Essen. Essenerinnen erzielen gegen den Titelverteidiger ein achtbares Ergebnis, warten aber weiterhin auf einen Heimsieg. Eine Chance hatten sie nicht.

Zum Jahresabschluss ist der SGS Essen erneut der erste Heimsieg der laufenden Saison verwehrt geblieben. Zwar wehrten sich die Bundesliga-Fußballerinnen gegen den VfL Wolfsburg nach Kräften, doch der amtierende Meister zeigte den Essenerinnen mit 2:0 (1:0) klar die Grenzen auf. Vor allem die erste Halbzeit war eine einseitige Angelegenheit zugunsten der Gäste, die das aber zunächst nicht in dieser Deutlichkeit auf die Anzeigetafel brachten. Erst als die SGS mutiger wurde, sorgte der VfL für die Entscheidung.

Von Beginn an dominierten die Gäste. Bis zur ersten Tor-Annäherung dauerte es fünf Minuten: Nach einem Ballverlust von Essens Jill Baijings kam Jakabfi zum Kopfball, der Essens Torfrau Stina Johannes aber noch vor keine allzu großen Schwierigkeiten stellte. Das änderte sich aber: Wolfsburgs Engen sah die startende Lena Oberdorf und die Ex-Essenerin legte frei vor dem SGS-Tor noch einmal quer auf Wolter, die zum 0:1 (12.) einschob.

So haben sie gespielt

SGS Essen - VfL Wolfsburg 0:2 (0:1)

SGS: Johannes – Ioannidou, Räcke, S. Ostermeier, L. Ostermeier – Wamser (63. Laurier), Piljic, Markou, Klasen (71. Grutkamp) – Baijings (63. Sterner) – Feldkamp.

Tore: 0:1 Wolter (12.), 0:2 Jakabfi (54.).

SGS Essen kann kaum Nadelstiche setzen

Wolfsburg ließ danach nicht locker und drückte die Gastgeberinnen tief in deren eigene Hälfte. Was der SGS Probleme bereitete, war das Aufrücken der Außenspielerinnen des VfL: Bei Ballbesitz der Gäste schoben sich Rolfö und Wolter mit vor in die Spitze und Essens Viererkette verteidigte eins gegen eins.

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Offensiv konnte die SGS kaum Nadelstiche setzen. Durch den Ausfall von Nicole Anyomi fehlte es dem Angriff spürbar an Geschwindigkeit. Und so drängte der VfL auf das 0:2. Rauch hatte nach einer knappen halben Stunde die Chance, doch SGS-Torfrau Johannes lenkte den Ball übers Tor. Nach dem folgenden Eckstoß legte Oberdorf per Kopf auf Rolfö ab, die aber zu hoch ansetzte. Und spätestens als Jakabfi vier Minuten vor der Pause den Ball nach einer Volleyabnahme aus elf Metern knapp neben den Essener Pfosten setzte, konnten die Gastgeberinnen mit dem knappen Ergebnis doch ziemlich gut leben.

Die Essenerinnen Lena Ostermeier und Jacqueline Klasen in der Abwehr gegen Zsanett Jakabfi.
Die Essenerinnen Lena Ostermeier und Jacqueline Klasen in der Abwehr gegen Zsanett Jakabfi. © Michael Gohl

Nach der Pause mehr Mut im Spiel nach vorn

Essens Trainer Markus Högner verordnete seiner Elf in der Pause mehr Mut im Spiel nach vorne. Zudem beorderte er Jacqueline Klasen in die Spitze, um Wolfsburg durch mehr Tempo unter Druck zu setzen.

Optisch begann die zweite Hälfte dann auch ausgeglichen. Doch gefährlich waren nach wie vor nur die Gäste. Enge verfehlte per Kopf nach einer Ecke aber das Tor. Doch das 0:2 ließ nicht mehr lange auf sich warten.

Wolfsburgs Huth ließ sich ins Mittelfeld zurückfallen, wo sie zu viel Platz hatte. Geschickt löffelte sie den Ball hinter die nun höher stehende SGS-Viererkette auf Jakabfi, die noch Essens Johannes aussteigen ließ und zum 2:0 (54.) einschob. Selina Ostermeier versuchte noch, für ihre geschlagene Torfrau zu klären, bekam den Ball aber unglücklich durch die Beine.

Gäste schalten in den Verwaltungsmodus

Es war praktisch die Entscheidung. Den Gästen war nicht der große Wille anzumerken, das Ergebnis auszubauen. Sie gingen über in den Verwaltungsmodus. Schönebeck war nun deutlich häufiger am Ball und verlagerte das Spielgeschehen weitestgehend weg vom eigenen Tor. Allerdings blieb Wolfsburgs Torfrau Kiedrzynek beschäftigungslos. Einmal kam die SGS in eine Abschlusssituation, aber Jana Feldkamp übersah die eingewechselte und besser positionierte Estelle Laurier.

Das war allerdings schon kurz vor Schluss. Und hätte Wolfsburgs Sanden zuvor frei vor Johannes die Nerven behalten, hätte es da auch schon 0:3 gestanden.