Bottrop. Der Klassenerhalt ist geschafft: Rhenania unterliegt Meister SG Schönebeck zwar mit 0:3, darf aber ein weiteres Jahr in der Bezirksliga planen.

Der SV Rhenania Bottrop ist noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Das Team kassierte am Sonntag im abschließenden Spiel gegen den Meister und Landesliga-Aufsteiger SG Schönebeck eine 0:3-Niederlage. Doch die bleibt ohne die befürchteten Folgen, weil die Konkurrenz die richtigen Ergebnisse lieferte. Die Blau-Weißen können eine weitere Saison in der Bezirksliga planen.

„Ich bin total entspannt, ich habe nicht das Gefühl, dass heute irgendetwas etwas schief gehen kann“, erklärte Stefan Thiele wenige Minuten vor Spielbeginn. Rhenanias Trainer hatte seinem Team gegen die SG Schönebeck einen Punktgewinn zugetraut. Thiele lag mit seiner Ahnung nicht ganz daneben. Denn sein Team lieferte dem späteren Meister und Aufsteiger ein Spiel auf Augenhöhe. Streckenweise waren die Bottroper sogar die bessere Mannschaft.

SG Schönebeck präsentiert sich auch als Meister der Effektivität

Ein Unterschied zwischen Rhenania und SGS wurde am Ende aber doch deutlich sichtbar. Denn während die Essener ihre Chancen eiskalt ausnutzten, blieb Bottrop im Abschluss ohne Glück. Thiele monierte nach Spielende: „Wir handeln uns immer wieder Genickschläge ein. Wir sind dran, erarbeiten uns Chancen, erlauben uns dann aber entscheidende Fehler.“

Thiele: Wir sind spielerisch auf einem richtig guten Weg, die Mannschaft hat sich entwickelt, aber uns fehlt das letzte Quäntchen. Wir sind in vielen Aktionen noch zu lieb. Das gilt für die Offensive, aber auch für die Verteidigung.“ Zu den Gegentreffern, die nach unglücklichen Fehlern fielen, sagte Thiele: „Über das ganze Jahr gesehen kann das ja nicht immer am Pech liegen. Das ist auch eine Frage der Qualität. Da liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Dass Schönebeck schon nach neun Spielminuten die Führung bejubeln durfte, hatte aber durchaus mit Pech zu tun. Schönebeck hatte den Ball vor den Strafraum getragen, nach einem Pressschlag landete das Spielgerät aber ausgerechnet vor den Füßen von Robin Barth, der eiskalt verwandelte. Für ihn war es bereits der 28. Saisontreffer.

Rhenania Bottrop übernimmt nach dem 0:1 das Kommando

Rhenania zeigte sich vom Gegentreffer nicht beeindruckt. Im Gegenteil, denn die Gastgeber legten die Scheu der Anfangsphase ab, bremsten den Offensivdrang der Essener und übernahmen nach 20 Minuten sogar die Regie auf dem Platz. Die erste Bottroper Torchance hatte Sabri Kayali, der sich in der 23. Minute eigentlich nur noch eine Torecke auszusuchen brauchte, den Ball aber direkt in die Arme von Schlussmann Marcel Ptach schoss. Ptach war auch bei einem Distanzschuss von Patryk Niedzicki zur Stelle, den er mit einem guten Reflex zur Ecke klärte (28.).

Schönebeck fiel in eine merkwürdige Lethargie zurück. Die Essener ließen den SV Rhenania spielen und hatten jetzt in der Abwehr alle Hände voll zu tun. Kurz vor der Halbzeitpause hatte der Tabellenführer Glück, das ein abgefälschter Freistoß von Niklas Wenderdel von der Latte zurück ins Feld sprang.

Rhenania im Pech: Patryk Niedzicki scheitert mit einem Schuss am Pfosten

In den Anfangsminuten der zweiten Halbzeit konzentrierte sich Schönebeck weiter auf das Verwalten der knappen Führung. In der 55. Minute war die SGS erneut im Glück. Ein Schuss von Niedzicki prallte an den Pfosten, Emre Kilic drückte den Abpraller über die Linie, stand dabei aber im Abseits.

Rhenania Bottrop gegen SG Schönebeck.
Rhenania Bottrop gegen SG Schönebeck. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Diese Szene wirkte auf den Spitzenreiter wie ein Weckruf. Die Schönebecker gingen ab der 60. Minute wieder entschlossener in die Zweikämpfe, ließen Rhenania nicht mehr so viel Platz. Und das sollte sich umgehend auszahlen. Rhenanias Defensive verlor im Klein-Klein den Ball, der Klärungsversuch von Jan Larisch scheiterte und Robin Barth war erneut der Nutznießer.

Das 0:2 versetzte die Bottroper in Schrecken, weil eine Nachricht die Runde machte. Die SSVg Velbert II hatte soeben den Ausgleich gegen den FC Überruhr erzielt. Rhenanias Klassenerhalt hing damit am seidenen Faden. Die Blau-Weißen erhöhten die Schlagzahl und das Risiko. Allerdings ohne den erhofften Erfolg. Schönebeck nutzte seine Freiräume zum entscheidenden dritten Treffer, den Luiz-Simon Kreisköther in der 77. Minute markierte.

Rhenania Bottrop beendet die Saison auf dem zehnten Tabellenplatz

Immerhin: Schon kurz nach Schlusspfiff war klar, dass Rhenania in der Bezirksliga bleiben wird. Die SSVg Velbert II verlor ihr Spiel gegen den FC Überruhr mit 1:2, und auch SuS Niederbonsfeld kam nicht über ein 1:1-Remis beim Heisinger SV hinaus. Die Bottroper beenden die Saison damit auf dem zehnten Tabellenplatz.

Eine lange Ruhepause werden die Bottroper nicht haben. Einige Spieler des Teams werden in der kommenden Woche noch die Relegation mit der U23 spielen. In zwei Spielen geht es dann um den Aufstieg in die Kreisliga A. Stefan Thiele wird sein Team am 9. Juli zum Trainingsauftakt ins Blankenfeld bitten. Das Vorbereitungsprogramm sieht wöchentlich bis zu sechs Trainingseinheiten vor. Highlights der Vorbereitung wird ein Wochenend-Trainingslager in Oldenburg und eine Turnierteilnahme beim SC 20 Oberhausen sein.

Meister der Bezirksliga-Saison: Die SG Schönebeck spielt in der kommenden Saison in der Landesliga.
Meister der Bezirksliga-Saison: Die SG Schönebeck spielt in der kommenden Saison in der Landesliga. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

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