Bochum. Spielabsagen, Erklärungen, Kritik von Bochums OB: Die rechtsextremen Posts eines Bochumer Fußballers haben Wellen geschlagen. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Ein Spieler des WSV Bochum hat mit rechtsextremen Posts in den sozialen Medien für Empörung im hiesigen Amateurfußball gesorgt. Einige Vereine boykottierten Spiele, während die öffentliche Kritik am Umgang des WSV mit der Situation wuchs. Mittlerweile spielt der Betroffene nicht mehr für den WSV. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.

Welche rechtsextremistischen Inhalte hat der Spieler des WSV Bochum in den Sozialen Medien gepostet?

Der Spieler hat ein Bild von Adolf Hitlers Buch „Mein Kampf“ mit der Überschrift „Alles Gute zum Geburtstag“ gepostet. Außerdem postete er ein Bild von sich, auf dem er mit der ehemaligen Reichsflagge posiert. Er bezeichnete linke Personen mit dem abwertenden Begriff „Zecken“ und sagte, dass er sie hasse. Der Spieler veröffentlichte auch Inhalte, in denen er die „Antifaschistische Aktion“ (Antifa) Bochum angriff, und schrieb: „Die Tränen der Antifa sind mein Gleitmittel.“

Skandal um rechtsextreme Posts: WSV Bochum hat viel Kritik erfahren

Wie haben andere Fußballvereine auf die Posts des Spielers reagiert?

Drei Vereine haben aus Protest ihre Spiele gegen den WSV Bochum abgesagt. Als erster Verein tat das der SK Bochum 11. Der Klub hatte den WSV kontaktiert und darum gebeten, dass der Spieler bei dem für den 3. November angesetzten Spiel nicht antreten dürfe, was der WSV jedoch ablehnte. Eintracht Grumme II sagte daraufhin sein für den 10. November angesetztes Spiel gegen den WSV ab. Auch Westfalia Bochum hatte geplant, das für den 17. November angesetzte Spiel zu boykottieren, revidierte seine Entscheidung jedoch, nachdem der Spieler aus der Mannschaft entfernt wurde.

Wie war die erste Reaktion des WSV Bochum auf die Kontroverse?

Der WSV nahm den Spieler zunächst in Schutz und distanzierte sich nicht von seinen Posts. Der Klub erklärte, dass seiner Meinung nach das Privatleben eines Spielers bei sportlichen Bewertungen keine Rolle spielen sollte, solange dieser die Werte Respekt, Teamwork und Fairplay achte. Er sagte auch, dass es ihm wichtig sei, ein Umfeld zu schaffen, in dem Vielfalt und Individualität geschätzt werden, und dass er den Schwerpunkt auf die sportliche Entwicklung und den Erfolg auf dem Spielfeld legen wolle.

Auch Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister in Bochum, äußerte sich zum Werner SV und dem Skandal um die rechtsextremen Posts eines Fußballers.
Auch Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister in Bochum, äußerte sich zum Werner SV und dem Skandal um die rechtsextremen Posts eines Fußballers. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Hat der WSV letztlich Maßnahmen gegen den Spieler ergriffen?

Ja, der WSV und der Spieler haben sich nach der US-Wahl am 8. November in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Dies geschah, nachdem mit dem Fußballverband über einen möglichen Aufstieg des WSV gesprochen worden war, falls alle anderen Bochumer Vereine ein Spiel gegen den WSV ablehnten. Sie befürchteten, dass die Beiträge des Spielers dazu führen würden, dass sie automatisch die Liga gewinnen würden. Ein Post des Spielers zur US-Wahl soll schließlich für den Verein den Ausschlag gegeben haben, eine Trennung zu forcieren. Der Spieler soll zugestimmt haben, den Verein zu verlassen.

Hat sich der WSV für das Verhalten des Spielers entschuldigt?

Ja, der WSV hat am 18. November noch einmal eine Stellungnahme abgegeben und sich bei den Vereinen entschuldigt, die über Spiele gegen ihn entscheiden mussten und bei den Vereinen, die ihre Spiele abgesagt hatten. Sie räumten zudem ein, dass ihre ursprüngliche Stellungnahme nicht wohlüberlegt gewesen sei und dass sie nicht früher in der Lage gewesen seien, eine umfassendere und durchdachtere Stellungnahme abzugeben, da einige Personen arbeits- oder urlaubsbedingt nicht erreichbar gewesen seien. Sie verpflichteten sich, künftig schneller und sensibler auf Hinweise auf Fehlverhalten zu reagieren.

Betroffener Spieler hat sich bislang nicht geäußert

Wie hat die Öffentlichkeit auf die Situation reagiert?

Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch übte Kritik an dem Verein. Er dankte den Vereinen, die mit ihrer Spielverweigerung „Haltung“ gezeigt hätten. Er erklärte außerdem, dass die verzögerte Reaktion des WSV auf die Situation zeige, dass man keine wirkliche Position zum Thema Rechtsextremismus habe. Weitere Kritik am Vorgehen des Vereins erreichte diese Redaktion in zwei Leserbriefen. Beide Briefschreiber drückten ihre Unterstützung für die Vereine aus, die den WSV boykottiert hatten.

Zum Inhalt dieses Textes

Dieser Inhalt ist aus der vorangegangenen Recherche und Berichterstattung dieser Redaktion zum Thema entstanden. Der Text fasst das, was vorgefallen ist, gegliedert zusammen. Der Text ist KI-generiert.

Hat der Spieler, der den Inhalt gepostet hat, auf Anfragen um einen Kommentar geantwortet?

Nein, er hat auf Anfragen dieser Redaktion für einen Kommentar zu diesem Thema nicht geantwortet.

Werner SV schmeißt Spieler nach rechtsradikalen Posts raus – eine Chronologie