Bottrop. Vereine im Umkreis verlieren in der Pandemie Mitglieder. In Bottrop sieht es anders aus. Der VfB Kirchhellen hofft sogar auf das 1000. Mitglied.

Genau beziffern lässt sich der Schaden noch nicht, den die Corona-Pandemie für die Bottroper Sportvereine nach sich zieht.

Die Klubs kämpfen mit unterschiedlichsten Mitteln darum, dass ihnen die Mitglieder auch in Krisenzeiten treu bleiben. Den größeren Vereinen gelingt das statistisch gesehen weniger gut. Es gibt aber auch positive Ausnahmen.

VfB Kirchhellen hat keine einzige Coronabedingte Abmeldung zu verzeichnen

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„Bei uns sind die Mitgliederzahlen absolut stabil“, sagt Georg Garz vom VfB Kirchhellen.

Der Vorsitzende des mitgliederstärksten Fußballvereins in Bottrop unterstreicht das mit Zahlen: „Es gab hier in den letzten zwölf Monaten keine einzige Abmeldung, die in Bezug zur Corona-Pandemie stand. Unsere Tischtennisabteilung hat 100, die Fußballabteilung 880 Mitglieder. Vielleicht gelingt es uns im Sommer ja sogar, das 1000. Mitglied zu begrüßen.“

Für selbstverständlich hält Garz die stabile Mitgliederzahl nicht: „Ich hätte damit gerechnet, dass unsere Zahlen nach unten gehen. Aber die Verbundenheit zu unserem Verein ist groß. Als wir das Kunstrasenprojekt umsetzten, ist sie sogar noch gewachsen. Auch davon profitieren wir jetzt. Ein Dorf, ein Klub, das zählt auch in Krisenzeiten.“

GC Schwarze Heide und Rhenania Bottrops Mitglieder bleiben an Bord

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Ganz ähnlich fällt das Zwischenfazit von Hartwig Keidel aus, der dem über 900 Mitglieder starken Golfclub Schwarze Heide vorsteht: „Wir haben im vergangenen Jahr sehr für uns und unseren Sport geworben. Da gab es Schnuppermitgliedschaften und vergünstigte Platzreife-Kurse. Das hat sich positiv auf unsere Mitgliederzahlen ausgewirkt, wir hatten einen enormen Zulauf.“

Einen Corona-bedingten Mitgliederschwund sieht Keidel nicht: „Bei uns gab es deshalb keine Abmeldungen.“

Dies kann auch Jörg Koßek, Geschäftsführer bei Rhenania Bottrop berichten. Er sagt: „Bei uns hat sich nichts getan. Es gibt weder großartige Anmeldungen, noch Abmeldungen.“ Die Bottroper Vereinsmitglieder bleiben ihren Vereinen also treu.

TSG Kirchhellen und SVg Bottrop richten den Blick auf die Neuanmeldungen

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Von Maximilian Lazar und Nadia Al-Massalmeh

Das ist auch bei der SVg Bottrop und der TSG Kirchhellen so. Norbert Heidenhof, der Erste Vorsitzende der Schwimmvereinigung, sagt: „Die Abmeldungen kann man an zwei, drei Händen abzählen. Was uns fehlt, ist die Nachwuchsgewinnung, die wir sonst kontinuierlich haben.“

Hier sieht auch Bernd Weyrath das Problem. „Wir verzeichnen nicht mehr Austritte als sonst. Es kommt einem aber manchmal so vor, weil keine Neuanmeldungen reinkommen“, so der Geschäftsführer der TSG Kirchhellen.

Seit Beginn der Pandemie seien ein paar Nachfragen aufgekommen, ob der Klub die Mitgliedsbeiträge durch das fehlende Sportangebot nicht erstatten könne. Hier stößt die TSG allerdings auf bürokratische Hürden. Weyrath: „Wir als Verein dürfen die Beiträge gar nicht stornieren. So etwas darf nur die Mitgliederversammlung beschließen. So steht es in unserer Satzung und ich habe mich auch bei anderen Bottroper Klubs umgehört, bei denen das wohl ebenso ist.“

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