Velbert. Der Landessportbund beobachtet bei größeren Vereinen sinkende Mitgliederzahlen. Die Velberter SG kann und will allerdings nicht groß klagen.

Länger als ein Jahr leiden besonders Amateur- und Breitensportler unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – wobei Einschränkung noch zu milde formuliert ist: Über etliche Monate gab es regelrechte Sportverbote, gesperrte Plätze geschlossene Hallen und Fitness-Anlagen.

Klar, dass sich das auf die Mitgliederzahlen auswirkt, zumal sich jeder überlegt, wofür er sein Geld ausgibt, wenn er es sich gut einteilen muss. Da wird nicht jeder für Sportangebote zahlen, die er über längere Zeit gar nicht wahrnehmen kann.

Geld sitzt nicht mehr so locker

Der Landessportbund hat deshalb eine Mitgliederzählung gestartet. Dabei zeichnet sich eine Tendenz ab. Insgesamt verlieren die Vereine Mitglieder, dabei ist aber auf Unterschiede zu achten: Etwa auf die Größe der Klubs und auf die verschiedenen Disziplinen. So sei eher bei großen Vereinen ein gewisser Schwund erkennbar.

Wir haben deshalb beim größten Velberter Klub gefragt, dem Mehrspartenverein VSG, und beim größten Tennisklub, dem Netzballverein, der gar Zuwächse meldet

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Bei der Velberter SG, die neben populären Kernsportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball auch viel Gesundheits-, Fitness- und Breitensport bietet, hat sich ein recht klarer Trend abgezeichnet: Hauptsächlich gibt es Abgänge bei den Jüngeren und den Jüngsten. Bei Bewegungs- oder Eltern- und Kind-angeboten zum Beispiel.

„Klar: Hier spielt eine Rolle , dass sich die Leute die Beiträge sparen wollen, wenn es derzeit keine Angebote gibt“, erklärt der hauptamtliche VSG-Geschäftsführer Axel Spitzer. Zugleich ist er überzeugt: „Das sind diejenigen, die sich als erste wieder anmelden, wenn es wieder los geht.“

Die VSG hatte war zuletzt wie einige andere Velberter Vereine auch durchaus konzessionsbereit. So setzte sie die Zusatzbeiträge für das erste Quartal 2021 aus. „Was das nun gebracht hat, lässt sich derzeit schwer sagen.

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Es war aber auf jeden Fall ein gutes Zeichen: Wir haben das getan, was möglich ist“, sagt Spitzer. Auf mehr konnte der Verein gar nicht verzichten, da er schon aus rechtlichen Gründen die regulären Beiträge erheben muss.

Teamsportarten sind recht stabil

Bei vielen Mitgliedern kann er sich da auf eine beachtliche Treue verlassen. „Bei den Mannschaftssportarten gibt es kaum Abgänge. Da spielt natürlich die Hoffnung auf die nächste Meisterschaft eine Rolle, aber sicher auch der Zusammenhalt im Team“, sagt Spitzer.

Überhaupt habe er eine große Identifikation mit dem Verein festgestellt. „Viele Mitglieder sind zehn oder 15 Jahre dabei – die melden sich nicht so schnell ab.“

Tennis: Netzballverein Velbert verzeichnet Zuwachs

Sogar mehrere Neuanmeldungen verzeichnete der Netzballverein Velbert. Zwar mussten auch die Tennis-Spielerinnen und Spieler einiges hinnehmen, so den Abbruch der Winterrunde. Dennoch gibt es Zulauf: „Vielleicht, weil Tennis eine Sportart ist, bei der die Coronagefahr vergleichsweise gering ist“, glaubt NBV-Sprecherin Katja Ihlo.

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