Essen. Gelungener Einstand von Stefan Thiele: Der neue Trainer des SV Rhenania sah nach dem 4:0 gegen TuS Essen-West aber keinen Grund zur Euphorie.

Als Brustlöser taugte der 4:0-Erfolg beim TuS Essen-West nicht. Dafür war der Gegner viel zu schwach. Und dennoch machte Rhenania Bottrop am Sonntag im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel einen Schritt in die richtige Richtung. Drei Punkte, die Verbesserung auf den elften Tabellenplatz und das Ende der fünf Spieltage andauernden Niederlagen-Serie waren der Lohn für eine ordentliche Leistung.

„Die Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr hat funktioniert“, erklärte Stefan Thiele. Rhenanias neuer Cheftrainer war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, erklärte aber auch: „Heute ist Vieles positiv für uns gelaufen. Wir machen ein schnelles Tor, der Gegner trifft nur die Latte und bekommt einen Elfmeter nicht.“ Mit Glück hatte der Spielausgang trotzdem nichts zu tun. Der SV Rhenania hatte die Partie dominiert, sich viele Chancen herausgespielt. Kurz: Die Bottroper stellten an diesem Sonntag das bessere Team.

Rhenania Bottrop schon in den ersten Minuten mit guten Chancen

Fehlerfrei war die erste Vorstellung nach der Trennung von Stefan Lorenz aber keineswegs. Die neue Abwehrformation und die etwas defensivere Ausrichtung verfehlten ihren Zweck zwar nicht, doch in einigen Situationen - vor allem in der ersten Halbzeit - schlichen sich auch haarsträubende Fehler ein, die ein stärkerer Gegner ohne Frage besser ausgenutzt hätte.

Zum Spiel: Niklas Wenderdel hatte schon nach wenigen Sekunden die Bottroper Führung auf dem Fuß. Sein Schuss aus kurzer Distanz prallte jedoch an die Latte (2.). Drei Minuten später hätte Joshua Meder auf 1:0 stellen können, doch sein Kopfball wurde von Essens Keeper Marco Glenz pariert. Kurz darauf scheiterte er aus kurzer Distanz erneut.

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Rhenania fackelte auf dem Weg nach vorne nicht lange, setzte Essen unter Druck. Aber die Bottroper leisteten sich auch Fehler. Der von Cem Sakiz blieb in der 13. Minute aber ohne Folgen. Schiedsrichter Marc Schwindowski hätte sein Einsteigen gegen Ibrahim Mustafa auch als Foulspiel werten und Elfmeter geben können.

Leo Prinz schießt Rhenania Bottrop in Führung

In der 19. Spielminute nutzte Leo Prinz dann die vierte gute Bottroper Gelegenheit zur Führung. Er traf aus kurzer Distanz zum 1:0. In der 31. Minute musste Rhenania ein zweites Mal tief durchatmen. Der Torschuss von Essens Marcel Schlomm prallte von der Unterkante der Latte ins Spielfeld zurück, im direkten Gegenzug traf Niklas Wenderdel zum 2:0. Das Tor war eine Kopie des Führungstreffers.

Cem Sakiz (r.) im Zweikampf mit Jamil Carew.
Cem Sakiz (r.) im Zweikampf mit Jamil Carew. © Felix Hoffmann

Pech hatten die Bottroper in der 38. Minute, als Schiedsrichter Schwindowski beim Treffer von Joshua Meder auf Abseits entschied. Eine Fehlentscheidung. Auf der anderen Seite waren die Bottroper aber auch noch einmal im Glück. Keeper Adrian Wolbeck verhinderte nach einem Freistoß ein Eigentor. Den Kopfball von Kevin Wenderdel lenkte er mit einem guten Reflex noch über die Latte (44.).

Emre Kilic setzt einen schmerzhaften Schlusspunkt

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Das Spiel verflachte nach dem Seitenwechsel zunehmend. Bottrop ließ Ball und Gegner laufen, schaltete aber auch spürbar einen Gang zurück. Niklas Wenderdel machte in der 59. Minute mit seinem Treffer zum 3:0 alles klar. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Emre Kilic mit einem Kopfballtreffer zum 4:0. Seiner Freude freien Lauf lassen konnte der Torjäger nicht. Er war beim Torabschluss mit seinem Gegenspieler zusammengeprallt.

Emre Kilic hält sich nach seinem Treffer zum 4:0 den Kopf. Rhenanias Stürmer war mit seinem Gegenspieler zusammengerasselt.
Emre Kilic hält sich nach seinem Treffer zum 4:0 den Kopf. Rhenanias Stürmer war mit seinem Gegenspieler zusammengerasselt. © Felix Hoffmann

Stefan Thiele freute sich nach dem Schlusspfiff sah aber keinen Grund für Euphorie: „Wichtig sind die drei Punkte und das Selbstvertrauen, das wir uns nur durch Siege zurückholen können.“ Thiele hatte sein neues Team in zwei Trainingseinheiten auf das Spiel eingestellt. Seine ersten Eindrücke: „Die individuelle Qualität ist ohne Frage vorhanden.“

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