Essen. Sparkasse Essen präsentiert Sportforum erstmals ohne Publikum. Gastgeber machen das Beste aus der Situation und erhalten viel Lob.
Ohne Zuschauer, das ist etwas ganz anderes und man wird sich nie daran gewöhnen. Das musste auch die Sparkasse Essen mit ihrem Sportforum erfahren, das diesmal aufgrund von Corona im ganz kleinen Kreis inszeniert wurde und live nur im Netz zu sehen war.
Aber dass es anders sein würde, das wusste der Gastgeber natürlich. Dennoch wollte man im Sinne des Sports nicht mit der Tradition brechen und entschied sich für ein virtuelles Event.
Comeback der Essener Sportler-des-Jahres-Ehrung
Die Vorstellung der Buch-Chronik "Sportschau Essen" gehörte diesmal nicht zum Programm, dafür gab es auf Initiative der Sparkasse und des Espo ein Comeback der Sportler-des-Jahres-Ehrung, die im Januar 2015 zum letzten Mal stattgefunden hatte, weil danach das Geld für eine schmucke Gala fehlte.
Damals moderierte noch der ehemalige Top-Schwimmer Christian Keller den Abend, nun durfte der heutige ZDF-Experte als Talkgast einen Gewinner-Umschlag öffnen.
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Essen ohne Sportlerwahl? Eigentlich ein Armutszeugnis für eine Sportstadt, zumal Athleten diese lokale Ehre ganz besonders schätzen. Nun aber standen gleich zwei Traditionsveranstaltungen gleichzeitig auf der Bühne, und das unter Corona-Auflagen. Aber die Organisatoren, engagierte Förderer des hiesigen Sports, stellten sich der Herausforderung.
Viel Raum, viel Technik und auch ein Maske
Eine halbe Stunde vor Beginn geht es auf der 9. Etage der Sparkassen-Zentrale zu wie in einem überdimensionierten Fernsehstudio. Viel Raum, viel Technik. Aber nur eine Handvoll Leute kümmert sich dort um die Dinge. Die Techniker sitzen an den Mischpulten, Moderator Björn Schüngel spricht den Ablauf der Sendung durch. Draußen in der improvisierten Maske gleich hinter der Kaffeetheke werden die Gäste für ihren Auftritt geschminkt.
19 Uhr - dann mal los. Nein, zehn Minuten Verspätung. Die Kommentare im Netz, die später voll des Lobes sein werden, verraten erwartungsvolle Ungeduld. Dann der Tusch: Schüngel ist auf Sendung.
Das Schnittmuster des Abends
Hausherr Oliver Bohnenkamp in grauem Zwirn und weißen Sneakers (sportlich, sportlich) begrüßt die Fans da draußen, OB Thomas Kufen kündigt alsbald die Sportlerin des Jahres an. The winner is ...: Nicole Anyomi, die angehende Nationalspielern vom Frauenfußball-Bundesligisten SGS Essen.
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Die Laudatio der ehemaligen Essener Auswahlspielern Linda Bresonik flimmert über den Monitor, dann wird die strahlende Siegerin zugeschaltet. Natürlich ist sie stolz.
Soweit das Schnittmuster des Abends. Die Gäste vor Ort plaudern über sich und präsentieren die Auserwählten. Danach über Videokonferenz die Lobrede einer ehemaligen Sportgröße und schließlich strahlen Sieger oder Siegerin.
Spontane Momente bei der Live-Schalte
Die Live-Schalten funktionieren und haben mitunter auch was Spontanes. So lässt Robert Berger, Trainer des Jahres von der Kanugemeinschaft Essen, und laut Laudator Niels Ellwanger einer der erfolgreichsten seiner Zunft in der Welt, seinen trockenen Humor aufblitzen. Er sitzt vor Palmen und sanft rollenden Wellen unter strahlend blauem Himmel.
"Palmen in Kettwig?“, fragte Moderator Schüngel. "Ich wollte ein bisschen Licht ins Dunkel bringen", antwortete Berger und schmunzelte. "Und bevor ich mein Arbeitszimmer aufräumen muss, spiele ich lieber so einen Hintergrund ein." Wie schön, und draußen schneit es.
Sendung dauert gut zwei Stunden
Gut zwei Stunden dauerte die Sendung, die Gespräche waren informativ und unterhaltsam wie eh und je, technisch hakte es nur ganz selten. Der Krönungszeremonie aber fehlte das Festliche und dem Abend das Gesellige danach. Dennoch war er ein Erfolg, allein, weil es wieder eine Sportlerwahl gibt.
Die Kommentare im Netz honorierten es mit ihrem Lob und dürften Motivation genug sein, am Ball zu bleiben. Zu Beginn hatte Sparkassen-Vorstand Oliver Bohnenkamp in die Zukunft geblickt: „Die Sportlerwahl setzten wir fort, das wird langfristig so bleiben, das kann ich jetzt schon versprechen."
Rap-Duo 257ers trifft den Ton
Und Daniel "Shneezin" Schneider und Mike Rohleder, vom erfolgreichen Essener Rap-Duo 257ers, trafen ganz sicher den Ton, als sie sich verabschiedeten: "Wir hoffen auf nächstes Jahr, dass wir dann ein bisschen Ramba Zamba machen können."
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