Essen. Essener Frauenfußball-Bundesligist hat sich für Restrunde viel vorgenommen. Ein Wunsch lässt sich Freitag aber nur schwer umsetzen.

Gerade mal zwei Wochen dauerte der von Trainer Markus Högner verordnete Weihnachtsurlaub bei der SGS Essen. Kurz nach Neujahr kehrten die Bundesliga-Fußballerinnen auf den Trainingsplatz zurück und nahmen die Vorbereitungen auf.

Mit voller Kapelle sogar: Denn ein Lazarett gibt es an der Ardelhütte aktuell nicht mehr. Und das freut Högner natürlich. Denn auch wenn die SGS in der Tabelle im Niemandsland steckt, bleibt der Trainer mit Blick auf die Restrunde ehrgeizig.

SGS Essen will endlich ersten Heimsieg einfahren

„Wir wollen unsere Punktzahl mindestens bestätigen und dann auch endlich zu Hause die ersten Siege einfahren", sagt er. 14 Zähler haben die Essenerinnen bisher auf dem Konto. Und quasi die Rückrunde noch vor sich. Lediglich gegen den VfL Wolfsburg (0:2) haben sie das Rückspiel schon absolviert. Und gerade deshalb haben beide Klubs für diesen Freitag (18 Uhr) ein Testspiel am Hallo organisiert.

„Natürlich ist das ein anderes Kaliber, als uns mit Sand dann im ersten Punktspiel erwartet", erklärt Högner. „Aber ich bin schon gespannt, wie wir reagieren, wenn wir dort an unsere Grenzen stoßen."

Gute Jugendarbeit mal wieder zu erkennen

Der Test gegen Erstliga-Schlusslicht MSV Duisburg (3:0) konnte diesbezüglich noch keine Erkenntnisse liefern. Dafür hob er aber einmal mehr die gute Jugendarbeit der SGS hervor. In Laureta Elmazi, Carlotta Wamser, Ella Touon und Katharina Piljic bot Högner in Halbzeit zwei gleich vier 17-Jährige auf.

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Und die brachten nach einer eher schleppenden ersten Hälfte gegen den Reviernachbarn ordentlich Schwung in die Partie. „Ich finde aber, dass wir in dieser Saison bisher insgesamt eine gute Entwicklung einiger Spielerinnen gesehen haben", bemerkt Högner. „Auch, weil Petja Kaslack mit seinem Individualtraining einen sehr guten Job macht."

Punkte bringen Ruhe in die Trainingsarbeit

Umso wichtiger sei es, nach Möglichkeit schon zum Jahresauftakt am 7. Februar gegen den SC Sand den ersten Sieg zu landen. „Punkte bedeuten Ruhe für unsere Arbeit.“

Gefordert sind ab sofort auch Estelle Laurier und Eleni Markou. Beide waren im Sommer mit einigen Vorschusslorbeeren nach Essen gewechselt, haben bisher unter Högner aber noch keine tragende Rolle eingenommen. „Sie mussten sich erst einmal akklimatisieren. Was durch Corona nochmal schwieriger war", zeigt Högner Verständnis, schiebt aber auch hinterher: „Die Eingewöhnungszeit ist vorbei. Ich hoffe, dass sie uns jetzt auf ein anderes Niveau heben."

Umschulung für Neuzugang aus Zypern

Dabei hat Markou auch eine kleine Umschulung hinter sich. Die Griechin kam als Angreiferin mit einer beachtlichen Trefferquote aus Zypern nach Essen. Högner sieht die Griechin aber als defensive Mittelfeldspielerin. „Da kann sie ihre Kopfballstärke und ihre körperliche Präsenz am besten einbringen."

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Auch Laurier könnte bald eine neue Position bekommen. Gegen Duisburg testete Högner sie im zentralen Mittelfeld und war von ihrer Passsicherheit angetan. Dort aber ist die Konkurrenz groß. Denn auch Manjou Wilde drängt auf ihren Platz, den sie aufgrund einer langwierigen Rückenverletzung über sechs Monate nicht einnehmen konnte. Zuletzt gegen Duisburg spielte sie erstmals wieder eine halbe Stunde.

Einzigartiger Spielertyp im Essener Aufgebot

„Sie ist ein einzigartiger Spielertyp in unserem Kader“, weiß Högner. „Mit ihrer Ruhe am Ball und dem Auge für den freien Raum ist sie das Bindeglied zu unseren Stürmerinnen.“ Drei bis vier Wochen braucht Wilde aber wohl noch um auch körperlich wieder wettkampffähig zu sein.

Über 2700 Zuschauer sehen Livestream vom Testspiel

Mehr als 2700 Zuschauer erreichte die SGS mit der Live-Übertragung des Testspiels gegen den MSV Duisburg über den vereinseigenen Youtube-Kanal. Das Fazit ist durchweg positiv.

Und so soll das Angebot auch am Freitag gegen den VfL Wolfsburg bestehen bleiben. Vorausgesetzt, die Partie kann am Hallo wie geplant auf dem Naturrasen stattfinden.

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