Oberhausen. Sterkrade 06/07 nutzt die kleinen Fehler des VfB Bottrop gnadenlos aus und siegt mit 2:1. VfB-Trainer Can Ucar hadert mit vielen Ungenauigkeiten.
Der VfB Bottrop musste an der Ligaspitze Federn lassen. Im Spitzenspiel bei der Spielvereinigung Sterkrade 06/07 setzte es für den Tabellenführer aus dem Jahnstadion am Sonntagnachmittag ein äußerst bitteres 1:2 (0:1). Durch das zweite Sieglos-Spiel in Serie ist der Vorsprung für den VfB vorerst dahin, als erster Verfolger konnten die Oberhausener nach Punkten mit der Elf von Can Ucar gleichziehen.
Für die Schwarz-Weißen, die bereits in der Vorwoche mit ihrer Leistung gegen Dinslaken (2:2) haderten, sollte es anfänglich im benachbarten Sterkrade überhaupt nicht laufen. Damit zogen sich die jüngsten Eindrücke für den VfB wie ein roter Faden durch die Partie an der Dorstener Straße.
Denn die Anfangsphase gehörte den ganz in blau spielenden Gastgebern, die nach einigen Minuten des vorsichtigen Abtastens erste Offensivakzente setzten: Erst legte Gerrit Kriegisch das Leder knapp am langen Pfosten vorbei (11.), wenig später verzog auch Sterkrades Robin Papert aus guter Position (13.).
Derweil brachten die Bottroper kaum etwas zustande, einzig nach einem Freistoß kam Delowan Nawzad aus zentraler Position an den Ball, konnte diesen aber nicht entscheidend verwerten (15.). Für Zufriedenheit konnte dies bei den Gästen nicht sorgen, wie auch Ucar lautstark an der Seitenlinie bekundete und mehr Geduld von seiner Elf einforderte.
Artur Stankewizius überlistet Joel Frenzel mit Kopfball
„Oft waren unsere Pässe viel zu unsauber, wir haben uns zu viele Fehler geleistet“, so Ucar. Doch zunächst blieben die Sterkrader am Drücker: Nach 17 Minuten fischte Joel Frenzel einen Kopfball von Damian Schlootz noch sehenswert aus der Ecke. Doch kurz darauf sah der VfB-Keeper unglücklich aus, als sich ein eher harmlos wirkender Kopfball von Artur Stankewizius aus zwölf Metern über Frenzel hinweg ins Tor senkte (19.).
Dem Rückstand hatten die Bottroper auch weiterhin überraschend wenig entgegenzusetzen. Denn während die Hausherren nunmehr diszipliniert verteidigten und auf ihre Chancen lauerten, bemühte sich der VfB um Spielkontrolle und das eigentlich gewohnte schnelle Kombinationsspiel.
Damit hatten die Schwarz-Weißen aber nur spärlichen Erfolg. Erst nach 30 Minuten setzte Torjäger Yusuf Allouche ein dringend notwendiges Lebenszeichen, als er aus der Distanz abzog und Sterkrade-Torhüter Denis Swiatkowski den Ball erst im Nachfassen sicher hatte. Quasi mit dem Halbzeitpfiff verbuchte das Ucar-Team dann die dickste Chance, als Ahmed Jemaiel sich im gegnerischen Strafraum durchsetzte und letztlich am rechten Pfosten scheiterte.
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Nach dem Seitenwechsel sollte die Schlagzahl beim Spitzenreiter merklich erhöht werden, auch die Einwechslung von Olcay Yilmaz erwies sich für das VfB-Spiel als belebend. Ucar: „Wir wollten unsere Flügel mehr in Szene setzen und uns eben nicht in der Mitte festrennen.“
Sterkrades Defensive stellt den VfB Bottrop vor Probleme
Der VfB kam vor allem über Tempo und Einsatz und versuchte die Sterkrade zudem durch frühes Pressing schnell unter Druck zu setzen. Tatsächlich blieben Chancen für die Hausherren zunächst Mangelware, allerdings erwies sich die Defensive der Oberhausener auch weiterhin als Bollwerk. Die besten VfB-Möglichkeiten verbuchten Frederick Ansah (58.) und Allouche (68.).
Dann lief die 70. Minute, die den Bottropern besonders weh tat, als Emre Köksal nach einem lang geschlagenen Ball der Sterkrader ins Laufduell mit Schlootz ging und dieses eigentlich für sich entschied. Jedoch verschätzte sich Frenzel im Tor und war zwischenzeitlich herausgerückt, sodass die Rückgabe von Köksal in den Füßen des Sterkrade-Knipsers landete, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.
Ucar: „Natürlich sah Joel bei den Aktionen nicht gut aus. Aber das weiß er selbst. Und er hat uns oft genug schon gerettet. Wir arbeiten mit jungen Spielern zusammen, diese machen genauso Fehler wie alle anderen auch.“
Zwar antworteten die Gäste auf den Rückstand mit wütenden Angriffsversuchen, mehr als das 1:2 durch Allouche (74.), der nach einer Kombination aus kurzer Distanz einnetzte, war aber nicht drin. Auch da Nawzad keine 120 Sekunden später per Freistoß nur die Unterlatte traf und das Leder auf der Linie landete (76.). Ucar: „Das kommt dann noch dazu. Wenn es rund läuft, flutscht so ein Ding rein.“
Das hohe Risiko, das der VfB vor allem in der Schlussphase einging, blieb ohne weiteren Effekt. So durften am Ende die Sterkrader ihren Sieg bejubeln, während den VfB-Akteuren die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand. Ucar: „Aber auch daraus werden wir lernen. Wir sind keine Profis und auch diese Partie hat gezeigt, dass wir keineswegs einfach so durch diese Liga marschieren werden.“
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