Bochum. Harpen souverän, das beste Spiel liefern sich aber zwei A-Ligisten. Und ein C-Ligist überrascht – Eindrücke & Reaktionen aus dem Bochumer Norden.
Die Spieler von DJK Viktoria Bochum klatschten sich ab und jubelten fast wie Turniersieger, als sie nach ihrem letzten Spiel in den Kabinengang der Heinrich-Böll-Sporthalle kamen. Dazu fehlten zwar ein paar Punkte – aber der C-Ligist war auf jeden Fall eine positive Überraschung.
Zehn Punkte holte die Viktoria, die sich ursprünglich gar nicht angemeldet hatte, dann aber für den BV Hiltrop nachrücken durfte, im Vorrundenturnier des Bezirks Nord. „Ich habe das auch erst letzte Woche mitbekommen, dass wir doch mitspielen dürfen. Dann haben wir schnell einen Kader zusammengewürfelt und die Jungs hatten auf jeden Fall Bock,“ meinte Trainer Lars Böse, der „super happy“ war über Platz drei. „Du wächst über dich hinaus, wir hatten richtig Bock die anderen zu ärgern.“
Hallenstadtmeisterschaft Bochum: So berichten wir
- Alle Infos zu Modus, Verlauf und Ausgang der Vorrundenturniere finden Sie hier
- Die Endrunde in der Rundsporthalle übertragen wir live im Stream. Für WAZ-plus-Neukunden gibt es ein Sonderangebot. Alle Infos dazu lesen Sie hier
- Hintergründe zum Spielabbruch zwischen DJK Wattenscheid und Eppendorf lesen Sie hier
- Die besten Fotos aus Wattenscheid haben wir hier gesammelt
Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Sechs Spiele, sechs Siege für Harpen
Der Spitzenreiter war allerdings weit weg: Der TuS Harpen wurde seiner Favoritenrolle gerecht, gewann alle sechs Spiele und sicherte sich souverän den einzigen Platz im Endrundenturnier. Pflicht erfüllt, fand Trainer Ingo Bredenbröcker: „Es ist nicht leicht, du musst die Favoritenrolle erfüllen – und alle warten darauf, dass du verlierst.“ Harpen war der einzige Bezirksligist im Turnier des kleinsten Bochumer Bezirks.
Der TuS begann mit einem 4:0 über Grümerbaum – „für uns war das schon wie ein kleines Finale“, fand BWG-Trainer Timo Nickel, der auch auf Platz vier aber mit dem Auftritt seines Teams leben konnte.
Angesichts des Modus – jeder-gegen-jeden, aber nur einer kommt weiter – war es fast wie ein K.O-Turnier, und Harpen meisterte die Drucksituation stark. 4:1 gegen Riemke, dann 3:2 im Schlüsselspiel gegen Gerthe. Gegen Viktoria geriet der TuS zwar in Rückstand, schaltete dann aber „zwei, drei Gänge höher“ (Viktorias Böse), gewann 6:1. Auch gegen Kornharpen 6:1, 7:2 gegen Bergen – perfekte Bilanz. Der Turniersieg stand da schon länger fest.
Verfolger Grümerbaum und Gerthe mit packendem Duell
Auch interessant
Denn Grümerbaum und Gerthe zeigten im direkten Duell zwar, dass auch Kreisligisten in der Halle nicht nur mit Einsatz, sondern auch viel Tempo spielen können. „Das hat richtig Spaß gemacht, das war richtig geil mit den Emotionen“, fand BWG-Coach Nickel. Das Spiel endete aber 2:2 – und Harpen war damit vier Spiele vor Schluss schon durch. (Auch wenn die TuS-Spieler auf der Tribüne wohl noch lauter eine Niederlage des Nord-Rivalen Grümerbaum gejubelt hätten.)
Nickels Fazit: „Ein cooles Turnier – schade, dass hier nur eine Mannschaft weiterkommt. Das macht es schwer, mal in die Rundsporthalle zu kommen, da wollen wir natürlich unbedingt mal spielen.“ Wichtiger war ihm vor allem eins: „Wir wünschen unserer Zaubermaus Momo Ergün eine gute und schnelle Genesung – er hat sich leider die Schulter ausgekugelt.“
Auch Gerthes Chris Hohaus, dessen Team letztlich Zweiter wurde, machte seines Spielern ein großes Kompliment: „Leider haben wir uns beim 2:3 gegen Harpen nicht dafür belohnt, dass wir die etwas bessere Mannschaft waren. Ich glaube, dass beide Mannschaften den Einzug in die Endrunde verdient gehabt hätten – das ist schade, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Team.“
- 1. TuS Harpen (18 Pkt., 30:7 Tore)
- 2. SpVgg Gerthe (13, 30:10)
- 3. BW Grümerbaum (10, 19:13)
- 4. DJK Viktoria Bochum (10, 14:19)
- 5. Teutonia Riemke (7, 12:16)
- 6. Union Bergen (3, 11:24)
- 7. Vorwärts Kornharpen (0, 8:35)