Oberhausen. Ganz bittere Niederlage für Rhenania Bottrop. Die Blau-Weißen lagen an der Schleuse zur Halbzeit 4:2 vorn. Doch dann dreht SuS 21 Oberhausen auf:

Die Fußballer von SuS 21 Oberhausen erlebten am ersten Adventssonntag eine verfrühte Bescherung. Der SV Rhenania Bottrop unterlag bei „Schleuse“ nach einer 4:2-Halbzeitführung noch mit 4:7 - und „schenkte“ den Gastgebern die Tore reihenweise.

„Eine Katastrophe. So einen Gegner musste du ganz klar schlagen. Aber wir haben denen die Treffer aufgelegt, ihnen den letzten Pass in die Füße gespielt“, berichtete Coach Stefan Thiele hörbar konsterniert über das wilde Spiel. Erklären konnte er die Entwicklung der Partie nicht.

„Wir gehen mit 4:2 in die Kabine und auch danach hatten wir alles noch im Griff - machen aber das fünfte Tor nicht. Und dann machen wir sie durch unsere vielen individuellen Fehler erst stark.“ Die Bottroper reisten als Spitzenreiter in Oberhausen an und zunächst deutete alles auf die nächste Erfolgsmeldung für das Team vom Blankenfeld hin.

Die erste Minute war noch nicht ganz verstrichen, als die Gäste das 1:0 durch Patryk Niedzicki bejubelten. Auch von dem recht schnellen Ausgleich durch Oberhausens Ralf Thiel (6.) ließen sich die Gäste zunächst nicht aus dem Konzept bringen: Ben Maarten Jansen markierte in der elften Minute die erneute Führung.

Rhenania Bottrop verliert nach dem Seitenwechsel die spielerische Linie

Und spätestens, als Niklas Wenderdel in der 17. Minute einen Strafstoß verwandeln konnte, schien wieder alles nach Fahrplan zu laufen. Thiel erzielte zwar den Oberhausener Anschlusstreffer, aber Niedzicki brachte rechtzeitig zur Halbzeitpause die Verhältnisse wieder in Ordnung.

Doch dieser Rhythmus und der Spielfluss ging den Bottropern im zweiten Durchgang mehr und mehr verloren. Zuerst verpassten sie mehrfach die Chance, die Partie vor- oder gar ganz zu entscheiden, dann leiteten sie den Misserfolg endgültig selbst ein.

Nach einem Fehlpass wussten sie sich nur mit einem Foul zu behelfen. Den fälligen Strafstoß verschossen die Oberhausener zwar, aber die Rhenania war von nun an nicht mehr die kontrollierende Mannschaft. Innerhalb von zehn Minuten sorgten erst Chris-Evans Pieritz und Artur Klujew für den Ausgleich (55., 60.) und Hürkan Kindac für die erstmalige Führung der Gastgeber (65.). Die konnte Klujew in der 81. Minute auf 6:4 ausbauen, und in der 90. Minute gelang Thiel mit seinem dritten Treffer noch das 7:4.

„Ich denke, die Phase, als wir den Elfmeter verschuldet haben, haben wir den Faden verloren“, meinte Thiele anschließend. „Vielleicht hatte der eine oder andere im Kopf, dass es auch mit weniger als 100 Prozent geht, nachdem wir in der ersten Halbzeit schnell wieder die Tore nach Oberhausens Treffern gemacht haben. Die Mannschaft ist noch jung und irgendwann nagt so ein Spielverlauf am Selbstvertrauen und die Dinge nehmen ihren Lauf.“

Eine entsprechende Reaktion auf dieses Spiel kann die in der nächsten Woche spielfreie Rhenania in 14 Tagen zeigen. Dann haben sie den SV 08/29 Friedrichsfeld zu Gast.

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