Bochum. TTC Rot-Weiss-Silber darf die Disco-Dance-Weltmeisterschaft ausrichten. Zwar nicht in Bochum - der Klub ist trotzdem stolz und voller Vorfreude.
Der TTC Rot-Weiss-Silber Bochum ist eine Institution im Disco Dance – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Tänzerinnen und Tänzer des Vereins haben schon mehrere Welt- und Europameistertitel geholt, alleine drei im vergangenen Jahr. Im Disco Dance tanzen in der Formation 24 Menschen gemeinsam zur Musik. Zur Choreographie gehören oft spektakuläre Drehungen und akrobatische Sprünge. Jetzt möchte sich der Verein weiter einen Namen machen: als Ausrichter der diesjährigen Disco-Dance-Weltmeisterschaft. Eigentlich wollten die Verantwortlichen diese in Bochum veranstalten, das war jedoch nicht möglich.
Ursprünglich wollte der TTC die WM in Bochum austragen. Aber: „Bochum hat aus meiner Sicht ein Problem, dass für gemeinnützige Vereine die zur Verfügung stehenden Sportstätten entweder von der Größe oder der finanziellen Machbarkeit extrem schwierig sind“, sagt Frank Heimann, zweiter Vorsitzender des TTC. „Am Ende muss man die wirtschaftliche Seite betrachten. Das waren Hürden, die man nicht so einfach überwinden konnte.“
TTC als WM-Ausrichter: Bochum hat keine geeigneten Sportstätten
Zwar seien die TTC-Verantwortlichen von der Stadt Bochum unterstützt worden, dennoch wurde keine passende Halle gefunden – die Jahrhunderthalle und der Ruhr Congress seien als Veranstaltungsort nicht geeignet. „Die Wertschätzung, die mir von der Stadt aber entgegengebracht wurde, war herausragend“, betont der zweite Vorsitzende.
Stattdessen erwartet der TTC die anderen Nationen nun in der Mülheimer Westenergie Sporthalle. „Die Halle in Mülheim ist für die Weltmeisterschaft super“, sagte Sportwart Patric Olschewski. Die Verantwortlichen rechnen mit 1900 aktiven Sportlerinnen und Sportlern aus 18 Nationen.
TTC Bochum veranstaltet jedes Jahr den Deutschland Cup
Als Turnier-Veranstalter hat der TTC bereits Erfahrung. Seit vielen Jahren veranstaltet der Verein den Deutschland Cup in Bochum. „2011, 2013 und 2015 haben wir auch schon eine WM ausgerichtet“, erinnerte sich Olschewski.
Nach acht Jahren wollte der Verein nun wieder eine WM ausrichten. „Bis dahin war es ein steiniger Weg“, sagt Heimann. Erst im Januar wurde die WM endgültig an den TTC vergeben. Die Verlegung nach Mülheim mache sowohl unter anderem den Bewerbungsprozess als auch die Sponsorensuche komplizierter. Von der Vergabe bis zur WM vom 24. bis 27. Oktober bleiben neun Monate. „Mit der Planung wird es sehr sportlich. Da müssen wir Gas geben“, sagte Olschewski. Die Organisatoren arbeiten ehrenamtlich beim TTC – auch, wenn es um die WM-Planung geht.
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TTC ermöglicht Tänzerinnen und Tänzern Heim-WM
Auch sportlich läuft die Vorbereitung längst. „Eine WM im eigenen Land ist eine gute Motivation und das wird man auch in der Halle merken“, sagt Trainer und Tänzer Just Berger. Bei der diesjährigen WM sind die Ziele klar: „Wir streben die Finals an“, so Berger.
Berger setzt hohe Ziele. „Vom Trainingspensum, den Choreos, den Kostümen ist es so, dass wir an die Ziele vom vergangenen Jahr anknüpfen wollen“, so der Trainer. Im vergangenen Jahr wurden die TTC-Athleten unter anderem Junior-Weltmeister, Weltmeister, Junior-Europameister, EM-Dritte im Duo-Wettbewerb, EM-Dritte im Solo und Vize-Europameister in der Gruppe. Hinzu kommen zahlreiche Final-Teilnahmen.
„Natürlich wäre es schön, wenn man eine WM im eigenen Land hat, den Erfolg des vergangenen Jahres dort wiederholen zu können. Aber das ist kein Selbstläufer“, sagt Heimann. Die Heim-WM wird für alle Teilnehmenden etwas Besonderes sein. „Wir freuen uns darauf, die leuchtenden Augen der Tänzer zu sehen, wenn das eine gelungene Weltmeisterschaft wird“, sagt Sportwart Patric Olschewski: „Wir wollen ihnen ein tolles Event bieten.“ Egal, ob in Bochum oder Mülheim.
Just Berger vom TTC als Sportler des Jahres nominiert
Weltmeister in der Formation, EM-Silber in der Gruppe, EM-Bronze im Solo: Das sind nur einige Erfolge des vergangenen Jahres, auf die Just Berger vom TTC Rot-Weiss-Silber Bochum im Disco Dance zurückblicken kann. Der 34-Jährige ist in seiner Sportart nicht nur als Tänzer, sondern auch als Trainer erfolgreich. Für seine Leistung ist Berger zusammen mit David Bauschke (Kanu Rennsport) und Arndt Mallepree (Para Taekwon Do) als Sportler des Jahres 2023 der Stadt Bochum nominiert. Am 21. März (Donnerstag) wird der Sportler des Jahres bei einer Ehrungsveranstaltung gekürt.
Es ist das letzte Jahr, in dem er selbst als Tänzer auf der Bühne stehen wird. Dieses möchte er möglichst fehlerfrei schaffen. „Es ist immer toll in einem Finale zu stehen, aber mittlerweile bin ich zufrieden, wenn alles funktioniert hat, ich selbst keine Fehler gemacht habe und mit meiner Leistung zufrieden bin“, sagt Berger. Sein erstes Turnier tanzte er 2013. Was ihm besonders am Disco Dance fasziniert? „Die Kombination aus coolen Bewegungen, aber auch dem technischen Aspekt, was Drehungen und Sprünge angeht.“ Über seine Nominierung freut sich Just Berger – aber nicht nur für sich persönlich, sondern auch für den TTC: „Es ist sehr schön, so Aufmerksamkeit für den Verein und unseren Sport zu bekommen.“
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