Bochum. Alle gegen den VfL Bochum heißt es traditionell beim Frauenturnier - diesmal feierte Eintracht Grumme danke der besten Torhüterin und eines besonderen Tores.
Wie Sara Shakira Ould Seltana den Ball reingemacht hat, weiß sie vermutlich selbst nicht ganz genau. Die Spielerin des SV Eintracht Grumme hielt ihr Knie in einen Querschläger - als Bogenlampe fiel der Ball an der Torhüterin des VfL Bochum vorbei ins Tor. Eine Verteidigerin versuchte noch den Ball, mit der Hand wegzuschlagen, vergeblich. Es war ein Tor mit vollem Einsatz und viel Willen - und es war das 3:2 im Finale gegen den VfL Bochum, keine halbe Minute vor Schluss. Das Tor, das die Fußballerinnen des SV Eintracht Grumme zum neuen Bochumer Hallen-Stadtmeister machte.
„Es war sehr heiß. Es war ein richtig geiles Spiel von beiden Mannschaften“, sagte Trainer Thomas Behrendt, „am Ende hatten wir vielleicht etwas Glück, aber es war verdient.“
Weder die Mannschaft auf dem Feld, noch das Publikum auf den Rängen war zu halten - traditionell ist der VfL bei der Hallenstadtmeisterschaft der Gejagte. Das galt auch in diesem Jahr, obwohl der VfL Bochum wie angekündigt statt der Zweitliga-Mannschaft von Kyra Malinowski die zweite Mannschaft schickte, die in der Landesliga spielt, und damit immer noch die klassenhöchste Mannschaft im Turnier war. Grumme spielt in der Bezirksliga.
Gegen den VfL zu gewinnen ist immer besonders
„Gegen den VfL zu gewinnen, das ist immer etwas Besonderes“, sagte Grummes Torhüterin Katharina Abraham, die ihr Team unter anderem mit einer starken Doppelparade im Spiel hielt und als beste Torhüterin des Turniers ausgezeichnet wurde. „Wir sind als Underdog ins Spiel gegangen und nach dem frühen 1:0 wussten wir, dass etwas drin ist.“ Zweimal ging Grumme in Führung, zweimal glich der VfL aus - nach dem dritten Grummer Tor fehlte die Zeit für eine erneute Antwort.
VfL-II-Trainer Emil Nicolodelli sagte: „Man kann uns natürlich als Favoriten bezeichnen, muss man aber nicht. Wir hatten eine sehr, sehr junge Truppe, hatten alle dabei, die gerade aus der U17 hochgekommen sind. Es war in Ordnung, wir wollten Spaß haben und ein paar Erfahrungen sammeln - natürlich hätten wir lieber gewonnen, das ist der Anspruch. Aber ich gönne es auch Eintracht Grumme sehr.“
Schon in der Vorrunde hatte das junge VfL-Team die Erfahrung gemacht, wie es ist, die Halle gegen sich zu haben. „Sie haben sich gefreut“, meinte Nicolodealli. „Wir haben das schon letzte Woche gemerkt, wie es ist, wenn zum Beispiel der TuS Harpen Lärm macht, dass wir da unter Druck gesetzt werden. Und wenn wir ein Gegentor kassieren, freut sich die ganze Halle, rasten alle aus. Natürlich hat das einen Effekt, aber es hat sich niemand einschüchtern lassen.“
In der Vorrunde war Harpen noch als Erster vor dem VfL ins Halbfinale eingezogen, nach einem hitzigen Spiel - zur Neuauflage des Vorjahresfinals in der Rundsporthalle gegen den VfL kam es aber nicht. Grumme gewann das Halbfinale 1:0, Katharina Abraham war nicht zu bezwingen.
Abraham mit guten Erfahrungen gegen den VfL - Auszeichnung „eine Ehre“
Die Torhüterin ging, genau wie viele ihrer Mitspielerinnen und Trainer Thomas Behrendt, mit besten Erinnerungen ins Finale gegen den VfL. In ähnlicher Personalkonstellation gewannen Abraham, Behrendt und Co. vor zwei Jahren mit der inzwischen abgemeldeten Mannschaft von Union Bergen das Endspiel gegen den VfL. Das habe aber keine Rolle gespielt, meinte Behrendt: „Wir hatten heute einfach einen klaren Plan und haben den umgesetzt.“
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Abraham wurde wie vor zwei Jahren zur besten Torhüterin gewählt: „In erster Linie möchte ich meine Mannschaft unterstützen, nur zusammen können wir erfolgreich sein. Aber es ist auch jedes Mal eine Ehre, so ausgezeichnet zu werden.“ Der Preis für die beste Spielerin ging an Jana Gkiaourakis von Waldesrand Linden, beste Torschützin war Andra Benkens vom VfL.
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