Kirchhellen. Tabellenführer setzt sich souverän mit 3:0 gegen Westfalia 04 Gelsenkirchen durch und freut sich auch über Nachbarschaftshilfe aus Grafenwald.
Der VfB Kirchhellen hat im Meisterschaftsrennen der Kreisliga A ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Die Blau-Weißen ließen gegen das offensivstärkste Team der Liga überhaupt nichts zu und krönten eine dominante Vorstellung im Spitzenspiel mit einem hochverdienten 3:0-Erfolg gegen Verfolger Westfalia 04 Gelsenkirchen.
„Wir haben heute genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“ Martin Stroetzel war rundum zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. Die Kritik von Kirchhellens Trainer kaprizierte sich auf Kleinigkeiten: „Nach dem 2:0 haben wir die Zügel ein wenig schleifen lassen.“ Stroetzel sprach damit vier hochkarätige Torchancen an, die ungenutzt blieben, ergänzte: „aber das ist Meckern auf hohem Niveau.“
Tatsächlich lieferten die Kirchhellener am Sonntag eine beeindruckend starke Leistung ab. Die Blau-Weißen zeigten sich perfekt eingestellt auf einen Gegner, der mit der Empfehlung von 62 Toren an die Loewenfeldstraße kam. Dass den Gelsenkirchenern Toptorjäger Julian Lück (bislang 31 Treffer) fehlte, konnte nur zur Hälfte als Erklärung für die erste Gelsenkirchener „Nullnummer“ in dieser Saison herhalten.
VfB Kirchhellen dominiert von der ersten Minute an
Denn auch mit Lück wäre die Westfalia am Sonntag wohl chancenlos geblieben. Die Kirchhellener verstanden es von der ersten Minute an, den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten und das Mittelfeldpressing des Gegners ins Leere laufen zu lassen. Die Gelsenkirchener blieben spielerisch blass, kamen nur selten über die Mittellinie.
Ganz anders der VfB, der nach acht Minuten die erste Torchance verzeichnete. Den Schuss von Sascha Markmann konnte Gelsenkirchens Keeper Hayri Bese noch um den Pfosten herumlenken. Beim folgenden Eckball war er aber machtlos. Die Flanke von Max Stratmann köpfte Nils Marpe zum 1:0 über die Torlinie.
Sekunden später fast das 2:0. Luca Kleine-Wieskamp verpasste die Hereingabe von Maurice Schwandt nur um Zentimeter. Die Westfalia hatte riesige Probleme ins Spiel zu finden, war in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger und fand überhaupt kein Mittel, den Spielfluss des VfB zu stören.
Der Kniff von Martin Stroetzel, der den routinierten Stefan Kahnert in die Startelf beordert hatte, zahlte sich schon nach elf Minuten aus. Kahnert, der seit über 20 Jahren für die erste Mannschaft des VfB auf Torejagd geht, zeigte allen, dass mit ihm auch im stolzen Alter von 40 Jahren noch zu rechnen ist. Der Angreifer setzte sich im Luftkampf gegen Kevin Nalasko durch und köpfte den Ball platziert ins Gelsenkirchener Tor.
VfB Kirchhellen verpasst eine deutlichere Halbzeitführung
Rund 250 Zuschauer sahen auch in der Folgezeit ein Spiel auf ein Tor. Dem VfB unterliefen nach dem 2:0 nur zwei Schönheitsfehler, die Gelsenkirchen zu den einzigen beiden Torabschlüssen nutzte. In beiden Fällen war Keeper Josua Garz aber auf der Höhe.
Auf der anderen Seite des Spielfeldes hätte der VfB das Ergebnis bis zur Halbzeit deutlich höher schrauben können. Doch mit der sicheren Führung im Rücken schlichen sich kleine Nachlässigkeiten ein, die Trainer Stroetzel in der Halbzeitsprache auch mahnend ansprach.
VfB Kirchhellen besiegt Westalia 04 Gelsenkirchen mit 3-0
Westfalia 04 Gelsenkirchen kam zwar mit viel Selbstvertrauen und dem Willen, das Spiel noch einmal spannend zu machen, aus der Halbzeitpause. Doch der Tabellendritte kassierte umgehend den dritten Nackenschlag. Nico Graf hatte sich auf der rechten Außenbahn durchgesetzt und wurde bei seiner Flanke von Gelsenkirchens Tobias Ostrowski gefoult.
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Das schmerzverzerrte Gesicht von Graf strahlte Sekunden später vor Freude. Denn die Gelsenkirchener konnten den anschließenden Freistoß zwar zunächst entschärfen, nicht aber Grafs satten Volleyschuss, der zum 3:0 im Tor einschlug.
Konkurrenz spielt dem VfB Kirchhellen in die Karten
Das Spiel war entschieden. Martin Stroetzel nutzte den Spielstand, um ordentlich durchzuwechseln und Kräfte zu sparen. Maurice Schwandt, Nico Graf, Stefan Kahnert und Nils Marpe durften auf der Bank Platz nehmen. Unter den Wechseln litt zwar der Spielfluss, doch in Gefahr gerieten die Kirchhellener nicht mehr.
Die Kirchhellener, die am kommenden Samstag im Nachholspiel gegen die SpVgg. Erle die Hinrunde abschließen, profitierten am Sonntag auch von den Ergebnissen der Konkurrenz. So setzte sich Nachbar VfL Grafenwald mit 3:1 gegen den Tabellenzweiten SuS Beckhausen 05 durch. Hinzu kam der Patzer von Preußen Gladbeck (0:1-Niederlage beim SV Horst-Emscher 08 II).
Mit einem Sieg gegen Erle könnte der VfB den Vorsprung auf den Tabellenzweiten SuS Beckhausen 05 auf zehn Punkte ausbauen. Das Spiel wird am Samstag um 14.30 Uhr an der Loewenfelstraße angepfiffen.
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