etwas mutiger und gab kurz vor der Pause durch Wichmann den ersten Schuss aufs Essener Tor ab. Torfrau Stina Johannes packte aber sicher zu.

Dominanz der Gastgeberinnen schwindet

Nach der Pause war von der Essener Überlegenheit nichts mehr zu sehen. Die Gäste drängten plötzlich auf den Ausgleich. Feldkamp rettete nach einem Ballverlust der SGS noch gegen Hausicke. Doch fünf Minuten nach Wiederanpfiff half den Gastgeberinnen nur noch das Glück: Bremens Lührßen war auf dem rechten Flügel nicht zu halten und legte den Ball perfekt in den Rückraum ab, doch Wichmann verzog freistehend.

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Lührßen bereitete der SGS weiter große Probleme und zog gleich wieder das Tempo an. Jacqueline Klasen verlor den entscheidenden Zweikampf, aber auch Eleni Markou agierte zu passiv. Diesmal schaute sich die Bremerin nicht erst um, sondern setzte den Ball gleich selbst in den Winkel: 1:1 (56.).

Eingewechselte Manjou Wilde trifft zum Sieg

„Dumm", brüllte SGS-Coach Högner vom Seitenrand. Gemeint war wohl das Abwehrverhalten seiner Mannschaft, für die der Ausgleich aber ein Weckruf war. Wamser fand nach schönem Solo praktisch im Gegenzug keine Abnehmerin, kurz darauf verpasste die auffällige Senß nach Vorarbeit von Klasen die erneute Führung nur knapp.

Die aber fiel mit dem nächsten Angriff: Wamser zog im Mittelfeld das Tempo an und steckte durch auf die gerade eingewechselte Manjou Wilde, die mit ihrem gefühlt zweiten Ballkontakt vollstreckte (66.). Und diesmal hielten die Essenerinnen die Spannung in den eigenen Reihen hoch und ließen nichts mehr anbrennen.

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So haben sie gespielt

SGS Essen - Werder Bremen 2:1 (1:0).

SGS: Johannes – L. Ostermeier, Piljic (65. Wilde), Räcke, Klasen – Feldkamp, Markou – Wamser (88. Sterner), Senß, Laurier – Elmazi (46. Baijings).

Tore: 1:0 Elmazi (24.), 1:1 Lührßen (56.), 2:1 Wilde (66.).

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