Bottrop. Rhenania hatte vor über 700 Zuschauern beim 2:1-Erfolg das Glück des Tüchtigen. Fortuna beklagt im Derby einen nicht gegebenen Handelfmeter.

Der SV Rhenania Bottrop ist der Sieger des dritten Bottroper Derbys in der aktuellen Bezirksligasaison. Der Klub aus dem Blankenfeld setzte sich am Freitagabend auf eigener Anlage mit 2:1 (2:1) gegen den SV Fortuna Bottrop durch und konnte durch den elften Saisonsieg vorläufig wieder auf den zweiten Tabellenplatz klettern.

Dagegen dürfte sich die vorweihnachtliche Stimmung bei den Gästen von der Rheinbabenstraße in Grenzen halten: Mit weiterhin zwölf Zählern auf der Habenseite hält sich Fortuna Bottrop nur knapp über der Abstiegszone.

Trotz winterlicher Temperaturen zog es mehr als 700 Zuschauer zum Flutlichtspiel ins Blankenfeld. Pyrotechnik zu Anpfiff der Partie und stimmungsvolle Unterstützung aus beiden Lagern sollten den Stellenwert des Derbys untermalen. Doch das Publikum sah ein Lokalduell, das insbesondere von der Kampfbereitschaft beider Teams lebte. Die spielerische Klasse hielt sich dagegen deutlich in Grenzen, fußballerische Höhepunkte wurden vornehmlich in den ersten 45 Minuten geboten.

„Die Anfangsphase gehörte uns, danach wurde Rhenania bis zur Pause besser. Nach dem Seitenwechsel hätten wir den Ausgleich machen müssen“, fasste Fortunas Trainer Marco Hoffmann die Erlebnisse knapp zusammen.

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Fortuna-Coach Marco Hoffmann war sichtlich angefressen

Stefan Thiele verzeichnete derweil eine der schwächeren Leistungen seines SV Rhenania. „Es war nicht leicht. Das haben wir uns aber in erster Linie selbst zuzuschreiben. Wenn wir uns unsere Möglichkeiten besser bedient hätten, wäre auch ein deutlicheres Ergebnis drin gewesen“, urteilte der SVR-Coach.

Marco Hoffmann wirkte nach der Niederlage gegen Rhenania sichtbar angefressen – dabei sorgte die Rheinbaben-Elf gerade in den ersten 15 Minuten dafür, dass der favorisierte SVR einen schweren Stand haben sollte. Denn während das Team von Stefan Thiele kaum in die Partie fand, belohnten sich die Fortunen, die mutig starteten und sich keineswegs versteckten, nach gerade einmal zwölf Minuten mit dem 1:0 durch Amanuel Haile, der einen lang geschlagenen Freistoß von Danny Schrödl über die Linie drückte. „Das müssen wir besser verteidigen“, haderte Thiele mit der Situation.

Niklas Wenderdel (l.) leistete die Vorarbeit zum Ausgleichstreffer von Rhenania Bottrop.
Niklas Wenderdel (l.) leistete die Vorarbeit zum Ausgleichstreffer von Rhenania Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Erst ein Distanzschuss von Patryk Niedzicki (13.) sollte sich als erstes Lebenszeichen der Hausherren entpuppen und bei den Rhenanen für einen Aufwach-Effekt sorgten. Denn nur drei Zeigerumdrehungen später landete der Ball über Niklas Wenderdel bei Dennis Terwiel, der von links in den Strafraum zog und flach zum 1:1 traf (16.).

Mit dem zweiten Treffer in der 36. Minute war das Spiel dann endgültig zugunsten des SVR gedreht, als Alkan Celik sich auf dem rechten Flügel durchtankte und das Spielgerät im Gehäuse der Fortuna unterbrachte. „Da waren wir richtig drin und hatten das Spiel im Griff. Allerdings konnten wir daran nicht anknüpfen“, so Thiele.

Rhenania schlägt Fortuna zuhause mit 2-1

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Denn nach der Halbzeitpause sollte die Partie merklich abflachen. Meist spielten sich die Szenen zwischen den Strafräumen beider Teams ab, sowohl die Rhenania als auch die Gäste von der Rheinbabenstraße waren um Spielkontrolle bemüht.

Während der SVR auf Chancen lauerte, mit Ausnahme einiger eher harmloser Abschlüsse aber nur eine dicke Möglichkeit durch Wenderdel geboten wurde (57.), schienen die Fortunen dem Ausgleich insbesondere in der Schlussphase näher.

Fortuna Bottrop vergibt bei Rhenania in der Schlussphase Chancen

Doch Luca Bergermann zögerte frei vor dem Tor zu lange (74.), eine lang geschlagene Flanke von Marvin Polak konnte noch knapp entschärft werden (76.) und auch wenige Minuten später hatten die Rhenanen ihre Mühen, eine Freistoßsituation zu entschärfen (83.).

Marco Hoffmann: „Da haben wir ein Handspiel gesehen, das nach meinem Empfinden mit einem Elfmeter zu ahnden gewesen wäre. Aber leider blieb uns dieser verwehrt. Ich denke, wir hätten den Ausgleich verdient gehabt.“

Doch am Ende sollten es die Rhenanen sein, die lautstarke Derbysieg-Parolen skandierten und sich über einen erfolgreichen Heimauftritt freuen durften. Thiele: „In erster Linie zählen die drei Punkte und die haben wir geholt. Für uns ist der zweite Platz mit dieser jungen Mannschaft eine schöne Momentaufnahme.“

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