Bottrop. Niklas Wenderdel wird auch in der kommenden Saison das Trikot von Rhenania Bottrop tragen. Der 23-Jährige zieht ein persönliches Saisonfazit.

„Eigentlich hätten es noch einige mehr sein können“, sagt Niklas Wenderdel lachend. Der 23-Jährige hat in dieser Saison für Rhenania Bottrop 24 Tore erzielt und ist damit Bottrops erfolgreichster Bezirksliga-Torschütze. Ein Bänderriss unterbrach für sechs Spieltage seinen Lauf. Das Saisonfazit von Wenderdel fällt dennoch überschwänglich aus.

„Das war eine richtig gute Saison für uns“, sagt Niklas Wenderdel. Eine Einschätzung, die ein Blick auf die Bezirksligatabelle nur unterstreicht: Rhenania holte in 30 Spielen 62 Punkte, erzielte 101 Tore und wird die Saison am Sonntag auf dem dritten Tabellenplatz abschließen. Zur Erinnerung: In der Saison zuvor waren die Blau-Weißen nur mit Ach und Krach dem Abstieg entkommen.

Rhenania Bottrop wandelt sich vom Abstiegskandidaten zum Topteam

Doch was ist passiert in den vergangenen Monaten, was hat aus dem Abstiegskandidaten ein Topteam gemacht? Wenderdel hat dazu eine klare Meinung: „Wir haben sehr intensiv an uns gearbeitet. In dieser Saison waren das mit Spielen, dem Training und der Vorbereitung insgesamt 178 Einheiten. Und es waren immer um die 20 Mann dabei. Die Mannschaft hat einfach richtig gut mitgezogen.“

Das Trainergespann Stefan Thiele und Marvin Backhaus habe aber nicht nur großen Wert auf die körperliche Fitness gelegt: „Klar, wir können 90 Minuten lang rauf und runterlaufen. Aber wir haben auch viel im taktischen Bereich gearbeitet, haben unsere Passqualität und Passschärfe verbessert.“ Er als Stürmer habe davon im besonderen Maße profitiert: „Oft ist die Vorlage schon so gut, dass du einfach nicht mehr vorbeischießen kannst.“

Kein Spieler im Kader muss Angst haben, einen Fehler zu machen. Unsere Trainer haben großes Vertrauen in uns. Sie haben immer wieder mit jedem einzelnen Spieler gesprochen. Das gibt viel Sicherheit.
Niklas Wenderdel - Stürmer des SV Rhenania Bottrop

Wenderdel habe nur eine schwere Phase in der Saison gehabt. „Ich habe mir schon am dritten Spieltag beim TuB Bocholt einen Bänderriss zugezogen. Da bin ich beim Torschuss im Rasen hängen geblieben und musste anschließend viele Wochen eine Schiene tragen.“

Wenderdel gelingt bei Bänderiss-Comeback gleich ein Treffer

Als sich Wenderdel am neunten Spieltag wieder fit meldete, gelang ihm gegen Schwarz-Weiß Alstaden gleich ein Joker-Tor. Der Sieg gegen Alstaden ließ die Rhenanen auf den zweiten Tabellenplatz klettern. Die Blau-Weißen lieferten sich fortan ein spannendes Rennen mit dem punktgleichen Tabellenführer VfB Bottrop. Bis zum Derby, das der VfB im November mit 4:2 für sich entschied.

Niklas Wenderdel geht auch in der kommenden Saison für den SV Rhenania Bottrop auf Torejagd.
Niklas Wenderdel geht auch in der kommenden Saison für den SV Rhenania Bottrop auf Torejagd. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Bremsen ließen sich die Rhenanen durch diesen Rückschlag aber nicht. Im Gegenteil: Denn schon zwei Wochen später holte sich das Thiele-Team die Tabellenführung. Ausgerechnet durch ein 2:1 im Derby gegen Fortuna Bottrop.

Dass die frisch entfachte Euphorie nicht lange anhielt, sich die Mannschaft direkt ein denkwürdiges 4:7 (4:2) gegen SuS 21 Oberhausen einfing, erlebte Wenderdel damals nicht als Leistungsknick: „Wir haben eine im Vergleich zur Konkurrenz noch junge und unerfahrene Mannschaft. Da kann es nicht immer steil bergauf gehen.“

Niklas Wenderdel gab Rhenania Bottrop früh eine Zusage für die neue Saison

Die Blau-Weißen analysierten ihre Defizite und fanden wieder in die Spur. Wenderdel: „Kein Spieler im Kader muss Angst haben, einen Fehler zu machen. Unsere Trainer haben großes Vertrauen in uns. Sie haben immer wieder mit jedem einzelnen Spieler gesprochen. Das gibt viel Sicherheit.“

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Auch das sei ein Grund dafür, dass Niklas Wenderdel seinem Klub schon früh eine Zusage für die neue Saison gab: „Ich spiele gerne beim SV Rhenania. In der Mannschaft steckt noch großes Potenzial.“ Der Stürmer fühlt sich aber nicht nur durch den Erfolg an die Vereinsfarben gebunden: „Unser Team hat einen guten Teamgeist, es macht einfach großen Spaß, Teil dieser Truppe zu sein.“

Das Zusammengehörigkeitsgefühl dokumentieren die Spieler der Bezirksliga-Mannschaft an diesem Wochenende übrigens in der Kreisliga A. Wenderdel und viele seiner Mitspieler fahren dann nach Oberhausen, um die Rhenania-Reserve beim TSV Safakspor im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen. „Die Jungs helfen uns immer wieder aus und stellen sich in den Dienst der ersten Mannschaft. Das ist jetzt eine gute Gelegenheit, Danke dafür zu sagen“, so Wenderdel.

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