Essen. Essenerinnen geben nach enttäuschendem Pokal-Aus beim SC Sand die richtige Antwort. Team von Trainer Högner übersteht auch kleine Schwächephase.
Eine Woche nach dem Pokal-Aus gegen den Zweitligisten FSV Gütersloh hat die SGS Essen eine Reaktion gezeigt: Beim SC Sand feierten die Bundesliga-Fußballerinnen einen ungefährdeten 3:1-Erfolg und pirschen sich immer näher heran ans sichere Mittelfeld der Tabelle. Zwar bleiben die Essenerinnen zunächst Achter, doch selbst Rang fünf ist derzeit nur noch drei Punkte entfernt. Vom ersten Abstiegsplatz trennen die Elf von Trainer Markus Högner nach dem dritten Saisonsieg nun schon acht Zähler.
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„Das war ein Big Point und nach dem Pokalspiel genau die richtige Antwort von uns“, sagte Högner. „Wir haben uns hier von Anfang an sehr gut präsentiert.“ Dabei war die SGS nicht ganz frei von Sorgen in diese Partie gegangen. Die Ausfälle von Eleni Markou und Estelle Laurier hatten die Personaldecke in der Offensive doch erheblich ausgedünnt. In Manjou Wilde steht zudem eine Leistungsträgerin seit Saisonbeginn nicht zur Verfügung.
Katharina Piljic gab ihr Erstliga-Debüt
Die Lücken füllte der Trainer unter anderem mit der Debütantin Katharina Piljic (17) aus der eigenen Jugend. Trotz dieser Umstellung hatten die Essenerinnen in Sand keinerlei Anlaufschwierigkeiten. Ganz im Gegenteil: Nach gut 20 Minuten lagen sie bereits mit 2:0 in Führung. „Vor allem unser Mittelfeld-Pressing hat sehr gut funktioniert“, befand Högner. „Wir konnten dann immer wieder schnell nach vorne spielen.“
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Das 1:0 (14.) aber fiel nach einer Ecke von Elisa Senß: Am langen Pfosten stieg Innenverteidigerin Selina Ostermeier am höchsten und köpfte ein. Der nächste Treffer zum 2:0 (21.) war dann aber ein Ergebnis des Essener Pressings: Jana Feldkamp eroberte den Ball im Mittelfeld und ging selbst in die Tiefe. Zwei Gegenspielerinnen ließ sie aussteigen und umkurvte dann auch noch SC-Torfrau Weimar.
Ein super Tor von Nationalspielerin Anyomi
Fast baugleich war der nächste Angriff über Carlotta Wamser, diesmal aber parierte Sands Schlussfrau. Doch Nicole Anyomi baute den Vorsprung noch vor der Pause aus. Erneut nach einer Einzelleistung. Ihre Bewacherinnen schüttelte die Angreiferin im Strafraum gekonnt ab und vollstreckte ins lange Eck zum 3:0 (40.). „Ein super Tor“, fand Högner. Und fast hätte er noch einmal jubeln dürfen: Doch Feldkamp scheiterte unmittelbar vor dem Pausenpfiff im Eins-gegen-Eins an der gut aufgelegten Torfrau Weimar. „Wenn es zur Halbzeit 5:0 steht, darf sich der Gegner nicht beschweren“, meinte Högner.
So aber glimmte noch ein Funken Hoffnung beim SC Sand. Mit drei Wechseln zur zweiten Hälfte setzten die Gastgeberinnen alles auf eine Karte und erhöhte den Druck. „Wir hatten zu diesem Zeitpunkt eine kleine Schwächephase. Aber auch aus der haben wir uns herausgekämpft“, lobte Essens Trainer.
Nach Gegentor Spielkontrolle wieder übernommen
SC Sand Allerdings nicht ganz schadlos. Mit einer schönen Spielverlagerung hebelte der SC die Essener Defensive aus und schaffte Räume. Diese nutzte Hoppius, als sie den Ball an Essens Torfrau Stina Johannes vorbei spitzelte und auf 1:3 (60.) verkürzte.
„Das war ein guter Spielzug“, musste auch Högner anerkennen. Das konnte er im Nachhinein auch locker, denn seine Mannschaft gewann nach dem Gegentor die Spielkontrolle zurück. Über den einen oder anderen Standard kam in den letzten 20 Minuten zwar hin und wieder ein wenig Torgefahr auf, doch ernsthaft eingreifen musste Essens Torfrau Johannes nicht mehr.
SC Sand- SGS Essen 1:3 (0:3)
SGS: Johannes – L. Ostermeier, S. Ostermeier, Räcke, Klasen – Ioannidou, Feldkamp, Senß, Piljic (50. Baijings) – Wamser (84. Nesse), Anyomi.
Tore: 0:1 S. Ostermeier (14.), 0:2 Feldkamp (21.), 0:3 Anyomi (40.), 1:3 Hoppius (60.).